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Ideal für<br />
große Fische:<br />
Die Cayman<br />
Islands<br />
OESTERWIEMANN<br />
Behälter- und Apparatebau<br />
Dieselstraße 15<br />
59329 Wadersloh<br />
info@oesterwiemann.de<br />
www.oesterwiemann.de<br />
02523 9226-0<br />
GmbH<br />
Tankreinigungen<br />
Tankstilllegungen<br />
Tankdemontagen<br />
nach WHG.<br />
X<br />
Erd- und Kellertanks<br />
Weder der Begriff »Steueroase«<br />
noch der Begriff »Trauminsel«<br />
sind wirklich definiert. Und dennoch<br />
scheinen sie auf einige wenige<br />
Inseln weltweit zuzutreffen,<br />
die sowohl <strong>das</strong> eine als auch <strong>das</strong><br />
andere sind. Die Cayman Islands,<br />
zu Deutsch auch Kaiman Inseln<br />
genannt, sind in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung genau beides.<br />
Zum einen lockt die Steuerfreiheit,<br />
zum anderen gibt es traumhafte<br />
Strände, die immer warmes<br />
türkisfarbenes Meer umspült,<br />
während die Palmen sich in der<br />
frischen Brise bei 27 Grad wiegen.<br />
Spitzkrokodile und<br />
Schildkröten<br />
Die Inselgruppe besteht aus drei<br />
Hauptinseln, gehört zu den Großen<br />
Antillen und liegt südlich von<br />
Kuba und nordwestlich von Ja<strong>mai</strong>ka.<br />
Für die Europäer entdeckt wurden<br />
die Eilande von, wie könnte<br />
es anders sein, Kolumbus. Das war<br />
auf seiner vierten Reise im Mai<br />
1503. Wegen der vielen Schildkröten,<br />
die auch späteren Seefahrern<br />
als lebender Proviant dienten,<br />
hießen die Inseln zunächst Las<br />
Tortugas. Der portugiesische Kartograf<br />
Diego Ribero nannte sie auf<br />
seiner Turiner Karte von 1523 Lagartos<br />
wegen der vielen Eidechsen.<br />
Den heutigen Namen erhielt die<br />
Inselgruppe nach dem Wort »cayman«<br />
der Kariben, die die häufig<br />
vorkommenden Spitzkrokodile<br />
so nannten. Dieser Name setzte<br />
sich im 17. Jahrhundert durch.<br />
Nicht durchsetzen konnten sich<br />
jedoch die Krokodile selbst, die<br />
auf den Inseln ausstarben. Um<br />
heute Süßwasser-Krokodile in<br />
freier Wildbahn zu erleben, muss<br />
man schon nach Ja<strong>mai</strong>ka oder<br />
auch zum Beispiel nach Belize<br />
reisen, wo sich die Population der<br />
bedrohten Tiere, die meist weniger<br />
als vier Meter lang werden, aber<br />
auch schon mal sieben Meter<br />
messen können, langsam erholt.<br />
Den Meeresschildkröten ging es<br />
da etwas besser, vermutlich weil<br />
sie nützlicher als die Krokodile waren.<br />
Zwar sind auch die offenbar<br />
schmackhaften Meeresschildkröten<br />
bedroht, aber immerhin gibt<br />
es auf den Caymans Programme<br />
für die Aufzucht. Gleichzeitig dienen<br />
sie als Touristenattraktion. Ob<br />
es so im Sinne der Schildkröten<br />
ist, wenn Touristen mit ihnen in<br />
relativ kleinen Becken herumpaddeln,<br />
sei mal dahingestellt.<br />
Piraten der Karibik<br />
Der erste Engländer auf den Caymans<br />
war Sir Francis Drake. Der<br />
»Pirat der Königin«, wie ihn die<br />
Briten romantisierend nennen,<br />
kam 1586 mit einer Flotte von 23<br />
Schiffen auf die Cayman Islands.<br />
Doch es dauerte noch ein dreiviertel<br />
Jahrhundert, ehe die ersten<br />
Siedlungen entstanden. Doch<br />
diese Siedlungen waren nicht<br />
von langer Dauer, denn die Engländer<br />
waren nicht die einzigen,<br />
die staatlich geschützte Piraterie<br />
betrieben. Spanische Piraten plünderten<br />
die Caymans, die nur wenige<br />
Meter über dem Meer liegen<br />
und deshalb ungeeignet für trutzige<br />
Forts waren. Zwar erkannte<br />
34 Das Stadtgespräch