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My Factory 2024/03

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BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

02 In den Product Environmental Footprint fließen<br />

die ökologischen Kennzahlen von Rohstoffen und<br />

Halbzeugen ein<br />

<strong>03</strong> Kunststoff zählt in der Elektronikindustrie im<br />

Bereich der Gehäusefertigung zu den maßgeblichen<br />

CO 2<br />

-Emittenten<br />

<strong>03</strong><br />

04<br />

01 Umweltingenieurin<br />

Mareike Lönnecker kümmert<br />

sich bei Phoenix Contact<br />

weltweit darum, den PEF in<br />

der Organisation zu verankern<br />

und die Datenqualität stetig<br />

zu verbessern<br />

04 Mit der Auswahl alternativer Kunststoffgranulate<br />

lässt sich der CO 2<br />

-Fußabdruck verkleinern<br />

Die Datenqualität bezieht sich allerdings nicht nur darauf, nach<br />

welchen Standards oder aus welchen Datenbanken sie ermittelt<br />

wird. Die Validierung stellt eine zweite Herausforderung dar. Mit<br />

dem Anspruch, beim Klimaschutz und der Nachhaltigkeit mit<br />

größtmöglicher Transparenz zu agieren, versieht Phoenix Contact<br />

seine Informationen deshalb im Hinblick auf die Datengüte<br />

mit einem Qualitätslevel.<br />

Diese Grundlage nutzt das Unternehmen selbst, um innerhalb<br />

der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich besser zu<br />

werden. Außerdem sollen sich potenzielle Maßnahmen auf diese<br />

Weise bewerten lassen. An seinen Produktionsstandorten gehört<br />

Kunststoffgranulat für den Spritzguss von Elektronikbauteilen zu<br />

den maßgeblichen CO 2<br />

-Emittenten. Damit die Suche nach alternativen<br />

Werkstoffen mit geringerem CO 2<br />

-Fußabdruck nicht zu<br />

einem „Blindflug“ wird, setzen die Kunststoffexperten in der<br />

Anwendungstechnik ebenfalls auf diese Zahlen. Nun ist eine<br />

Grundlage zu finden, die darüber Auskunft erteilt, ob sich Veränderungen<br />

lohnen oder letztlich mehr Probleme mich sich bringen<br />

als die in puncto Klimaschutz erzielten Effekte.<br />

UMSTELLUNG AUF ALTERNATIVE WERKSTOFFE<br />

MIT GERINGEREM CO 2<br />

-FUSSABDRUCK<br />

Als gelungenes Beispiel für eine Materialumstellung beim Polyamid<br />

sei der Wechsel von PA 6.6 auf PA 6 bei der Herstellung von<br />

Schnellmontage-Endhaltern genannt. Die entsprechende Baureihe<br />

Clipfix dient dazu, die auf der Tragschiene im Schaltschrank<br />

montierten elektrischen Baugruppen an der rechten und<br />

linken Seite zu fixieren. Bei den Produkten handelt es sich also<br />

um unverzichtbare Massenware. Die Fertigungsmenge ist folglich<br />

hoch und beträgt einige Millionen Stück pro Jahr. Das vor der<br />

Umstellung verwendete PA 6.6 kommt in der Elektronikbranche<br />

wegen seiner Elastizität, Festigkeit und den elektrischen Isolationseigenschaften<br />

häufig zum Einsatz. Im Vergleich zu PA 6<br />

weist die PA-6.6-Variante einen etwas höheren Schmelzpunkt auf,<br />

was im Wesentlichen auf eine unterschiedliche Anordnung der<br />

Molekülketten zurückzuführen ist. Welche Auswirkung der Umstieg<br />

von PA 6.6 auf PA 6 für die Nachhaltigkeit hat, verdeutlicht<br />

sich durch den Granulatverbrauch. Für die Produktion dieser<br />

Standardbauteile verarbeitet Phoenix Contact nämlich jährlich<br />

rund 120 Tonnen Granulat. Der Materialwechsel zu PA 6 resultiert<br />

hier in der deutlichen Verringerung des CO 2<br />

-Fußabdrucks<br />

um etwa 400 Tonnen pro Jahr. Der neue Kunststoff führt dabei zu<br />

keinerlei funktionalen Einschränkungen des Produkts.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Product Environmental Footprint nutzt Phoenix Contact<br />

eine Methode, die die Auswirkungen eines Produkts auf die<br />

Umwelt beschreibt. Bei der Analyse werden bis zu 19 verschiedene<br />

Umweltindikatoren betrachtet. Somit dient der PEF vor allem<br />

dazu, die Effekte des Produkts auf das Klima transparent zu<br />

machen, um auf dieser Basis auch bei den Anwendern zielgerichtet<br />

Effizienz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen einzuleiten.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.de<br />

AUTOR<br />

Thorsten Sienk, Fachredakteur für Technologie<br />

und Nachhaltigkeit, Phoenix Contact<br />

GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3OF4b3i<br />

38 MY FACTORY <strong>2024</strong>/<strong>03</strong> www.myfactory-magazin.de

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