Oberpfälzerin Herbst 2021
Lifestyle-Magazin für Frauen
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Rubrik<br />
EHR<br />
Annette Karl aus Neustadt a.d. Waldnaab<br />
ist seit 13 Jahren SPD-Abgeordnete im<br />
Bayerischen Landtag. In dieser Zeit hat<br />
die heute 61-Jährige hitzige Debatten<br />
geführt, gegen Vorurteile angekämpft<br />
und ist für sich und andere eingestanden.<br />
Ein Gespräch über Rollenklischees,<br />
eigene Stärken und Frauen, die sich<br />
einfach mehr trauen sollten.<br />
sieht das zum Beispiel an der CSU, die<br />
ihre Liste für den Bundestag offiziell<br />
quotiert hat. Bei den Direktmandaten<br />
allerdings sind fast keine Frauen nominiert.<br />
Da die Christsozialen aber 99<br />
Prozent ihrer Sitze über ein Direktmandat<br />
holen, sind die Frauen wieder<br />
im Nachteil und es ändert sich nichts.<br />
Insgesamt glaube ich, dass mehr Frauen<br />
kandidieren müssen, damit das Angebot<br />
noch breiter wird. Und Frauen<br />
müssen einfach mehr Frauen wählen.<br />
Frau Karl, mehr als 100<br />
Jahre nach Einführung des<br />
Frauenwahlrechts ist der<br />
Anteil weiblicher Abgeordneter<br />
im Bundestag mit<br />
etwa 31 Prozent niedriger<br />
als vor über 20 Jahren.<br />
Was ist Ihrer Meinung<br />
nach der Grund dafür?<br />
Annette Karl: Das liegt daran, dass<br />
immer noch zu wenig Frauen selbst<br />
kandidieren oder nicht die Möglichkeit<br />
bekommen zu kandidieren. Und wenn<br />
doch, dann auf schlechten Plätzen. Man<br />
Frauen<br />
müssen<br />
Frauen<br />
wählen.<br />
Trauen sich Frauen politisch<br />
gesehen weniger zu?<br />
Ich habe selber vier erwachsene Kinder<br />
und mittlerweile auch fünf Enkel. Ich<br />
finde, dass sich die Frauen immer noch<br />
für die ganze Care-Arbeit, also das Versorgen<br />
von Kindern oder Eltern verantwortlich<br />
fühlen. Und natürlich erfordert<br />
politische Arbeit ab einer gewissen Ebene<br />
sehr viel Zeit und Engagement. Und<br />
da tun sich Frauen oftmals sehr schwer,<br />
das mit sich zu vereinbaren. Männer sehen<br />
da meistens drüber hinweg.<br />
Wie haben Sie das erlebt?<br />
Für mich war das ein Erweckungserlebnis,<br />
aber im negativen Sinne. Ich<br />
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