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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Hinweis<br />

Die gesamte Studie „Climate Change Litigation in the<br />

Corporate Context – A New Risk for Due Diligence“<br />

und die Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der<br />

Offenlegung von klimabezogenen Risiken können Sie hier<br />

frei herunterladen<br />

www.m3trix.de<br />

Wenig Offenlegung und Überprüfung von<br />

Klimarisiken<br />

Unternehmen sind dazu verpflichtet in ihren Lage- oder<br />

Geschäftsberichten über (mögliche) materielle Risiken <strong>für</strong> ihr<br />

Geschäft zu berichten. Die Europäische Union und die deutsche<br />

Gesetzgebung beziehen sich in erster Linie auf die allgemeine<br />

Risikoberichterstattung und stufen klimawirkungsbezogene Daten<br />

immer noch als nichtfinanzielle Informationen ein, die in der<br />

nichtfinanziellen Berichterstattung von Unternehmen offengelegt<br />

werden müssen. Inwiefern diese Daten als Risiken klassifiziert und<br />

offengelegt werden, entscheidet das Unternehmen. Die Zunahme<br />

an staatlichen und nichtstaatlichen Informationen zur Weiterentwicklung<br />

dieser Richtlinien weist jedoch auf einen Wandel zu<br />

einer weitaus strikteren Offenlegung von klimabezogenen Risiken<br />

und deren finanziellen Auswirkungen hin. Bisher existieren nur<br />

freiwillige Rahmenwerke zu der Offenlegung von Klimarisiken, wie<br />

die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Disclosures<br />

(TCFD) aus 2017.<br />

Auch an der Überprüfung und Kontrolle von Klimarisiken<br />

mangelt es. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind zu der Prüfung<br />

und Beurteilung über die Verschriftsmäßigkeit, Vollständigkeit und<br />

Richtigkeit der offengelegten Leistungen, Ergebnisse und Risiken<br />

gesetzlich verpflichtet. Da jedoch die Daten, die sich auf die ökologischen<br />

Auswirkungen von Unternehmen beziehen, werden als Teil<br />

des nichtfinanziellen Berichts aktuell nicht auf ihren Inhalt überprüft.<br />

Der Umweltgutachter, eine Position, die durch das Umweltauditgesetz<br />

geschaffen wurde, wird bislang nur auf freiwilliger Basis seitens<br />

Unternehmen <strong>für</strong> die Prüfung und Auditierung von Klimarisiken<br />

beauftragt. Auch dem Aufsichtsrat könnte bei der Kontrolle von<br />

Klimarisiken künftig eine besondere Rolle zu kommen. Während<br />

der Vorstand maßgeblich <strong>für</strong> die Unternehmensplanung und die<br />

Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems verantwortlich<br />

ist, sollte der Aufsichtsrat im Rahmen seiner Überwachungsaufgabe<br />

sicherstellen, dass die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken<br />

von den Experten in der Unternehmensplanung berücksichtigt<br />

werden. Hält der Aufsichtsrat die offengelegten Informationen des<br />

Vorstandes <strong>für</strong> unzureichend, kann er außerdem (externe) Sachverständige<br />

hinzuziehen.<br />

Sustainable Finance als treibende Kraft<br />

Finanzakteure haben massiven Einfluss auf das Feld unternehmerischer<br />

Klimarisiken und der Offenlegung dieser. Es lässt sich eine<br />

erhebliche Zunahme von staatlichen und nichtstaatlichen Vereinigungen<br />

im internationalen und europäischen Raum erkennen, die<br />

das Feld der <strong>nachhaltige</strong>n Finanzen weiterentwickeln. Finanzakteure<br />

erkennen das Gewicht von Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Daten, und<br />

fordern eine standardisierte Offenlegung von klimarisikobezogenen<br />

Informationen und deren Quantifizierung, um ihre Portfolios und<br />

Anlagen langfristig und risikoresistent umzubauen.<br />

Die Studie zeigt die Spannungsfelder auf, die die aktuelle<br />

Gesetzeslage zur Offenlegung von Klimarisiken umgibt. Aktuell<br />

sind Unternehmen noch in der Lage, zu entscheiden, welche Risiken<br />

<strong>für</strong> sie wesentlich sind und offengelegt werden. <strong>Das</strong> führt dazu,<br />

dass nicht standardisiert über Klimarisiken berichtet wird. Obwohl<br />

Klimarisiken bereits mit greifbaren finanziellen Auswirkungen klassifiziert<br />

werden können, werden diese nur ungenügend offengelegt<br />

und möglicherweise Sorgfaltspflichten durch das Unternehmen<br />

verletzt. Dies kann zu langwierigen Rechtstreitigkeiten führen.<br />

Um das eigene Unternehmen langfristig sicher aufzustellen, sollten<br />

Unternehmen klimabezogene Risiken in ihr Risikomanagement und<br />

den strategischen Entscheidungsprozess integrieren und entsprechend<br />

offenlegen.<br />

AutorInnen<br />

Katharina Candia Avendaño, Patrick Bungard und<br />

Prof. Dr. René Schmidpeter<br />

Kleine Kniffe<br />

21<br />

Kleine_Kniffe04_21_KMU.indd 21 05.04.21 13:38

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