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technik werkstattpraxis<br />

Bremsen im Stress<br />

_ Sind die Bremsen fit? Vielfach sind es bei der Bremsenreparatur<br />

die kleinen Dinge, die große Auswirkungen haben. Wir haben uns<br />

beim Bremsen-Spezialisten TRW angesehen, worauf es bei der<br />

fachgerechten Instandsetzung ankommt.<br />

In der heißen Jahreszeit ist das Auto<br />

im Fahrbetrieb wieder hohen Belastungen<br />

ausgesetzt. Das gilt vor<br />

allem für das Bremssystem. Damit die<br />

Kunden auch bei strapaziösen Fahrbedingungen<br />

sicher ans Ziel kommen,<br />

sollte das Bremssystem rechtzeitig<br />

auf Herz und Nieren geprüft und bei<br />

Bedarf instandgesetzt werden. In erster<br />

Linie spielt hier sicher der regelmäßige<br />

Wechsel der Bremsflüssigkeit eine<br />

Rolle. Aber auch den Bremsbelägen und<br />

Bremsscheiben sollte in der Werkstattpraxis<br />

die entsprechende Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden. Denn eines steht<br />

Langsame Erosion: So sieht ein zerstörter<br />

Bremsbelag aus. Fotos: TRW<br />

44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 6-<strong>2012</strong><br />

fest: die Bremsbeläge und -scheiben<br />

sind die unscheinbaren Schwerathleten<br />

im Bremssystem. Bei einem Fahrzeug<br />

mit 19 kW (25 PS) Antriebsleistung<br />

muss die Bremsanlage 246 kW (330 PS)<br />

Bremsleistung aufbringen. Wenn der<br />

Fahrer dabei mit 294 Newton auf das<br />

Bremspedal tritt, werden die Bremsbeläge<br />

mit rund 2,3 Tonnen auf die Bremsscheibe<br />

gedrückt. Deshalb muss gerade<br />

im Reparaturbereich sauber und präzise<br />

gearbeitet werden.<br />

Sauberkeit ist in der Bremsenreparatur<br />

das A und O<br />

Für den Wirkungsgrad aller übrigen<br />

Komponenten des Bremssystems ist in<br />

erster Linie die einwandfreie Funktion<br />

der Bremsbeläge entscheidend. Denn<br />

Bremsbeläge zählen zu den am stärksten<br />

beanspruchten Teilen des gesamten<br />

Bremssystems. Selbst bei Temperaturen<br />

von 600 bis 650 Grad Celsius,<br />

beispielsweise nach langen Abfahrten<br />

im Gebirge oder Kolonnenverkehr auf<br />

Autobahnen, müssen sie Kräfte von<br />

mehreren Tonnen zur Verzögerung des<br />

Fahrzeuges übertragen. Mängel beim<br />

Kaum jemand bedenkt, dass die modernen<br />

Hochleistungsbremssysteme rund fünf Mal<br />

soviel leisten müssen, wie der Antriebsmotor<br />

des Autos. Foto: TRW<br />

Bremsen, wie Quietschen und Rattern,<br />

pulsierendes Bremspedal, ungenügende<br />

Bremswirkung sowie eine Lenkung, die<br />

beim Abbremsen flattert oder schräg<br />

abgefahrene Bremsbeläge, können ihre<br />

Ursache in defekten, falsch oder fehlerhaft<br />

montierten Bremsbelägen haben.<br />

Im Prinzip gelten für Bremsbeläge Verschleißerscheinungen<br />

wie Korrosion,<br />

Riefen, Risse und Verzug. Damit der<br />

Kunde bei allen Wetterbedingungen sicher<br />

ans Ziel kommt, sollte das Bremssystem<br />

des Kundenfahrzeugs beim Werkstattaufenthalt<br />

geprüft werden.<br />

Wir haben uns beim Bremsenspezialisten<br />

TRW in Neuwied umgeschaut und<br />

nachgefragt, welche Empfehlungen man<br />

dort für die Werkstatt parat hat. „Als erstes<br />

fragen Sie den Kunden, wie sich sein<br />

Fahrzeug verhält. Hatte es beispielsweise<br />

in der Vergangenheit einen Unfall oder<br />

wurden Teile an oder rund um die Bremsanlage<br />

ausgetauscht, treten irgendwelche<br />

Geräusche auf und vor allem, wann<br />

war der letzte Werkstattbesuch?“, erklärt<br />

Ulrich Güllering, Technical Support &<br />

Training Manager TRW. Zudem gilt es, in<br />

Erfahrung zu bringen, von wem und wie<br />

das Auto eingesetzt, wie es beansprucht<br />

wird. Dann erfolgt die Diagnose: Eine<br />

Probefahrt im Vorfeld deckt bereits bestehende<br />

Mängel im Bereich Bremse und<br />

Fahrwerk auf, die nach erfolgter Reparatur<br />

ohne Vorab-Check zu Problemen führen<br />

können, wie etwa vorhandene Lenkraddrehschwingungen,<br />

pulsierendes<br />

Bremspedal, einseitiges Ziehen der<br />

Bremse, Unwucht der Räder, polterndes<br />

Fahrwerk, verstellte Spur, oder das Fahrzeug<br />

zieht beim Beschleunigen zu einer<br />

Seite. Wenn diese Fakten feststehen und<br />

es dann in den Bereich der Demontage<br />

übergeht, gilt es, sich mit den Altteilen<br />

auseinander zu setzen, statt einfach alt<br />

gegen neu zu tauschen. Ein Blick auf die<br />

Bremsklötze verrät zum Beispiel vielfach<br />

die Ursache für Bremsenquietschen, Vibrationen<br />

oder zu weichem Bremspedal.<br />

Geräusche vermeiden und<br />

Leichtgängigkeit erreichen<br />

„Moderne Fahrzeuge sind eher weich<br />

ausgelegt, da kann sich leicht Bremsenrubbeln<br />

übertragen oder im umgekehrten<br />

Fall, bei harter Auslegung, kann<br />

es zu Schallübertragungen kommen.<br />

Die Abstimmung ist nicht der direkte<br />

Punkt. Am besten ist es, die Teile und<br />

Gummis zu ersetzen, die dem Original

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