immobilia 2023/12 - SVIT
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BAU & HAUS<br />
BÜROUMBAU<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
MIT FICHTENHOLZ<br />
Das Zürcher Unternehmen South Pole<br />
ist vom einstigen Start-up zum Weltmarktführer<br />
für Klimaschutzprojekte<br />
geworden. Mit dem Architekturbüro<br />
Raumtakt hat South Pole Nachhaltigkeit<br />
nun auch in der Innenarchitektur<br />
umgesetzt. TEXT — DAVID TORCASSO*<br />
Der Empfangs- und Touchdownbereich des neu umgebauten Büros von South Pole im Technopark in Zürich. BILDER: STUDIO GATARIC FOTOGRAFIE<br />
UMBAU MIT VIEL SYMBOLIK<br />
Der Technopark hat sich seit der Eröffnung<br />
im Jahr 1993 zu einem wichtigen Hub<br />
der Zürcher Start-up-Landschaft gewandelt<br />
und ist ein Innovationstreiber in der<br />
Stadt Zürich. Dabei vereint der Technopark<br />
Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
und schafft einen Raum für Innovation und<br />
Wettbewerbsfähigkeit. Zahlreiche Spin-offs<br />
von Hochschulen sind im Technopark untergebracht.<br />
Im Umfeld des Technoparks befindet sich<br />
das Hauptquartier von South Pole, das mit<br />
seinen Klimaprojekten inzwischen in über<br />
30 Ländern tätig ist. Anfang November <strong>2023</strong><br />
geriet das Unternehmen wegen Kritik an<br />
seinem CO2-Emissionshandel in die Schlagzeilen.<br />
South Pole hatte im Sommer 2022 die<br />
Umgestaltung der Büroräumlichkeiten an<br />
das Zürcher Architekturbüro Raumtakt beauftragt,<br />
das auf nachhaltige Umbauten und<br />
Sanierungen spezialisiert ist. Das Projekt<br />
wurde im Januar dieses Jahres fertiggestellt.<br />
«Mit der Umgestaltung der Büros im<br />
Technopark markiert South Pole nicht nur<br />
eine architektonische Veränderung, sondern<br />
vollzieht auch eine Verschmelzung einer<br />
nachhaltigen Vision und ästhetischen<br />
Innovation», sagt Gründer und Geschäftsführer<br />
Stefan Müller von Raumtakt. Das Ziel<br />
im vergangenen Sommer war die Verpflichtung<br />
von South Pole für den Klimaschutz und<br />
damit die Umsetzung in greifbare und architektonische<br />
Realität – «sie wird sozusagen in<br />
Stein gemeisselt», ergänzt Müller. Auch von<br />
seiner Perspektive als Verantwortlicher für<br />
die Architektur ist der Raumtakt-Geschäftsführer<br />
Stefan Müller vom nachhaltigen Bauen<br />
überzeugt: «Bei dem Umbau wird nicht<br />
nur in Materialien, sondern im Denken das<br />
Prinzip von Re-Use gelebt.»<br />
PROJEKT VERBINDET UMWELT-<br />
SCHUTZ UND ÄSTHETIK<br />
Durch seine Expertise in nachhaltigen<br />
Umbauten und Sanierungen hat sich das Architekturbüro<br />
Raumtakt schweizweit einen<br />
Namen gemacht, der zuletzt auch mit der<br />
BÜROPLANUNG<br />
Das Unternehmen Planradar hat<br />
<strong>2023</strong> in <strong>12</strong> Ländern eine Befragung<br />
über das Büro der Zukunft durchgeführt.<br />
Eine Kernaussage war, dass in<br />
vielen Ländern in den nächsten Jahren<br />
von einer Stagnation bzw. einer<br />
leichten Reduktion der Büroflächen<br />
ausgegangen wird. Wenn immer<br />
mehr Mitarbeiter einen Teil ihrer Arbeit<br />
von zu Hause aus erledigen, ist<br />
eine Verkleinerung der Bürofläche<br />
aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.<br />
Weiter zeigt die Studie, dass sich<br />
der Zweck des Büros grund legend<br />
zu verändern scheint, weil hybrides<br />
Arbeiten heute wesentlich verbreiteter<br />
ist als früher – in mehreren<br />
Ländern arbeitet heute mehr als ein<br />
Fünftel der Arbeitnehmer überwiegend,<br />
wenn nicht sogar ständig, von<br />
zu Hause aus. Das Büro ist eindeutig<br />
nicht mehr der Ort, an dem alle Arten<br />
von Arbeit erledigt werden. Zudem<br />
gibt es in den meisten Ländern<br />
ein zunehmendes Interesse an flexibel<br />
genutzten Räumen. Damit ist die<br />
Verwendung von beweglichen Trennwänden,<br />
Schreibtischen und anderen<br />
Geräten gemeint, die es den<br />
Mitarbeitern ermöglichen, die Gestaltung<br />
ihres Arbeitsplatzes schnell<br />
an sich verändernde Bedürfnisse anzupassen.<br />
In der Hälfte der Länder<br />
suchen Fachleute nach Möglichkeiten,<br />
ihre Büros umweltfreundlicher<br />
zu gestalten. Deshalb verwundert es<br />
nicht, dass das Interesse an naturverbundenem<br />
Bürodesign, wie zum<br />
Beispiel die Nachfrage nach Pflanzen,<br />
natürlichen Wassersystemen<br />
und anderen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
gestiegen ist. Die Studie kann<br />
als E-Book heruntergeladen werden:<br />
www.planradar.com/de/buero-derzukunft.<br />
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IMMOBILIA / Dezember <strong>2023</strong>