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immobilia 2023/12 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

TRANSAKTIONSMÄRKTE<br />

DIE KORREKTUR<br />

IST VOLLZOGEN<br />

23<br />

Parallel zu den Zinsen sind auf den<br />

Transaktionsmärkten für Renditeliegenschaften<br />

auch die Diskontierungssätze<br />

gestiegen, mit negativen Folgen<br />

für die Marktwerte. Die Buchwerte in<br />

den Bestandesportfolios haben dagegen<br />

kaum reagiert. TEXT — DOMINIK MATTER*<br />

RENDITEN GEMISCHT GENUTZTER IMMOBILIEN<br />

Quelle: Marktindizes für Renditeimmobilien Fahrländer Partner<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

–5%<br />

–10%<br />

–15%<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

20<strong>12</strong><br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

<strong>2023</strong>*<br />

Cashflowrendite<br />

Wertänderungsrendite<br />

Gesamtrendite<br />

*Die Werte für das aktuelle Jahr sind provisorisch und beziehen sich auf die bisher vorliegenden Quartale.<br />

BILD: <strong>12</strong>3RF.COM<br />

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STEIGENDE ERTRÄGE<br />

ERWARTET<br />

Die Marktwerte von Renditeliegenschaften<br />

werden in den kommenden zwölf<br />

Monaten weiter sinken. Davon gehen zumindest<br />

die vom HEV Schweiz und FP-<br />

RE befragten Experten im Rahmen der<br />

Herbst umfrage <strong>2023</strong> aus. Die Aussage ist<br />

allerdings mit Vorsicht zu geniessen, insbesondere<br />

im Segment Mehrfamilienhäuser.<br />

Die Umfrageteilnehmer rechnen<br />

nämlich mit steigenden Erträgen, was vor<br />

dem Hintergrund der sinkenden Leerstände,<br />

der Überwälzung von Referenzzinssatz<br />

und Inflation sowie den vor allem in urbanen<br />

Gebieten engen Wohnungsmärkte<br />

durchaus plausibel erscheint. Ein weiterer<br />

Rückgang der Marktwerte bei gleichzeitig<br />

steigenden Erträgen ist aber nur bei einem<br />

entsprechend starken Anstieg der Diskontierungssätze<br />

möglich, und diese wiederum<br />

sind nicht zuletzt von der Zinsentwicklung<br />

abhängig.<br />

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SIND DIE STEIGENDEN ZINSEN<br />

BEREITS EINGEPREIST?<br />

Zwischen Juni 2022 und Juni <strong>2023</strong> hat<br />

die Schweizerische Nationalbank SNB<br />

den Leitzins von –0,75% auf 1,75% angehoben,<br />

um die steigenden Inflationsraten<br />

zu bekämpfen. Dieser Anstieg von immerhin<br />

2,5 Prozentpunkten blieb nicht ohne<br />

Auswirkungen auf die Märkte für Renditeliegenschaften.<br />

So haben die wichtigsten<br />

Bewertungshäuser ihre Diskontierungssätze<br />

bei Transaktionsbewertungen für<br />

Top-Neubauliegenschaften um 25 Basispunkte<br />

angehoben, von 1,75 Prozent (netto,<br />

real) Mitte 2022 auf 2% aktuell. Unter<br />

der Annahme konstanter Nettoerträge resultiert<br />

dies in einem Rückgang der Marktwerte<br />

um knapp 15%. Zwar sind die Erträge<br />

aus den oben genannten Gründen in den<br />

letzten Monaten tendenziell gestiegen,<br />

was die Auswirkungen der Zinserhöhungen<br />

etwas gedämpft hat. Insgesamt ist aber<br />

davon auszugehen, dass die diskontierungsseitigen<br />

Effekte überwiegen und die<br />

Marktwerte von Renditeliegenschaften an<br />

den Transaktionsmärkten seit Mitte 2022<br />

rückläufig waren.<br />

Die Signale von den Märkten sind uneinheitlich.<br />

Der KGAST Immo-Index, der<br />

die Performance der direkt investierenden<br />

Immobilienanlagegruppen von Mitgliedern<br />

der Konferenz der Geschäftsführer<br />

von Anlagestiftungen (KGAST) misst, hat<br />

seinen anhaltenden Anstieg fortgesetzt, bei<br />

allerdings deutlich gedrosseltem Tempo ab<br />

Anfang <strong>2023</strong>. Dies deutet darauf hin, dass in<br />

den Bestandsportfolios bis anhin keine Abwertungen<br />

im grossen Stil vorgenommen<br />

wurden, aber auch kaum noch Aufwertungen.<br />

Nun wird schon seit Längerem vermutet,<br />

dass eine Trendwende auf den Immobilienmärkten<br />

erst mit einer gewissen<br />

Verzögerung in den Bestandsbewertungen<br />

sichtbar wird. Es kann nämlich gezeigt wer-<br />

16<br />

IMMOBILIA / Dezember <strong>2023</strong>

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