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Die täglichen Runden mit Hündin Frieda sorgen für Freude und stärken die Fitness des Mediaberaters.<br />
Mediaberater der „<strong>Lebensart</strong> <strong>im</strong> <strong>Norden</strong>“ seinen<br />
60. Geburtstag. Für ihn ist das eine grandiose<br />
Zahl, mit der er nicht gerechnet hat, denn seit<br />
einem Vierteljahrhundert ist Oliver Schmuck<br />
Dialysepatient. „Ich bin unendlich dankbar,<br />
dass es die Möglichkeit der Dialyse gibt“, sagt er<br />
in unserem Gespräch.<br />
HALBMARATHON – DER LÄUFER<br />
Geboren wird Oliver Schmuck <strong>im</strong> August 1963<br />
in Schenefeld bei <strong>Hamburg</strong>. Aufgewachsen mit<br />
zwei Geschwistern in Barmstedt/Elmshorn,<br />
besucht er die dortige Grundschule und geht<br />
anschließend auf das Gymnasium, wo er 1983<br />
sein Abitur macht. Sport gehört <strong>im</strong>mer schon<br />
zu seiner Leidenschaft, insbesondere das Laufen<br />
hat es ihm angetan. Alles verläuft normal.<br />
Erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht in<br />
Ordnung sein könnte, kommen 1987 auf. Bei<br />
einem Check für den Bundeswehr-Zivildienst<br />
fallen die erhöhten Werte roter Blutkörperchen<br />
und Eiweiß <strong>im</strong> Urin auf. Daraufhin folgen eine<br />
Reihe von Untersuchungen rund um die Blase,<br />
die allerdings nichts Konkretes ergeben.<br />
DIE DIAGNOSE<br />
Erst 1994 n<strong>im</strong>mt das Leben von Oliver Schmuck<br />
eine gravierende Wende. Inzwischen lebt er mit<br />
Frau und Sohn in einer Wohnung und arbeitet<br />
als Dozent für Mathe bei der Gesellschaft für<br />
Beruf und Bildung sowie in unserem Verlag<br />
als Mediaberater. Eines Tages wacht er mit<br />
Schwindel auf, ein anschließender Besuch bei<br />
einem Internisten und einem Nierenspezialisten<br />
ergibt eine IgA-Nephritis – die häufigste pr<strong>im</strong>är<br />
chronische Erkrankung der Nierenkörperchen.<br />
Mit dieser Diagnose fällt vor 30 Jahren der<br />
Startschuss für ein komplett anderes Leben.<br />
„Zuerst denkst du, dass alles in den Griff zu<br />
„<br />
kriegen ist“, erzählt Oliver Schmuck von den<br />
Anfängen. Doch während ihm sein Arzt erklärt,<br />
dass es keine Alternative zur Dialyse gibt,<br />
vertraut Oliver Schmuck einem Nephrologen<br />
und einem Heilpraktiker. Letzterer spricht von<br />
Heilung. Mein Kollege schaut mich eindringlich<br />
an: „Welchen Weg geht man dann wohl?“<br />
Ich hatte gedacht,<br />
dass ich mit der neuen<br />
Niere auch ein neues<br />
Leben bekomme, aber<br />
ich konnte nicht mal<br />
mehr laufen.<br />
“<br />
ZUERST DER ALTERNATIVE WEG<br />
Anderthalb Jahre lang beschreitet der damals<br />
35-Jährige den alternativen Weg, bis seine Frau<br />
ihn am 22. Januar 1999 <strong>im</strong> Delirium vorfindet<br />
und ins anthroposophische Krankenhaus nach<br />
<strong>Hamburg</strong> fährt. „Ich erinnere mich noch genau<br />
an diesen Horrortrip: Mir war so übel und ich<br />
musste mich laufend übergeben. Ich war <strong>im</strong><br />
Wachzustand und kämpfte mit schl<strong>im</strong>men<br />
Albträumen. Ich wollte auf keinen Fall einschlafen,<br />
weil ich Angst hatte, dass ich nicht<br />
wieder aufwache“, erzählt Oliver Schmuck von<br />
den schl<strong>im</strong>msten Stunden seines Lebens. Im<br />
Krankenhaus stellt sich heraus, dass er innerlich<br />
so stark vergiftet ist, dass er direkt auf die Intensivstation<br />
kommt. „Kaum <strong>im</strong> Krankenhaus angekommen,<br />
wurde mir ein Hals-Katheter für die<br />
Hadert nicht mit dem Schicksal, sondern ist dankbar<br />
für die medizinischen Möglichkeiten: Oliver Schmuck.<br />
Dialyse gelegt“, weiß er noch genau. Nachdem<br />
er während seines Aufenthaltes in <strong>Hamburg</strong><br />
eine Woche lang täglich an der Dialyse war,<br />
kann er zurück nach Hause. Es geht ihm besser,<br />
aber der Weg ist nun vorgezeichnet: ein Leben<br />
mit Dialyse.<br />
NEUES LEBEN UND VIEL ARBEIT<br />
Neben seinem neuen Schicksal, das ja auch<br />
erstmal angenommen werden will, wartet zu<br />
der Zeit viel Arbeit auf ihn, denn zusammen mit<br />
seiner damaligen Frau hat Oliver Schmuck sich<br />
in der Flensburger Waldsiedlung Tremmerup<br />
ein Reihenhaus gesichert. „Das war Wahnsinn,<br />
<strong>im</strong> Grunde genommen ein völlig falscher<br />
Zeitpunkt, aber wir haben es durchgezogen: die<br />
Umbauarbeiten an den alten Kasernen-Häusern,<br />
meine Arbeit als Dozent, die Dialyse, unser kleiner<br />
Sohn, unsere Ehe – was für ein Programm“,<br />
resümiert er heute. Die Anforderungen sind so<br />
hoch, dass die Ehe scheitert.<br />
APRIL <strong>2024</strong> I Anzeigenspezial lebensart 55