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Lebensart im Norden | April 2024 | Hamburg West

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seits von Afrika“, der von ihrer Zeit in Afrika<br />

und ihrer großen Liebe Denys Finch Hatton<br />

handelt, wurde in der Verfilmung von Sidney<br />

Pollack 1985 mit Meryl Streep, Robert Redford<br />

und Klaus Maria Brandauer ein Kassenschlager.<br />

Im Jahr darauf gewann der Film sieben Oscars<br />

bei elf Nominierungen.<br />

EIN FILMREIFES LEBEN<br />

Dass gerade „Jenseits von Afrika“, der Roman,<br />

den Karen Blixen 1937 veröffentlichen konnte,<br />

nachdem mehrere Verlage das auf Englisch geschriebene<br />

Manuskript abgelehnt hatten, ihren<br />

Durchbruch als Autorin bedeutete, kommt nicht<br />

von ungefähr. Karen Blixen, die Malerei studiert<br />

hatte, verlobte sich 1912 mit dem Baron Bror<br />

von Blixen-Finecke und folgte ihm 1913 nach<br />

Kenia, wo sie gemeinsam eine Milchfarm betreiben<br />

wollten. Im Jahr darauf heirateten sie und<br />

aus Karen Christence Dinesen wurde nun die<br />

Baroness Karen Christence von Blixen-Finecke.<br />

Dummerweise hatte Bror keine Milchfarm erworben,<br />

sondern eine Kaffeefarm gekauft, was<br />

auf 1700 Metern Höhe eine böse Überraschung<br />

war. Kaffeeanbau in dieser Höhe war so gut<br />

wie unmöglich. Und genau dieses Unmögliche<br />

versuchte Karen Blixen. Bror indes ging einem<br />

leichteren Leben nach und steckte sich sowie<br />

seine Gattin mit Syphilis an. Mehrmals pendelte<br />

Karen Blixen nun zwischen Dänemark und<br />

Kenia hin und her und betrieb die Kaffeefarm.<br />

EINE UNGLÜCKLICHE LIEBE<br />

Bereits 1918 traf Karen Blixen den Armee-Offizier<br />

und Großwildjäger Denys Finch Hatton. Ab<br />

1920 war er ihr Geliebter, wiewohl sie sich erst<br />

1925 von Bror scheiden ließ. Dazu brannte 1923<br />

ihre Kaffeefabrik in Kenia ab und 1924 hatte sie<br />

eine Fehlgeburt von Denys. 1929 endete Karen<br />

Blixens Beziehung mit Denys Finch Hatton, der<br />

zwei Jahre später mit einem Flugzeug abstürzte.<br />

Karen Blixen beerdigte seinen Leichnam, wie er<br />

es sich gewünscht hatte, in den Ngong Hills mit<br />

Blick auf ihr Farmhaus. Die Farm verkaufte sie<br />

<strong>im</strong> selben Jahr, um endgültig nach Dänemark<br />

und auf den Familiensitz Rungstedlund zurückzukehren<br />

und sich ganz dem Schreiben und<br />

Malen zu widmen.<br />

DAS MUSEUM<br />

Das in seinen ältesten Teilen aus dem 17.<br />

Jahrhundert stammende Gebäudeensemble beherbergt<br />

seit 1991 das Karen Blixen Museum.<br />

Es ist dem Leben und Werk der Künstlerin<br />

gewidmet. Wer Rungstedlund besucht, wandelt<br />

durch die originale Einrichtung auf den Spuren<br />

von Karen Blixen. Dazu gibt es Tafeln zu ihrer<br />

Biografie, Manuskripte, Briefe, von ihr gemalte<br />

Bilder sowie Exponate aus Afrika.<br />

Der Spaziergang durch das große Parkgelände<br />

führt zunächst an einer Rasenfläche und einem<br />

Teich vorbei und dann zu ihrem Grab, welches<br />

sich etwas weiter hinten <strong>im</strong> Park befindet. Auf<br />

der flach <strong>im</strong> Boden befindlichen Grabplatte ist<br />

nur ihr Name zu lesen: Karen Blixen. Und wer<br />

aufmerksam lauscht, hört vielleicht einen der<br />

vielen Vögel ebendiesen Namen trällern. Oder<br />

ist das doch nur eine Einbildung? Wer weiß.<br />

Auch zahlreiche Bilder, die Karen<br />

Blixen gemalt hat, sind <strong>im</strong> Haus in<br />

Rungstedlund zu sehen.<br />

Blick in die<br />

Ausstellung<br />

mit informativen<br />

Texttafeln<br />

zu Blixens<br />

Leben sowie<br />

verschiedenen<br />

Ausgaben ihrer<br />

Bücher.<br />

Blick in die „Schreibstube“ von Karen Blixen mit zahlreichen<br />

Erinnerungsstücken aus ihrer Zeit in Afrika.<br />

Karen Blixens<br />

Grab <strong>im</strong> Park<br />

APRIL <strong>2024</strong> I Anzeigenspezial lebensart 85

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