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Lebensart im Norden | April 2024 | Hamburg West

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KUNST & KULTUR<br />

Ignacio Zuloaga –<br />

Gegenüber vom<br />

Moulin Rouge, 1890<br />

Blick in die vorzüglich kuratierte<br />

Ausstellung „„Mythos Spanien.<br />

Ignacio Zuloaga (1870-1945)“.<br />

Ignacio Zuloaga –<br />

Francisco und seine<br />

Frau, 1909<br />

Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und<br />

Erzählungen. Claassen-Verlag, ca. 2.000 S., 120 Euro<br />

DAS URSPRÜNGLICHE<br />

SPANIEN<br />

Im Bucerius Kunst Forum in <strong>Hamburg</strong><br />

kann erstmals in einer großartigen Ausstellung<br />

umfangreich das Werk von Ignacio<br />

Zuloaga bis zum 25. Mai entdeckt werden.<br />

Ignacio Zuloaga hat den Mythos Spaniens um 1900<br />

mit seinen Gemälden wie kein(e) andere(r) Künstler*in<br />

geprägt. Das Land befand sich durch die zunehmende<br />

Industrialisierung und Orientierung an der europäischen<br />

Moderne <strong>im</strong> Umbruch. Zuloaga sah das Ursprüngliche<br />

bedroht: die kleinen Dörfer, die traditionelle Kleidung,<br />

Tanz und Stierkampf, religiöse Prozessionen, jahrhundertealte<br />

Sitten, Bräuche und Legenden. In seinem Streben,<br />

die Essenz Spaniens zu erfassen, bemühte er sich, die<br />

„spanische Seele“ in seinen Kunstwerken festzuhalten.<br />

Diese fand er vor allem in Kastilien, als er 1898 nach Segovia<br />

umzog. Landschaft und Bewohner*innen waren für<br />

ihn Abbilder des ursprünglichen Spaniens. Es entstanden<br />

Bilder, die in ihrer Symbolik die Identität Spaniens verkörpern.<br />

Die sehr sehenswerte Schau „Mythos Spanien.<br />

Ignacio Zuloaga (1870-1945)“ versammelt rund 80 Werke<br />

aus dem Zeitraum von 1890 bis 1941 aus Spanien, Frankreich,<br />

Italien, Schweden, Polen, Deutschland, Mexiko,<br />

Argentinien und den USA. Mehr Informationen finden Sie<br />

unter www.buceriuskunstforum.de.<br />

EINE MODERNE Klassikerin<br />

Im Claassen-Verlag ist eine sechsbändige Ausgabe mit Werken<br />

der Autorin Marlen Haushofer (1920-1970) erschienen.<br />

Marlen Haushofer ist seit 2012 durch die Verfilmung<br />

ihres bekanntesten Romans „Die Wand“<br />

mit Martina Gedeck in der Hauptrolle wieder<br />

ins Bewusstsein der literarischen Öffentlichkeit<br />

gerückt. Ab 1946 veröffentlichte die Österreicherin<br />

Erzählungen und Romane. Mit ihrem<br />

dritten Roman „Die Wand“, erschienen 1963,<br />

feierte sie ihren größten Erfolg. Sie erhielt für<br />

ihre Werke mehrere Literaturpreise, unter<br />

anderem den Staatlichen Förderungspreis für<br />

Literatur 1953 und 1968. Bislang gab es ihre<br />

Romane und Erzählungen nur in Einzelausgaben.<br />

Nun sind fünf Romane und ein Band mit<br />

Erzählungen als Werkausgabe erschienen.<br />

Der Schuber enthält „Eine Handvoll Leben“<br />

(1955), ihren ersten erschienenen Roman,<br />

„Die Tapetentür“ (1957), „Die Wand“ (1963),<br />

„H<strong>im</strong>mel, der nirgendwo endet“ (1966) und<br />

„Die Mansarde“ (1969) sowie „Gesammelte<br />

Erzählungen“ (unter anderem mit „Das fünfte<br />

Jahr“ von 1952 und „Wir töten Stella“ von 1958).<br />

Jedes Buch enthält neben den Haushofer-Texten<br />

eindrucksvolle Vorworte der Schriftsteller*innen<br />

Angela Lehner, Arno Geiger, Antje Rávik<br />

Strubel, Monika Helfer, Nicole Seifert und<br />

Clemens J. Setz. Die erhellenden Nachwörter<br />

wurden wiederum von Konstanze Fliedl, Stefan<br />

Maurer, Daniela Strigl, Manfred Mittermayer,<br />

Georg Hofer/Petra-Maria Dallinger und Christa<br />

Gürtler/Liliane Studer verfasst. Mit dieser<br />

schön ausgestatteten Ausgabe, die auch in<br />

einzelnen Büchern erhältlich ist, wird einer der<br />

wichtigsten deutschsprachigen Autorin des 20.<br />

Jahrhunderts ein würdiges Denkmal gesetzt und<br />

das Lesen ihrer herausragenden Romane und<br />

Erzählungen zu einem besonderen Vergnügen.<br />

Fotos: Heiko Buhr (1) / © Sammlung Museo Franz Mayer, Mexiko-Stadt/Foto: Heiko Buhr (1) / © Ayuntamiento de Irun/Sammlung Museo Franz Mayer, Mexiko-Stadt/Foto: Heiko Buhr (1)<br />

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