My Factory 2024/03
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BETRIEBSTECHNIK<br />
Lönnecker. Dies erfolgt als Datentabelle, die im PEF-Template<br />
abgespeichert wird. Neben den CO 2<br />
-Emissionen umfasst die<br />
Datentabelle beispielsweise Messdaten zur Eutrophierung,<br />
Versauerung und Landnutzung oder Faktoren, die die Ozonschicht<br />
der Erde beeinflussen. „Wenn wir heute mit der systemischen<br />
Abbildung und Kalkulation eines PEF starten, werden im<br />
Template alle Umweltindikatoren berechnet und dargestellt, die<br />
derzeit kalkuliert werden können.“ Sollten Emissionswerte für die<br />
Umweltindikatoren momentan noch nicht vorliegen, werden<br />
diese im Ergebnistemplate als „nc“ klassifiziert, wobei die Abkürzung<br />
für „not calculated“ steht. Diese pragmatische Arbeitsweise<br />
vermittelt einen Eindruck, dass die Themen Nachhaltigkeit und<br />
Klimaschutz auf einen längeren Umsetzungszeitraum ausgelegt<br />
sind. Mit dem PEF verwendet Phoenix Contact ein Format und<br />
ein Vorgehen, die die Chance zur Gestaltung eines nachhaltigen<br />
Produktportfolios eröffnen.<br />
ERMITTLUNG DER WERTE GEMÄSS<br />
ISO 14040 UND ISO 14044<br />
Einmal ein Template erstellt und dann fertig? Keinesfalls! Aufgrund<br />
verschiedener Datenbanken und Änderungen in den<br />
Emissionsfaktoren erweist es sich als wichtig, die hinterlegten<br />
Werte regelmäßig zu aktualisieren. Ein weiterer Anlass können<br />
die Übermittlung neuer Kennzahlen durch die Zulieferer sein<br />
oder adaptierte Berechnungsmodelle. Phoenix Contact orientiert<br />
sich bei der Ermittlung der Werte an den Standards ISO 14040<br />
und ISO 14044. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Berechnung<br />
nach anderen Standards durchzuführen, die alternative<br />
Rahmenbedingungen vorgeben und zum Beispiel die Anrechnung<br />
von Credits/Leistungen in der End-of-Life-Phase erlauben.<br />
den Hintergrund, die komplexen Wechselbeziehungen<br />
beherrschbar zu machen. Ähnliches gilt für den PEF und die<br />
Konzentration auf CO 2<br />
-Kennzahlen als ersten Schritt bei der Ausweisung<br />
von Umweltkennzahlen. In diesem Zusammenhang ist<br />
es wichtig, zu wissen, dass das standardisierte Template als digitaler<br />
Fußabdruck über CO 2<br />
hinaus weitere Kategorien beinhaltet.<br />
In Summe gibt es 19 unterschiedliche Umweltindikatoren.<br />
„Umweltindikatoren, für die bereits ein Emissionswert hinterlegt<br />
ist, weist Phoenix Contact jetzt schon aus“, berichtet Mareike<br />
VALIDIERUNG DER DATEN<br />
ALS HERAUSFORDERUNG<br />
Der Wunsch nach verlässlichen Kennzahlen zum ökologischen<br />
Fußabdruck nimmt zu. Auch Anwender fragen immer häufiger<br />
gezielt nach. Und der Bitte wird bereits entsprochen: Größere<br />
Händler von Elektronikprodukten geben in ihren Webshops an,<br />
wie groß der Fußabdruck der einzelnen Artikel ausfällt. Aktuell<br />
besteht die Schwierigkeit jedoch darin, dass – wie schon erwähnt<br />
– unterschiedliche Mess- respektive Berechnungsmethoden zur<br />
Verfügung stehen.<br />
DC-GRID FÜR DEN INDUSTRIELLEN EINSATZ<br />
Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie zeigt Phoenix Contact mit dem neuen Gebäude G 60 (Bild) am Standort<br />
Blomberg eine bidirektionale Kopplung aller Energieströme. Dabei bilden sämtliche energieerzeugenden und -verbrauchenden<br />
Teilnehmer einen elektrischen, thermischen und kommunikativen Verbund. G60 nutzt unter anderem einen 1500 Kubikmeter<br />
umfassenden Eisspeicher für den Wärme- und Kältebedarf. Hinzu kommen eine Photovoltaikanlage mit 2,5 Megawatt<br />
Peak sowie im ersten Schritt Batteriespeicher. Eine weitere Besonderheit des als Blaupause für nachhaltiges Bauen dienenden<br />
Gebäudes stellt die Installation eines partiellen Gleichstromnetzes in Verbindung mit bidirektionaler Ladetechnik dar.<br />
Auf diese Weise werden Elektroautos ebenfalls zu temporären Energiespeichern und versorgen G60. Insbesondere die<br />
Entscheidung, ein DC-Grid für den industriellen Einsatz aufzubauen, bringt die Energiewende entscheidend voran – beispielsweise<br />
durch die bessere Integrationsfähigkeit von regenerativen Energiequellen, Batteriespeichern und Elektromobilität,<br />
die allesamt auf Gleichstrom basieren. Zudem lassen sich Verlustleistungen reduzieren, etwa durch die Nutzung der Rekuperationsenergie,<br />
die beim Bremsen von Elektromotoren auftritt. Im zweiten Schritt wird Gebäude 60 um Industrielösungen<br />
rund um das Thema Wasserstoff respektive Power-to-X erweitert.<br />
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