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technik karosserie & lack<br />

Kranke<br />

Versicherungswirtschaft<br />

_ Die Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU)<br />

widmete sich bei ihrem Frühjahrsseminar unter anderem den möglichen<br />

wirtschaftlichen Schäden, die auf Werkstätten, Sachverständige und<br />

Anwälte durch die Schadenregulierung der Assekuranz zukommen<br />

sowie den Auswirkungen einer nicht fachgerechten Instandsetzung<br />

an modernen Fahrzeugkarosserien.<br />

Seit 1997 bauen die Versicherungen<br />

zunehmend ihre Steuerung von<br />

Fahrzeugunfallschäden weiter aus.<br />

Nach einer jüngsten Studie sind drei<br />

Viertel der Autofahrer grundsätzlich<br />

bereit, der Werkstatt-Empfehlung ihres<br />

Versicherers zu folgen, um den Schaden<br />

dort reparieren zu lassen. Selbst ein Drittel<br />

sind für eine Werkstattempfehlung der<br />

gegnerischen Versicherung offen. Zahlen,<br />

die nicht nur beängstigen, sondern eine<br />

enge Zusammenarbeit von Werkstätten,<br />

Sachverständigen und Anwälten zum<br />

Nutzen des Geschädigten erfordern, sagte<br />

Matthias Reckels, Fachanwalt für Verkehrsrecht,<br />

vor rund 120 Teilnehmern beim<br />

Frühjahrsseminar der GUVU. Je jünger das<br />

verunfallte Fahrzeug, desto grösser ist die<br />

Bereitschaft, der Empfehlung des Versicherers<br />

zu folgen. Bei Fahrzeugen, die bis<br />

zu einem Jahr alt sind, zeigten sich 80 Prozent<br />

der Eigentümer bereit, dem Versicherungsvorschlag<br />

zu folgen. Bei den zwei bis<br />

fünf Jahre sowie sechs bis zehn Jahre alten<br />

waren es je 77 Prozent. Erst bei einem Alter<br />

von elf bis zu 30 Jahren liegt der Anteil<br />

bei 70 Prozent. 16 Prozent der Befragten<br />

ohne werkstattgebundenen Tarif geben<br />

an, einen Werkstattservice ihres Versicherers<br />

schon einmal in Anspruch genommen<br />

zu haben. Weitere 63 Prozent können sich<br />

das vorstellen und nur 21 Prozent sagen<br />

Nein. Die Gründe für die Nutzung liegen zu<br />

41 Prozent im Vertrauen und zu 37 Prozent<br />

22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-<strong>2012</strong><br />

in der Qualität. Eine Ersparnis an Ärger und<br />

Aufwand nannten 35 Prozent und Zeitersparnis<br />

27 Prozent.<br />

Diese Bereitschaft bietet der Versicherungswirtschaft<br />

eine Reduzierung für<br />

die Reparatur in einer teuren Werkstatt,<br />

Anwalts- und Gutachter sowie für die<br />

durch Personenschäden entstehenden<br />

Kosten. Folgen die Geschädigten der<br />

Empfehlung der Versicherung zu einer<br />

preiswerten Werkstatt, können die Schadennebenkosten<br />

erheblich gesenkt werden.<br />

Damit verbunden ist auch eine Senkung<br />

des Stundenverrechnungssatzes<br />

der Partnerwerkstatt der Versicherungswirtschaft<br />

von bis zu 40 Prozent. Diesen<br />

Die Stuttgarter Sachverständigen-Organisation<br />

Dekra demonstrierte schon vor einigen Jahren<br />

mit einem Crash-Test in Neumünster, wie<br />

sich Pfusch bei der Unfallreparatur bei einem<br />

Unfall auswirkt. Fotos: Rinn<br />

Betrieben wird oft eine höhere Werkstattauslastung<br />

versprochen, aber nicht<br />

garantiert. Im Gegenzug müssen die Betriebe<br />

deutlich niedrigere Werkstatt- und<br />

Ersatzteilpreise akzeptieren. Hinzu kommen<br />

kostenintensive, aber nicht verrechenbare<br />

Zusatzleistungen, wie Hol- und<br />

Bringservice sowie Mietwagen.<br />

Aufklärung sorgt für<br />

zufriedene Kunden<br />

Nicht genannt wird die rechtlich bedenkliche<br />

Abhängigkeit, in die sich der Fahrzeughalter<br />

begibt. Er ist nicht mehr Herr<br />

des Verfahrens, hat keinen Einfluss mehr<br />

auf die Wahl der Werkstatt, des Sachverständigen<br />

und eine anwaltliche Hilfe. Obwohl<br />

dem Geschädigten suggeriert wird,<br />

dass ihm alle Sorgen genommen werden,<br />

erhält er nicht alle Schadenspositionen,<br />

die ihm zustehen und die er in der heutigen<br />

Zeit nur mit Hilfe eines Fachanwaltes<br />

für Verkehrsrecht gegenüber dem Versicherer<br />

durchsetzen kann. Experten halten<br />

nicht nur eine umfangreiche Aufklärung<br />

über die Schadensteuerung der Versicherungswirtschaft<br />

für dringend geboten,<br />

sondern empfehlen dem Geschädigten<br />

unmittelbar nach dem Unfall, die Hilfe<br />

Unfallautos werden zunehmend im Do-it-yourself-Verfahren gerichtet. Da wird natürlich auch<br />

gepfuscht. Schwere Schäden an der Struktur des Fahrzeuges und an sicherheitsrelevanten<br />

Komponenten müssen fachgerecht repariert werden, und nicht, wie man hier bei den<br />

mangelhaft durchgeführten Schweißstellen sieht.

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