My Factory 2024/03
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SMART PRODUCTION<br />
KR Agilus mit seiner Arbeit. Er richtet die Wendeschneidplatten<br />
auf dem Werkstückträger aus und greift diesen. Der Roboterarm<br />
führt das Werkstück zu einer Kamerastation, die die Schneidenposition<br />
bestimmt. Mit dieser Information positioniert der<br />
KR Agilus die Wendeschneidplatte auf dem dafür vorgesehenen<br />
Träger, der im nächsten Schritt der CNC-Maschine zum Schleifen<br />
zugeführt wird. Die fertig geschliffene Wendeschneidplatte<br />
kommt zurück zum Roboter, der diese wieder an ihrem ursprünglichen<br />
Platz auf der Palette ablegt. Dabei geht keine Zeit verloren:<br />
Während das eine Werkstück geschliffen wird, montiert der<br />
Roboter schon das nächste auf einem neuen Träger.<br />
MEHR FLEXIBILITÄT FÜR DIE<br />
PRODUKTION DER ZUKUNFT<br />
Von insgesamt rund 300 Maschinen der Paul Horn GmbH laufen<br />
mittlerweile 55 mit der von Kuka entwickelten Anlage – auch in<br />
den USA und Tschechien. 27 weitere KR Agilus sollen die Automatisierung<br />
weiter vorantreiben. „Uns geht es dabei vor allem<br />
um eine langfristige Perspektive. Durch die neuen Anlagen rechnen<br />
wir damit, dass wir in Zukunft flexibler sein werden und<br />
neue Produktfamilien selbst implementieren können. Durch die<br />
gemeinsame Arbeit mit Kuka haben wir die Basis geschaffen“,<br />
freut sich Geschäftsführer Rommel.<br />
Um die Genauigkeit beim Greifen zu gewährleisten und kurze<br />
Taktzeiten zu erreichen, kamen verschiedene Software-Pakete<br />
von Kuka zum Einsatz. So unterstützte etwa das modular aufgebaute<br />
Softwarepaket Kuka.AppTech bei der Programmierung der<br />
Anlagen. Zur Unterstützung und Planung der Sicherheitskonfiguration<br />
wurde die Simulationssoftware Kuka.Sim genutzt. Mit der<br />
Software Kuka.SafeOperation ließen sich zusätzlich Arbeits- und<br />
Schutzbereiche virtuell festlegen und lassen sich nun nach der<br />
Umsetzung in der Realumgebung überwachen.<br />
PRODUKTVIELFALT ALS HERAUSFORDERUNG<br />
So wurde Kuka zum Programmierpartner des Tübinger Unternehmens.<br />
Sven Göckes, langjähriger Roboterprogrammierer bei<br />
Kuka, ließ sich in die Ideen einweihen und projektierte daraufhin<br />
eine einheitliche Programmier- und Softwarestruktur. „Das Ziel<br />
war, die Lösung so generisch zu programmieren, dass wir die Produktvielfalt<br />
jederzeit erweitern können. Das war nicht einfach<br />
und hat auch meinen Ehrgeiz geweckt“, sagt Göckes.<br />
Zwei Jahre, viele gemeinsame Gespräche und mehr als 4 000<br />
Programmierstunden später waren die Anlagen für die verschiedenen<br />
Produktfamilien fertigentwickelt und in Betrieb genommen.<br />
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war dabei das Softwarepaket<br />
Kuka.AppTech, das durch seinen modularen Aufbau perfekt zum<br />
Produktionskonzept von Paul Horn passt. Die einzelnen Module<br />
von Kuka.AppTech lassen sich ideal auf die verschiedenen<br />
Produktgruppen anpassen, wodurch eine Reproduzierbarkeit<br />
sich wiederholender Programmierabläufe mit geringem Aufwand<br />
möglich ist.<br />
DER RICHTIGE SCHLIFF FÜR JEDE<br />
WENDESCHNEIDPLATTE<br />
Der KR Agilus hängt in den Anlagen bei Horn kopfüber an der<br />
Zellendecke und ist in der Lage, von dort alle Bewegungen auszuführen.<br />
Ein Mitarbeiter bestückt die Zelle von außen mit einer<br />
Palette und gibt am Bedienpult die entsprechenden Parameter zu<br />
den darauf befindlichen Werkstücken ein. Dann beginnt der<br />
Wir legen viel Wert auf ein modernes,<br />
zukunftsfähiges Arbeitsumfeld.<br />
Mit solchen Lösungen wollen wir<br />
uns in einer wirtschaftsstarken Region<br />
von Wettbewerbern abgrenzen und<br />
die Mitarbeiter motivieren.<br />
Matthias Rommel,<br />
Geschäftsführer der Paul Horn GmbH<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> 31