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seits von Afrika“, der von ihrer Zeit in Afrika<br />
und ihrer großen Liebe Denys Finch Hatton<br />
handelt, wurde in der Verfilmung von Sidney<br />
Pollack 1985 mit Meryl Streep, Robert Redford<br />
und Klaus Maria Brandauer ein Kassenschlager.<br />
Im Jahr darauf gewann der Film sieben Oscars<br />
bei elf Nominierungen.<br />
EIN FILMREIFES LEBEN<br />
Dass gerade „Jenseits von Afrika“, der Roman,<br />
den Karen Blixen 1937 veröffentlichen konnte,<br />
nachdem mehrere Verlage das auf Englisch geschriebene<br />
Manuskript abgelehnt hatten, ihren<br />
Durchbruch als Autorin bedeutete, kommt nicht<br />
von ungefähr. Karen Blixen, die Malerei studiert<br />
hatte, verlobte sich 1912 mit dem Baron Bror<br />
von Blixen-Finecke und folgte ihm 1913 nach<br />
Kenia, wo sie gemeinsam eine Milchfarm betreiben<br />
wollten. Im Jahr darauf heirateten sie und<br />
aus Karen Christence Dinesen wurde nun die<br />
Baroness Karen Christence von Blixen-Finecke.<br />
Dummerweise hatte Bror keine Milchfarm erworben,<br />
sondern eine Kaffeefarm gekauft, was<br />
auf 1700 Metern Höhe eine böse Überraschung<br />
war. Kaffeeanbau in dieser Höhe war so gut<br />
wie unmöglich. Und genau dieses Unmögliche<br />
versuchte Karen Blixen. Bror indes ging einem<br />
leichteren Leben nach und steckte sich sowie<br />
seine Gattin mit Syphilis an. Mehrmals pendelte<br />
Karen Blixen nun zwischen Dänemark und<br />
Kenia hin und her und betrieb die Kaffeefarm.<br />
EINE UNGLÜCKLICHE LIEBE<br />
Bereits 1918 traf Karen Blixen den Armee-Offizier<br />
und Großwildjäger Denys Finch Hatton. Ab<br />
1920 war er ihr Geliebter, wiewohl sie sich erst<br />
1925 von Bror scheiden ließ. Dazu brannte 1923<br />
ihre Kaffeefabrik in Kenia ab und 1924 hatte sie<br />
eine Fehlgeburt von Denys. 1929 endete Karen<br />
Blixens Beziehung mit Denys Finch Hatton, der<br />
zwei Jahre später mit einem Flugzeug abstürzte.<br />
Karen Blixen beerdigte seinen Leichnam, wie er<br />
es sich gewünscht hatte, in den Ngong Hills mit<br />
Blick auf ihr Farmhaus. Die Farm verkaufte sie<br />
<strong>im</strong> selben Jahr, um endgültig nach Dänemark<br />
und auf den Familiensitz Rungstedlund zurückzukehren<br />
und sich ganz dem Schreiben und<br />
Malen zu widmen.<br />
DAS MUSEUM<br />
Das in seinen ältesten Teilen aus dem 17.<br />
Jahrhundert stammende Gebäudeensemble beherbergt<br />
seit 1991 das Karen Blixen Museum.<br />
Es ist dem Leben und Werk der Künstlerin<br />
gewidmet. Wer Rungstedlund besucht, wandelt<br />
durch die originale Einrichtung auf den Spuren<br />
von Karen Blixen. Dazu gibt es Tafeln zu ihrer<br />
Biografie, Manuskripte, Briefe, von ihr gemalte<br />
Bilder sowie Exponate aus Afrika.<br />
Der Spaziergang durch das große Parkgelände<br />
führt zunächst an einer Rasenfläche und einem<br />
Teich vorbei und dann zu ihrem Grab, welches<br />
sich etwas weiter hinten <strong>im</strong> Park befindet. Auf<br />
der flach <strong>im</strong> Boden befindlichen Grabplatte ist<br />
nur ihr Name zu lesen: Karen Blixen. Und wer<br />
aufmerksam lauscht, hört vielleicht einen der<br />
vielen Vögel ebendiesen Namen trällern. Oder<br />
ist das doch nur eine Einbildung? Wer weiß.<br />
Auch zahlreiche Bilder, die Karen<br />
Blixen gemalt hat, sind <strong>im</strong> Haus in<br />
Rungstedlund zu sehen.<br />
Blick in die<br />
Ausstellung<br />
mit informativen<br />
Texttafeln<br />
zu Blixens<br />
Leben sowie<br />
verschiedenen<br />
Ausgaben ihrer<br />
Bücher.<br />
Blick in die „Schreibstube“ von Karen Blixen mit zahlreichen<br />
Erinnerungsstücken aus ihrer Zeit in Afrika.<br />
Karen Blixens<br />
Grab <strong>im</strong> Park<br />
APRIL <strong>2024</strong> I Anzeigenspezial lebensart 85