TE KW 14
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REGIONALLIGA TIROL<br />
Ein faules Ei im grün/weißen Osternest<br />
Telfs muss sich erstmals seit zehn Jahren Kematen geschlagen geben – Chancen heimischer Teams auf Play Off massiv gesunken<br />
(fly) Neun Jahre, elf Monate und 16 Tage nach dem bislang letzten<br />
Erfolg feierte Kematen endlich wieder einen Sieg über Telfs. Für die<br />
„Säbelzahntiger“ war die erste Pleite nach zuletzt neun ungeschlagenen<br />
Derbys in Folge wohl auch das Ende aller Hoffnungen auf<br />
einen Play-Off-Platz. In den noch zwei ausstehenden Spielen gegen<br />
Fügen und St. Johann braucht es jedenfalls Punkte, Punkte, Punkte.<br />
SV <strong>TE</strong>LFS – SV FÜGEN, Sonntag,<br />
7. April, 16.00. „Wenn man realistisch<br />
ist, haben wir keine Chance<br />
mehr, unter die ersten Sechs zu<br />
kommen. Da müsste schon alles<br />
passen. Aber solange es rechnerisch<br />
irgendwie möglich ist, werden wir<br />
daran glauben“, verspricht Trainer<br />
Marcel Schreter gegen Fügen Vollgas.<br />
„Wir haben gegen Fügen den Tag der<br />
Sponsoren. Da ist sicher eine Menge<br />
los. Und da wollen wir allen Zuschauern<br />
zeigen, welch guten Fußball wir<br />
spielen können.“ Im Herbst musste<br />
sich seine Mannschaft auswärts mit<br />
2:7 geschlagen geben. Und auch das<br />
letzte Heimspiel gegen die Zillertaler<br />
ging verloren. Im Mai 2023 setzte es<br />
ein 1:4.<br />
Eine schmerzhafte Niederlage kassierten<br />
die „Säbelzahntiger“ zuletzt<br />
auch in Kematen. Weniger deshalb,<br />
weil es die erste Pleite gegen die<br />
„Blues“ seit zehn Jahren war, als viel<br />
mehr der Tatsache geschuldet, dass<br />
der Zug in Richtung Oberes Play Off<br />
nun wohl endgültig abgefahren ist.<br />
„Das ist extrem schade. Aber letztendlich<br />
sind wir an unserer Chancenverwertung<br />
und an Matteo Peternell<br />
gescheitert. Er hat diesmal den<br />
Unterschied ausgemacht“, trauerte<br />
Schreter vor allem den Chancen von<br />
Florian Patterer (2x), Matej Dretvic<br />
und Sohn Fabian hinterher. „In der<br />
ersten Halbzeit waren wir klar überlegen,<br />
haben praktisch aus dem Nichts<br />
das Tor kassiert. Und in der zweiten<br />
Hälfte haben wir aufgehört Fußball<br />
zu spielen, haben es nur noch mit<br />
langen Bällen versucht. Generell war<br />
das ganz ein komische Spiel, mit einer<br />
ganz komischen Atmosphäre.“ Wohl<br />
auch deshalb, weil bei alles andere<br />
denn angenehmen drei Grad nur selten<br />
Derby-Stimmung aufkam.<br />
Tobias Pichler (rechts) bereitete den Telfer Ausgleich mustergültig vor. Am Ende<br />
hatten aber Matteo Peternell (links) und seine „Blues“ die Nase vorne.<br />
Packende Strafraumszenen wie diese waren beim Derby zwischen Kematen<br />
und Telfs Mangelware. <br />
Fotos: sportszene.tirol<br />
SV WÖRGL – SV BÄCKER RU-<br />
ETZ KEMA<strong>TE</strong>N, Freitag, 5. April,<br />
19.30. Ein Dreier beim Tabellenschlusslicht<br />
scheint, zumindest auf<br />
den ersten Blick, Pflicht. Die Erinnerungen<br />
an das letzte Gastspiel sind<br />
allerdings keine guten. Im April 2016<br />
kassierten die „Blues“ eine 1:7-Klatsche.<br />
Im Hinspiel siegte Kematen<br />
trotz Unterzahl und dank dreier später<br />
Treffer mit 4:2. „Man darf Wörgl<br />
nicht unterschätzen. Mich wundert<br />
es ohnehin ein wenig, dass sie so weit<br />
unten stehen. Das ist eigentlich eine<br />
spielerisch ganz gute Mannschaft“,<br />
trauert Trainer Sammy Glatz der verpassten<br />
Play-Off-Teilnahme noch immer<br />
etwas nach. „Vor allem nach dem<br />
Sieg über Telfs schmerzt die späte<br />
Niederlage gegen Völs noch mehr.<br />
Jetzt gilt es einfach, noch so viele<br />
Punkte wie möglich zu sammeln.“<br />
Deren drei wurden es gegen Telfs<br />
(2:1). David Bucher sorgte mit einer<br />
schönen Einzelaktion für den ersten<br />
Kemater Sieg über Telfs seit zehn<br />
Jahren. „Vom Kämpferischen her gesehen,<br />
war das eine Top-Leistung.<br />
Spielerisch war es vor allem in der ersten<br />
Halbzeit von beiden Teams nicht<br />
gut. Es hat aber auch der Platz nicht<br />
wirklich viel hergegeben.“ Mit dem<br />
Auftritt in Durchgang zwei war Glatz<br />
dann aber durchwegs zufrieden. „Vor<br />
allem die ersten 30 Minuten waren<br />
richtig gut. Da haben wir auch einige<br />
Chancen vorgefunden. In den letzten<br />
15 Minuten sind wir dann unter<br />
Druck geraten, haben das Ergebnis<br />
aber mit etwas Glück über die Zeit<br />
gebracht.“<br />
VÖLSER SV – SK ST. JOHANN,<br />
Samstag, 6. April, 16.30. Im Vorjahr<br />
blieb Völs ein Punktegewinn gegen<br />
St. Johann untersagt. Im März setzte<br />
es zuhause ein 2:3, im September<br />
auswärts ein 1:3. Diesmal ist ein Sieg<br />
Pflicht, um die ohnehin nur noch vagen<br />
Hoffnungen auf das Obere Play<br />
Off am Leben zu halten. „Wir müssen<br />
gegen St. Johann und die Tirol Juniors<br />
unsere Hausaufgaben machen<br />
und auf Schützenhilfe hoffen“, käme<br />
Trainer Alexander Pfurtscheller ein<br />
Telfer Sieg über Fügen nicht ungelegen.<br />
Gegen jene Zillertaler, denen sich<br />
sein Team am Freitag mit 0:2 geschlagen<br />
geben musste. „Alles in allem<br />
war das ein extrem couragierter und<br />
kompakter Auftritt. Die Burschen<br />
haben die Vorgaben herausragend<br />
umgesetzt und den Gegner in Schach<br />
gehalten bzw. in der zweiten Halbzeit<br />
sogar kontrolliert. Nur haben<br />
wir auf ’s Tore schießen vergessen.<br />
Wir hatten vier, fünf hochkarätige<br />
Chancen und müssen mindestens<br />
eine davon nutzen.“ Da dem nicht<br />
so war, bewahrheitete sich wieder<br />
einmal die Weisheit von den Toren,<br />
die man nicht schießt. Auch deshalb,<br />
weil der Wind das himmlische Kind<br />
seine Finger im Spiel hatte und mitverantwortlich<br />
dafür war, dass der<br />
Fernschuss von Fügens Stephan Kuen<br />
den Weg ins Völser Gehäuse fand.<br />
„Der war unhaltbar. Und dazu hat<br />
der Wind maßgeblich beigetragen.<br />
Das schmerzt dann nochmal mehr“,<br />
attestierte Pfurtscheller seiner Truppe<br />
eine „kompakte und taktisch disziplinierte<br />
Teamleistung“. Bitter: Nach<br />
Florian Mair (Kreuzbandriss) fällt<br />
nun auch Christoph Ivanusch (Bänderriss)<br />
länger aus.<br />
Die Ergebnisse der 20. Runde: Kematen<br />
– Telfs 2:1 (1:1). Tore: Patterer<br />
(<strong>14</strong>. Eigentor), Bucher 54.); Dretvic<br />
(17.). Fügen – Völs 2:0 (0:0). Tore:<br />
Kuen (85.), Hussl (91.).<br />
Die Achtelfinal-Spiele im Kerschdorfer<br />
Tirol Cup fanden am Montag<br />
nach Redaktionsschluss statt.<br />
REGIONALLIGA TIROL<br />
1. FC Volders 20 35:24 40<br />
2. SK St. Johann 20 41:22 38<br />
3. FC Eurotours Kitzbühel 20 33:23 36<br />
4. WSG Tirol Juniors 20 44:21 35<br />
5. SK Ebbs 20 33:30 31<br />
6. SV Fügen 20 35:34 30<br />
7. Völser SV 20 34:33 28<br />
8. SV Telfs 20 41:41 26<br />
9. SV Kematen 20 34:44 24<br />
10. Innsbrucker AC 20 34:35 21<br />
11. SC Kundl 20 19:43 <strong>14</strong><br />
12. SV Wörgl 20 21:54 11<br />
RUNDSCHAU Seite 42 3./4. April 2024