21.12.2023 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 38

Das syndicom-magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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Diese 12 sitzen mit der Post am Tisch<br />

und verhandeln den GAV von morgen<br />

19<br />

Von links: Manuel Wyss (<strong>syndicom</strong>), David Roth (<strong>syndicom</strong>), Daniel Trösch (LogistikServices, Härkingen), Sharon Peduzzi (PostNetz, Bellinzona),<br />

Marius Lüdi (LogistikServices, Effretikon), Anita Jochum (PostFinance, Niederurnen), Christophe Plaze (PostAuto, Thierrens),<br />

Christel Terreaux (PostNetz, Fribourg), Dominik Dietrich (<strong>syndicom</strong>), Patrick Savary (LogistikServices, Daillens).<br />

Nicht auf dem Foto: Petra Hösli (PostFinance, Bern), Urs Zbinden (<strong>syndicom</strong>). (© Jana Leu)<br />

«Die Rechte der Angestellten und die<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen,<br />

das war immer schon eine<br />

Priorität für mich», sagt Patrick<br />

Savary, der Paketzusteller aus der<br />

Waadt. Er ist nach den Verhandlungen<br />

2020 bereits zum zweiten Mal<br />

dabei in der Delegation von <strong>syndicom</strong>,<br />

die mit den Post-Verantwortlichen<br />

den Firmen-Gesamtarbeitsvertrag<br />

Post CH neu aushandelt. Sein<br />

Antrieb ist völlig klar.<br />

Die Delegation von <strong>syndicom</strong>, das<br />

sind acht Gewerkschaftsmitglieder<br />

und Post-Angestellte, die ihre Arbeitskolleginnen<br />

und -kollegen repräsentieren<br />

und ihnen eine Stimme geben.<br />

Begleitet werden sie von den vier<br />

Zentralsekretären des Sektors<br />

Logistik. Ende November fand die<br />

erste Verhandlungsrunde statt.<br />

Am Hauptsitz der Post, im Wankdorf<br />

in Bern. Der GAV Post CH: er regelt<br />

die Arbeitsbedingungen der vielen<br />

tausend Angestellten, insbesondere<br />

der beiden Konzerngesellschaften<br />

Logistik-Services (Brief und Paket)<br />

und PostNetz (Postschalter).<br />

Die Verhandlungen mit der Post<br />

über den «GAV von morgen» gehen<br />

also in die nächste Runde. Seit Ende<br />

Sommer verhandelte <strong>syndicom</strong><br />

bereits über den Dach-GAV. Ziel:<br />

dieses Vertragswerk auszubauen.<br />

Der Dach-GAV soll allen Kolleginnen<br />

und Kollegen im Postkonzern Schutz<br />

bieten unter demselben Dach und die<br />

Gleichberechtigung aller Arbeitenden<br />

stärken. Nun gehts in die zweite<br />

Phase dieser Verhandlungen, die des<br />

Firmen-GAV von Post CH. Sie werden<br />

sich voraussichtlich bis ins Frühjahr<br />

2024 hinziehen. Christel Terreaux,<br />

Kundenberaterin in einem Contactcenter,<br />

schätzt: «Die Verhandlungen<br />

werden zäh. Es geht darum, unsere<br />

Errungenschaften zu verteidigen und<br />

unseren Kollektivvertrag zu verbessern.»<br />

Er wolle, «dass es einen guten<br />

GAV für die Büezer:innen der Post<br />

gibt», sagt Daniel Trösch zu seiner<br />

Motivation, sich in diesem Rahmen<br />

zu engagieren. Er arbeitet in der<br />

Annahme eines Brief- und Paketzentrums.<br />

Darauf angesprochen, was sie in<br />

den Verhandlungen erreichen will,<br />

bringt es die PostNetz-Kundenberaterin<br />

Sharon Peduzzi auf den Punkt:<br />

«Bessere Arbeitsbedingungen und<br />

bessere Löhne!» Aufbauend auf den<br />

Erkenntnissen einer breiten Umfrage,<br />

verfassten die Gremien von<br />

<strong>syndicom</strong> handfeste Forderungen<br />

für die Themenfelder Lohnsystem,<br />

Arbeitszeit und Einsatzplanung,<br />

Gesundheitsschutz, Kündigungsschutz<br />

stärken (v. a. auch für ältere<br />

Angestellte) und die Rechte der<br />

Lernenden. Wie der Postauto-Fahrer<br />

Christophe Plaze die Forderungen<br />

durchsetzen will, ist ihm klar:<br />

«Konkrete Beispiele aus dem Arbeitsalltag<br />

sind oft die besten Argumente.»<br />

Man müsse «den Forderungen auch<br />

Nachdruck verleihen», sagt Marius<br />

Lüdi beherzt. Er ist Zusteller auf einer<br />

gemischten Tour: «Immer nur lieb<br />

sein, das nützt nichts.»<br />

Die Stimmung auf der Arbeit sei<br />

«im Moment nicht so gut, da es auch<br />

bei uns im Team Veränderungen<br />

geben wird», meint Petra Hösli, die<br />

Kundenberaterin der Postbank. Sie<br />

wolle «etwas dazu beitragen, dass es<br />

allen Mitarbeitenden gut geht».<br />

Bestimmt würde sie ihrer PostFinance-Kollegin<br />

Anita Jochum beipflichten,<br />

wenn diese sagt, sie mache es<br />

«für alle Arbeitskolleginnen und<br />

-kollegen von der Post», und gleichzeitig<br />

verspricht: «Ich werde vollen<br />

Einsatz geben.» Vollen Einsatz, für<br />

den «GAV von morgen».<br />

Matthias Loosli<br />

Zur Umfrage, die die Basis unserer<br />

aktuellen Forderungen darstellt

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