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Taxi Times DACH - 4. Quartal 2023

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ÖSTERREICH<br />

MÄSSIGE BEACHTUNG<br />

FÜR UBER UND BOLT<br />

Als Uber in Innsbruck und Bolt in<br />

Graz startete, war die Aufregung<br />

bei Weitem nicht so groß wie in<br />

deutschen Städten.<br />

HALTEPLATZ MIT<br />

MATRIX-CHARGER<br />

Weil die Anfahrt zur Säule und das<br />

Laden bisher unwirtschaftlich lange<br />

dauern, setzt e<strong>Taxi</strong>-Austria auf<br />

konduktives Laden.<br />

Die Fahrdienstanbieter Uber und Bolt setzen ihren Expansionskurs<br />

in Österreich fort. Anfang Oktober begann<br />

Uber in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zu<br />

vermitteln, Bolt im November in Graz, der Hauptstadt der Steiermark.<br />

Beide Anbieter sind damit in Wien (1,9 Millionen Einwohner),<br />

Salzburg (157.000) und Graz (298.000) vertreten. Uber vermittelt<br />

außerdem in<br />

Innsbruck (131.000<br />

Einwohner)<br />

und Bolt in<br />

fünf Gemeinden<br />

zwischen<br />

1.900 und<br />

15.800 Einwohnern<br />

im<br />

Burgenland.<br />

Da in Österreich<br />

das Gelegenheitsverkehrsgesetz,<br />

das Pendant<br />

zum deutschen PBefG, Anfang 2021 von der Kurz-<br />

Regierung novelliert wurde, können der US-Konzern und der<br />

estnische Konzern hier keinen illegalen taxiähnlichen Verkehr<br />

wie anderen Ländern, sondern wegen des Einheitsgewerbes nur<br />

<strong>Taxi</strong>fahrten vermitteln.<br />

Die Aufregung hält sich deshalb insgesamt in Grenzen. „Das<br />

ist ein neuer Mitbewerber wie die anderen auch“, so die Grazer<br />

Funkzentralen-Chefin Sylvia Loibner. Entsprechend ging der<br />

Markteintritt des Mitbewerbers „beinahe unbemerkt“ vonstatten<br />

– ähnlich wie der von Uber in Innsbruck. Unternehmer<br />

wurden im Vorfeld von Uber angeschrieben, haben aber wenig<br />

Interesse an einer Zusammenarbeit.<br />

ar<br />

NOCH MEHR<br />

TAXITHEMEN ZUR<br />

SCHWEIZ, ZU<br />

ÖSTERREICH<br />

UND ANDEREN<br />

LÄNDERN<br />

Wenn ab 2025 in Wien nur noch elektrisch angetriebene<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen zugelassen werden,<br />

müssen Standzeiten durch Ladevorgänge minimal<br />

sein. Beim neuen Versuch des Projektes e<strong>Taxi</strong>-Austria ist<br />

der Ladepunkt im Boden des Standplatzes eingelassen. Da das<br />

<strong>Taxi</strong> mit ihm eine konduktive, physische Verbindung herstellt,<br />

muss der Lenker zum Laden nicht aussteigen. Entwickelt<br />

wurden die Matrix-Charger vom österreichischen Unternehmen<br />

Easelink. Die Technologie soll in Graz und Wien mit<br />

66 Fahrzeugen an zehn <strong>Taxi</strong>ständen erprobt werden,<br />

davon acht in Wien.<br />

„<strong>Taxi</strong>s sind ein wichtiger Bestandteil des Personennahverkehrs<br />

in Wien. Mit e<strong>Taxi</strong>-Austria begleiten wir<br />

den Wandel zu einer elektrischen <strong>Taxi</strong>-Flotte in Wien,<br />

von der die gesamte Stadt und ihre Einwohnerinnen<br />

und Einwohner profitieren. Die im Boden eingelassenen<br />

Ladeplatten sind barrierefrei und unauffällig und<br />

gleichzeitig richtungsweisend für die Elektrifizierung<br />

der Wiener <strong>Taxi</strong>flotten“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat<br />

Peter Hanke. Beteiligt sind die Wirtschaftskammern<br />

Wien und Steiermark, Wien Energie, Energie<br />

Graz, Easelink, Grazer Energieagentur, <strong>Taxi</strong> 40100 und<br />

<strong>Taxi</strong> 31300, vibe moves you, Quintessenz und tbw<br />

research sowie weitere Partner.<br />

sg<br />

18 JAHRE HAFT FÜR MORDVERSUCH<br />

Am Wiener Landesgericht ist ein Mann wegen versuchten<br />

Mordes verurteilt worden. Er hatte am 12. Juli einen<br />

<strong>Taxi</strong>lenker aus nichtigem Anlass mit einem Skalpell und<br />

einer Rasierklinge attackiert. Das Urteil ist<br />

rechtskräftig.<br />

Der Fahrer hatte den Fußgänger kurz vor Mit-<br />

ternacht angehupt, weil dieser „achtlos und auf<br />

sein Smartphone starrend“ die Fahrbahn bei Rot<br />

überquert hatte. „Er musste abrupt abbremsen,<br />

um eine Kollision zu vermeiden“, so die Staatsanwältin,<br />

die die Reaktion des Taxlers „nachvollziehbar<br />

und wohl für jedermann verständlich“ nannte. Der<br />

29-jährige Syrer habe zornig reagiert, mit der Faust auf<br />

die Motorhaube des <strong>Taxi</strong>s geschlagen und mit dem<br />

Ellbogen den rechten Seitenspiegel abgeschlagen,<br />

worauf der <strong>Taxi</strong>lenker ausstieg, um den Nötiger zur<br />

Rede zu stellen.<br />

Dieser attackierte den <strong>Taxi</strong>lenker dann mit einem<br />

selbst gebastelten Skalpell und einer Rasierklinge<br />

und fügte ihm eine tiefe, klaffende Schnittwunde am<br />

Nacken sowie oberflächliche Kratzer am Hals und im<br />

Schulterbereich zu. „Der Betroffene ist nur deshalb<br />

glimpflich davongekommen, weil er sich massiv zur<br />

Wehr gesetzt hat“, so die Staatsanwältin. Gegen<br />

das Urteil – 18 Jahre Haft wegen versuchten Mordes<br />

– wurden keine Rechtsmittel eingelegt. ar<br />

FOTOS: Axel Rühle, Jennifer Fetz, Adobe Stock / Max Diesel<br />

38 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI

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