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bayern Metall 03/2024

Im Focus steht diesen Monat " Maschinenbau und Zerspanungstechnik". Erfahren Sie mehr über innovative Maschinenoptionen, automatisierte CAM-Programmierung und optimierte Bauplanung mit Hilfe neuster 3D-Lasertechnik. Entdecken Sie intelligente Spanntechnik und informieren Sie sich über Absturzsicherungen in der Photovoltaik - alles in dieser Ausgabe Ihrer bayern Metall.

Im Focus steht diesen Monat " Maschinenbau und Zerspanungstechnik". Erfahren Sie mehr über innovative Maschinenoptionen, automatisierte CAM-Programmierung und optimierte Bauplanung mit Hilfe neuster 3D-Lasertechnik. Entdecken Sie intelligente Spanntechnik und informieren Sie sich über Absturzsicherungen in der Photovoltaik - alles in dieser Ausgabe Ihrer bayern Metall.

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Additive Fertigung – welche Vorteile

bringt sie und wie lässt sie sich optimieren?

Wurden zu Beginn vornehmlich Prototypen gefertigt, kommt die additive

Fertigung heute in vielen Branchen zur (Klein- und Mittel-)Serienherstellung

zum Einsatz. Welche Vorteile bietet die Technologie und wie lässt

sie sich optimieren?

Viele verschiedene Begriffe –

ein Thema

Additive Fertigung oder 3D-Druck bietet

vollkommen neue Möglichkeiten.

Beim L-PBF-Verfahren (Laser Powder

Bed Fusion) baut sich das Werkstück

Schicht für Schicht auf. Der Laser

schmilzt dabei das zu verarbeitende

Material in Pulverform auf. Dadurch

wächst das Bauteil sinnbildlich im 3D-

Effekt in die Höhe. Im Gegensatz zur

Zerspanung aus dem Vollmaterial

(subtraktive Methode) kann bei der additiven

Fertigung konturnah gedruckt

werden. Neben dem Pulverbett gibt es

auch achsen- oder robotergeführtes

Auftragschweißen (Laser Metal Deposition

[LMD] oder Directed Energy Deposition

[DED]) sowie weitere Verfahren

wie das Elektronenstrahlschmelzen

(EBM), Binder Jetting, Cold Metal Fusion

u.v.m.

(Design-)Technische Vorteile der

additiven Fertigung

Die additive Fertigung bietet die Möglichkeit

zur Herstellung komplexer

Geometrien wie Gitterstrukturen, Funktionsintegrationen

oder innenliegende

Hohlräume. Für den Leichtbau lassen

sich mit der Finite Elemente Methode

(FEM) sowie durch Topologie Optimierung

Material, Gewicht und schlussendlich

Kosten einsparen. Ein weiterer

Vorteil ist die Baugruppenzusammenführung.

Mit möglichst wenigen Bauteilen

können möglichst viele technische

Funktionen abgedeckt sowie auf

kritische Fügetechnologien verzichtet

werden. Zudem lassen sich schwer

zerspanbare Materialien verarbeiten,

getreu dem Motto „Einfach Drucken

statt Zerspanen“. Prototypen können

schnell und einfach hergestellt werden,

um so das Bauteil für die Serienfertigung

zu optimieren. Auch das Ersatzteilmanagement

von morgen sieht

durch die additive Fertigung vollkommen

anders aus. So wird gedruckt,

was gebraucht wird, wann es gebraucht

wird und wo es gebraucht

wird. Das Auftragschweißen bietet

spezielle Vorteile z. B. durch hybride

Bauweisen. Bislang inkompatible

Werkstoffe lassen sich aufschweißen,

wodurch ein Rohling konventionell gefertigt

und dann entsprechend individualisiert

werden kann. Im Falle einer

Reparatur scannt ein Linienscanner

das defekte Bauteil ein. Der im CAD

durchgeführte Soll-Ist-Vergleich vermerkt

die beschädigten/verschlissenen

Stellen, sodass diese im Anschluss

einfach aufgeschweißt werden können.

Weiterhin sorgt das Beschichten

mittels Hochgeschwindigkeitsschweißen

für bessere Oberflächeneigenschaften,

Hitze- und/oder Korrosionsbeständigkeit

der Bauteile.

Monetäre und logistische

Vorteile von AM

Neben dem Pulverbett gibt es auch achsenoder

robotergeführtes Auftragschweißen,

LMD. (Fotograf: Ralf Baumgarten, Quelle:

toolcraft AG)

Nicht nur in Sachen Konstruktion revolutioniert

die additive Fertigung die

Produktion. Die Technologie bietet

auch monetäre und logistische Vorteile.

An erster Stelle steht für viele Unternehmen

die Möglichkeit, den Umsatz

zu steigern. Die Integration des 3D-

Drucks in die vorhandene Fertigung

bietet ein enormes Innovationspotenzial.

Bestehende Grenzen werden überwunden,

was nicht selten zum Erschließen

neuer Märkte, Branchen und

Kunden führt. Die additive Fertigung

zeichnet sich durch Schnelligkeit und

Flexibilität aus. So können Produkteinführungen

erheblich beschleunigt werden,

wodurch die Kosten sinken. Kürzere

Durchlaufzeiten führen zu schnelleren

Lieferzeiten. Die Herstellungskosten

lassen sich auf vielfältige Weise

durch den Einsatz der additiven Fertigung

reduzieren. Mit dem „First Time

Right“-Prinzip liefert bereits der erste

Druck optimale Bauteile. Geringe

Stückzahlen lassen sich sehr wirtschaftlich

abbilden. Auch bei der indirekten

Fertigung zahlt sich die Technologie

aus. Hilfsmittel, Formen, Sonderwerkzeuge,

Spannvorrichtungen etc.

müssen nicht zugekauft werden, sie

können einfach an Ort und Stelle gedruckt

und passend zur Anforderung

konstruiert werden. Durch die „On

Demand“-Fertigung reduzieren sich

die Lagerhaltungskosten nicht nur für

Hilfsmittel und Werkzeuge, sondern

entsprechend auch für Fertigteile. Weniger

Transportkosten aufgrund der

dezentralen Fertigung additiver Bauteile

sind nicht nur ein monetärer und logistischer

Vorteil, sondern kommen als

nachhaltige Lieferketten auch der Umwelt

zugute.

Digitale Überholspur für die

additive Fertigung

Um die Schnelligkeit und Flexibilität

der additiven Fertigung zu gewährleisten,

bedarf es einer durchgängigen digitalen

Prozesskette. Lange Zeit waren

verschiedene Softwaresysteme bei

den einzelnen Prozessschritten im Einsatz.

Dies führte zu einem teilweise

langwierigen Daten- und Fertigungsprozess.

Mit Siemens NX lässt sich der

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