Oberpfälzerin Herbst 2021

Leben
Vorsorge
Die Patientenverfügung
Wer soll in eine ärztliche Behandlung
einwilligen und meinen Willen durchsetzen?
Welche ärztlichen Maßnahmen
und Eingriffe akzeptiere ich, welche
lehne ich ab? Solange Patientinnen
und Patienten einwilligungsfähig sind,
entscheiden sie selbst über alle sie betreffenden
medizinischen Maßnahmen.
Dennoch ist es ratsam, in einer Patientenverfügung
zu regeln, was geschehen
soll, wenn man seinen Willen nicht
mehr selbst erklären kann. Darüber
hinaus lässt sich in der Patientenverfügung
klären, wo der Patient sterben
möchte – im Hospiz, im Krankenhaus
oder zuhause, wer während des Sterbeprozesses
Beistand leisten soll, ob
seelischer Beistand gewünscht ist und
ob die behandelnden Ärzte von ihrer
Schweigepflicht etwa gegenüber einem
kirchlichen Vertreter oder gegenüber
Hospizmitarbeitern befreit werden können.
Experten empfehlen, eine Patientenverfügung
mit einer Vorsorge- und
Betreuungsvollmacht zu kombinieren.
Quellen:
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
(www.bmjv.de)
Deutsches Seniorenportal (www.seniorenportal.de)
Die Betreuungsverfügung
Die Betreuungsverfügung berechtigt im
Gegensatz zur Vorsorgevollmacht nicht
zu Rechtsgeschäften. Sie legt Wünsche
und Bestimmungen für den Betreuer
fest und gilt etwa dann, wenn keine
Vorsorgevollmacht vorliegt, oder wenn
diese nicht gültig ist und deshalb per
Gericht ein gesetzlicher Betreuer bestellt
werden muss. Sie kann festlegen,
wer zum rechtlichen Betreuer bestellt
werden soll und wer nicht, wo der zu
Betreuende wohnen möchte, etwa in
einem Pflegeheim oder zuhause, und
wer sich um finanzielle Angelegenheiten
kümmert, insofern das nicht in der
Vorsorgevollmacht geregelt ist. Die Betreuungsverfügung
kann jederzeit und
formlos widerrufen werden.
Quellen:
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
(www.bmjv.de)
Deutsches Seniorenportal (www.seniorenportal.de)
Das Testament
In einem Testament lässt sich festlegen,
wer nach dem eigenen Tod mit
einem Erbe bedacht werden soll. Der
Erblasser kann darin genau und differenziert
bestimmen, welcher Erbe was
erben soll, etwa Vermögen, Grundbesitz
oder Wertgegenstände, wie der
letzte Wille umgesetzt werden soll,
ob es eine besondere Zuwendung für
Personen außerhalb der gesetzlichen
Erbfolge gibt und was etwa geschehen
soll, wenn ein Erbberechtigter sein
Erbe ausschlägt.
Quelle:
Deutsches Seniorenportal (www.seniorenportal.de)
Vorsorge ist nicht nur Männersache.
Selbst ist die Frau.
Wo gibt es Unterstützung?
Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, beim Erstellen von Dokumenten
anwaltlichen oder notariellen Rat zu suchen. Betreuungsbehörden
und Betreuungsvereine bieten Unterstützung für Vollmachtgeber und
Bevollmächtigte.
• Betreuungsvereine in Bayern:
• https://www.stmas.bayern.de (Bayerisches Staatsministerium
für Familie, Arbeit, und Soziales)
• Welche Betreuungsbehörde ist für mich zuständig?
• Betreuungswesen; Informationen zur behördlichen Betreuung -
BayernPortal (freistaat.bayern)
• Ausführliche Informationen sowie Formulare gibt es auf der Internetseite
des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz:
• BMJV | Betreuungsrecht | Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und
Patientenverfügung
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