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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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dürften von diesen Vorlieben wenig begeistert sein, auch<br />

Umwelt und Klima macht dies zu schaffen. Bis zu 30 % der weltweit<br />

erzeugten Treibhausgase werden durch das Ernährungssystem verursacht.<br />

Diese ernährungsbedingten Treibhausgase entstehen v.a. im<br />

Rahmen der Erzeugung tierischer Lebensmittel. Auch Flächen- und<br />

Wasserverbrauch spielen eine Rolle, so werden z. B. <strong>für</strong> die Produktion<br />

eines Kilogramms Rindfleisch rund 15.000 Liter Wasser<br />

benötigt. Zum Vergleich, <strong>für</strong> die Produktion eines Kilogramms<br />

Kartoffeln sind es lediglich 210 Liter Wasser.<br />

Betrachtet man zusätzlich den Carbon-Footprint eines Menüs,<br />

so wird zum Beispiel beim Klassiker Spaghetti Bolognese deutlich,<br />

dass allein durch den Austausch von Rinderhack durch Tofu pro<br />

Portion mehr als 1 kg CO 2<br />

-Aquivalent eingespart werden kann.<br />

Aufsummiert auf viele Essen, kann die Gemeinschaftsverpflegung<br />

einiges dazu beitragen, hier vorbildlich zu wirken, ohne, dass ein<br />

großer Genuss-Verlust bei der Bolognese zu verschmerzen wäre.<br />

Es gibt bereits einige Konzepte, die sich der Frage, wie Genuss,<br />

Gesundheit und Umwelt zu vereinbaren sind, angenommen haben.<br />

So z. B. das Konzept der <strong>nachhaltige</strong>n Ernährung, es bezieht neben<br />

gesundheitlichen und ökologischen, auch ökonomische und soziale<br />

Aspekte mit ein: Konkreter wird die Planetary Health Diet, hier<br />

werden - ausgehend von der Überlegung, wie im Jahre 2050 eine<br />

Weltbevölkerung von dann voraussichtlich 10 Milliarden Menschen<br />

ernährt werden kann - Referenzwerte <strong>für</strong> die Ernährung ausgegeben.<br />

So sind hier z. B. pro Person und Tag 200 bis 600 Gramm Gemüse,<br />

aber nur 0 bis 28 Gramm rotes oder verarbeitetes Fleisch (bei einer<br />

Gesamtenergiezufuhr von 2.500 kcal/Tag) vorgesehen. Die tägliche<br />

Currywurst oder das tägliche Schnitzel sind hier nicht angedacht,<br />

stattdessen stehen bei dieser ressourcenleichten Kost pflanzliche<br />

Lebensmittel im Mittelpunkt.<br />

Es ist auch an der Gemeinschaftsverpflegung, Verantwortung<br />

<strong>für</strong> Gesundheit und Umwelt zu übernehmen und im Rahmen der<br />

Möglichkeiten zu einer <strong>nachhaltige</strong>n Entwicklung beizutragen.<br />

Diese Möglichkeiten sind vielfältig, wie eine qualitative Studie an<br />

der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn gezeigt hat.<br />

Eine Studentin des Studiengangs BWL-Food Management befragte<br />

Betriebe zu ihrem Engagement <strong>für</strong> mehr Nachhaltigkeit und Gesundheit<br />

in der Mittagsverpflegung. Handlungsmöglichkeiten ergeben<br />

sich vom Einkauf, über die Angebotsgestaltung, die Präsentation<br />

der Speisen, bis hin zur Nachbereitung. Der ausführliche Studienbericht<br />

ist unter https://www.food-management.online kostenfrei<br />

einzusehen. Im Folgenden werden einige Handlungsmöglichkeiten,<br />

insbesondere aus dem Bereich der <strong>Beschaffung</strong> und Angebotsgestaltung,<br />

exemplarisch beschrieben.<br />

So ist es z. B., gemäß den Grundsätzen der <strong>nachhaltige</strong>n<br />

Ernährung von Vorteil, ökologische und fair gehandelte Produkte<br />

einzubeziehen. Viele Einrichtungen der Außerhausverpflegung<br />

<strong>für</strong>chten jedoch die vergleichsweise höheren Einkaufspreise solcher<br />

Lebensmittel. Besonders bei Fleisch- und Milchprodukten bestehen<br />

Preisdifferenzen zwischen konventionell und biologisch erzeugten<br />

Lebensmitteln. Ein Gesamtkonzept aus einem Mehr-Angebot<br />

von vegetarischen und veganen Speisen, bei einem gleichzeitig<br />

reduzierten Fleisch-Angebot (weniger und seltener) sowie Mischkalkulationen,<br />

können dabei helfen, den Kostenanstieg zu regulieren.<br />

Auch über die Preisgestaltung kann einiges bewirkt werden. So könnten<br />

gesündere und <strong>nachhaltige</strong>re Speisen günstiger angeboten<br />

52 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe04_21_KMU.indd 52 05.04.21 13:39

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