amz_2012_06
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technik karosserie & lack<br />
Kranke<br />
Versicherungswirtschaft<br />
_ Die Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU)<br />
widmete sich bei ihrem Frühjahrsseminar unter anderem den möglichen<br />
wirtschaftlichen Schäden, die auf Werkstätten, Sachverständige und<br />
Anwälte durch die Schadenregulierung der Assekuranz zukommen<br />
sowie den Auswirkungen einer nicht fachgerechten Instandsetzung<br />
an modernen Fahrzeugkarosserien.<br />
Seit 1997 bauen die Versicherungen<br />
zunehmend ihre Steuerung von<br />
Fahrzeugunfallschäden weiter aus.<br />
Nach einer jüngsten Studie sind drei<br />
Viertel der Autofahrer grundsätzlich<br />
bereit, der Werkstatt-Empfehlung ihres<br />
Versicherers zu folgen, um den Schaden<br />
dort reparieren zu lassen. Selbst ein Drittel<br />
sind für eine Werkstattempfehlung der<br />
gegnerischen Versicherung offen. Zahlen,<br />
die nicht nur beängstigen, sondern eine<br />
enge Zusammenarbeit von Werkstätten,<br />
Sachverständigen und Anwälten zum<br />
Nutzen des Geschädigten erfordern, sagte<br />
Matthias Reckels, Fachanwalt für Verkehrsrecht,<br />
vor rund 120 Teilnehmern beim<br />
Frühjahrsseminar der GUVU. Je jünger das<br />
verunfallte Fahrzeug, desto grösser ist die<br />
Bereitschaft, der Empfehlung des Versicherers<br />
zu folgen. Bei Fahrzeugen, die bis<br />
zu einem Jahr alt sind, zeigten sich 80 Prozent<br />
der Eigentümer bereit, dem Versicherungsvorschlag<br />
zu folgen. Bei den zwei bis<br />
fünf Jahre sowie sechs bis zehn Jahre alten<br />
waren es je 77 Prozent. Erst bei einem Alter<br />
von elf bis zu 30 Jahren liegt der Anteil<br />
bei 70 Prozent. 16 Prozent der Befragten<br />
ohne werkstattgebundenen Tarif geben<br />
an, einen Werkstattservice ihres Versicherers<br />
schon einmal in Anspruch genommen<br />
zu haben. Weitere 63 Prozent können sich<br />
das vorstellen und nur 21 Prozent sagen<br />
Nein. Die Gründe für die Nutzung liegen zu<br />
41 Prozent im Vertrauen und zu 37 Prozent<br />
22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-<strong>2012</strong><br />
in der Qualität. Eine Ersparnis an Ärger und<br />
Aufwand nannten 35 Prozent und Zeitersparnis<br />
27 Prozent.<br />
Diese Bereitschaft bietet der Versicherungswirtschaft<br />
eine Reduzierung für<br />
die Reparatur in einer teuren Werkstatt,<br />
Anwalts- und Gutachter sowie für die<br />
durch Personenschäden entstehenden<br />
Kosten. Folgen die Geschädigten der<br />
Empfehlung der Versicherung zu einer<br />
preiswerten Werkstatt, können die Schadennebenkosten<br />
erheblich gesenkt werden.<br />
Damit verbunden ist auch eine Senkung<br />
des Stundenverrechnungssatzes<br />
der Partnerwerkstatt der Versicherungswirtschaft<br />
von bis zu 40 Prozent. Diesen<br />
Die Stuttgarter Sachverständigen-Organisation<br />
Dekra demonstrierte schon vor einigen Jahren<br />
mit einem Crash-Test in Neumünster, wie<br />
sich Pfusch bei der Unfallreparatur bei einem<br />
Unfall auswirkt. Fotos: Rinn<br />
Betrieben wird oft eine höhere Werkstattauslastung<br />
versprochen, aber nicht<br />
garantiert. Im Gegenzug müssen die Betriebe<br />
deutlich niedrigere Werkstatt- und<br />
Ersatzteilpreise akzeptieren. Hinzu kommen<br />
kostenintensive, aber nicht verrechenbare<br />
Zusatzleistungen, wie Hol- und<br />
Bringservice sowie Mietwagen.<br />
Aufklärung sorgt für<br />
zufriedene Kunden<br />
Nicht genannt wird die rechtlich bedenkliche<br />
Abhängigkeit, in die sich der Fahrzeughalter<br />
begibt. Er ist nicht mehr Herr<br />
des Verfahrens, hat keinen Einfluss mehr<br />
auf die Wahl der Werkstatt, des Sachverständigen<br />
und eine anwaltliche Hilfe. Obwohl<br />
dem Geschädigten suggeriert wird,<br />
dass ihm alle Sorgen genommen werden,<br />
erhält er nicht alle Schadenspositionen,<br />
die ihm zustehen und die er in der heutigen<br />
Zeit nur mit Hilfe eines Fachanwaltes<br />
für Verkehrsrecht gegenüber dem Versicherer<br />
durchsetzen kann. Experten halten<br />
nicht nur eine umfangreiche Aufklärung<br />
über die Schadensteuerung der Versicherungswirtschaft<br />
für dringend geboten,<br />
sondern empfehlen dem Geschädigten<br />
unmittelbar nach dem Unfall, die Hilfe<br />
Unfallautos werden zunehmend im Do-it-yourself-Verfahren gerichtet. Da wird natürlich auch<br />
gepfuscht. Schwere Schäden an der Struktur des Fahrzeuges und an sicherheitsrelevanten<br />
Komponenten müssen fachgerecht repariert werden, und nicht, wie man hier bei den<br />
mangelhaft durchgeführten Schweißstellen sieht.