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S<br />
Seniorenzeitung<br />
des Seniorenbeirates der Stadt Rheda-Wiedenbrück<br />
Der Wolf<br />
1 (V. l.) Wolfgang Bauszus, Willi Vorbohle, Jochen Schnitker, Hans Walter Stekelenburg,<br />
Volker Rothmann, Georg Fischer und Franz Baumbach<br />
Ehrenamtliche Hilfe<br />
durch AWO-Wichtel<br />
In Köln waren einst die Heinzelmännchen nachts als fleißige Helfer tätig.<br />
In Rheda-Wiedenbrück eilen tagsüber die AWO-Wichtel zur Hilfe.<br />
Eine Glühbirne muss ausgetauscht werden, ein Scharnier ist defekt, der<br />
Wasserhahn tropft, ein Fernsehsender muss neu programmiert werden,<br />
die Tür schleift, der Rollladengurt ist gerissen. Kein Problem für den<br />
Seniorenhilfsdienst der Stadt Rheda-Wiedenbrück! Er entstand im Jahr<br />
2005 aus einer Kooperation zwischen dem AWO Kreisverband Gütersloh<br />
und dem Seniorenbeirat von Rheda-Wiedenbrück. Für den gesamten<br />
Kreis Gütersloh gibt es AWO-Wichtel übrigens seit 1999.<br />
Die sieben Ehrenamtlichen, die in ihrem Berufsleben als Elektroinstallateure,<br />
Schreiner, KFZ-Mechaniker oder im IT-Bereich arbeiteten,<br />
wurden im letzten Jahr zu rund 150 Einsätzen in unserer Stadt gerufen.<br />
»Wir machen <strong>das</strong>, was ein handwerklich begabter Mensch selbst machen<br />
würde«, sagt Hans Walter Stekelenburg, der seine Teamkollegen koordiniert.<br />
Eine Konkurrenz zu Handwerksbetrieben, die umfangreichere Reparaturen<br />
erledigen, sind die AWO-Wichtel nicht, betont er.<br />
Senioren und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sind<br />
die Zielgruppe dieser Art von Nachbarschaftshilfe. Wem auf einer Leiter<br />
schwindelig wird, wer kein handwerkliches Geschick besitzt und nicht<br />
auf die Unterstützung aus dem Familien- oder Freundeskreis zurückgreifen<br />
kann, wendet sich an den Seniorenhilfsdienst. Das Familienzentrum<br />
der Caritas nimmt unter der Telefonnummer 05242/40820 Aufträge entgegen<br />
und leitet sie an den Seniorenhilfsdienst weiter.<br />
»Unser Bestreben ist es, zeitnah zu helfen«, sagt Stekelenburg. Im<br />
Regelfall meldet sich schon ein bis zwei Tage nach dem Anruf bei der<br />
Caritas einer der AWO-Wichtel, um einen Termin zu vereinbaren. Berechnet<br />
wird eine Aufwandspauschale von 10 Euro pro Einsatz (dient der<br />
Versicherung der Ehrenamtlichen), die bei Bedürftigkeit oder bei sehr<br />
geringem Aufwand reduziert oder ganz erlassen werden kann. Außerdem<br />
fallen eventuell Fahrt- und Materialkosten an.<br />
»Helfen hilft dem, dem geholfen wird, aber auch dem, der hilft.« So<br />
beschreibt Stekelenburg die Motivation des Wichtel-Teams. Abwechslungsreiche<br />
und sinnstiftende Tätigkeiten, handwerkliche Herausforderungen,<br />
Zufriedenheit über die geleistete Hilfe und die Dankbarkeit<br />
der Menschen sind Lohn genug für <strong>das</strong> Team. Und natürlich ist immer<br />
auch Zeit für ein Pläuschchen mit den Älteren, die in ihren Wohnungen<br />
oft allein leben und sich über ein offenes Ohr freuen.<br />
ER Wusstest du, <strong>das</strong>s in Deutschland fast 1400 Wölfe in fast 200 Rudeln<br />
leben und <strong>das</strong>s die sich alle drei Jahre verdoppeln? Und dies in dem<br />
am dichtesten besiedelten Flächenland Europas, <strong>das</strong> mittlerweile<br />
die höchste Wolfsdichte der Welt aufweist.<br />
SIE Das klingt gefährlich! Müssen wir davon ausgehen, bei einem Waldspaziergang<br />
einem Wolf zu begegnen, der uns sofort attackiert?<br />
ER Nein, diese Gefahr besteht nicht. Zwar hat er Europa zurückerobert<br />
und ist gekommen, um zu bleiben. Aber der Wolf setzt auf eine<br />
friedliche Koexistenz. Darum geht er dem Menschen aus dem Weg.<br />
Dennoch kann man ihn als anpassungsfähigen Zivilisationsfolger<br />
ansehen, der sich nicht um unsere archaischen Ängste schert.<br />
SIE Und wie ernährt er sich in unserem Industrieland ohne Dauerkontakt<br />
mit den Menschen?<br />
ER Nach wie vor sind Reh, Rothirsch und Wildschwein seine Hauptbeute.<br />
Aber auch die intensive Landwirtschaft ist für ihn hoch attraktiv. Der<br />
Tisch ist für den Wolf heute reicher gedeckt, als er es in den letzten<br />
Jahrhunderten war.<br />
SIE Relativ selten hört und liest man über spontane Begegnungen von<br />
Mensch und Wolf. Viel häufiger dagegen sind Berichte über Wolfsangriffe<br />
auf Rinder, Kühe, Ziegen und Schafe, die gerissen wurden,<br />
weil sie unbewacht waren. Schlecht geschützte Weidetiere bringen<br />
Wölfe auf den Geschmack und machen sie zu Kälberfressern. Die<br />
Empörung der betroffenen Bauern und ihre Forderung nach Wolfsabschüssen<br />
sind verständlich.<br />
ER Eine Bestandsregulierung für Wölfe ist heute wieder ein Dauerthema<br />
für Naturschützer und Landwirte, nachdem er vor rund 150 Jahren<br />
als ausgerottet galt. Eine für alle Betroffene befriedigende Lösung<br />
ist nicht in Sicht.<br />
SIE Der Wolf ist und bleibt ein Teil unserer gewachsenen Natur und als<br />
den wollen und sollen wir ihn akzeptieren.<br />
Seniorenbeirat AKTIV<br />
Meckerstunden<br />
Ratsuchende können sich beim Seniorenbeirat melden.<br />
Telefon: 0176/15506084 · E-Mail: seniorenbeirat@rh-wd.de<br />
Das Seniorenbüro ist jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr für Besuche geöffnet!<br />
Gerne können dort Anregungen, Fragen, Ideen und Probleme besprochen<br />
und aufgenommen werden. Ort: Kloster in Wiedenbrück, Mönchstraße 19.<br />
Impressum Seniorenzeitung<br />
Verantwortlich für den Inhalt ist der<br />
Seniorenbeirat der Stadt Rheda-Wiedenbrück.<br />
Ständige Mitarbeit: Karl-Josef Büscher,<br />
Hans Rüsenberg, Cornelia Schubert,<br />
Hans Dieter Wonnemann<br />
46 Das Stadtgespräch