Ein Blick in den kulinarischen Schmelztiegel der Emirate

WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
DIE NEUE BOEING 747-8 INTERCONTINENTAL
Seit wann ist Lufthansa in der Golfregion aktiv?
Das ist eines unserer Geheimnisse. Lufthansa fliegt bereits seit 1976 nach
Dubai und Abu Dhabi, nach Kuwait sogar schon seit 50 Jahren. Das Unternehmen
hat schon damals gesehen, dass es sich lohnt, in die Golfregion zu
investieren und eine Brücke zum Markt zu schlagen. Kontinuität und Glaubwürdigkeit
sind wichtige Werte im Nahen Osten. Beziehungen brauchen Zeit
und eine gewisse Nachhaltigkeit, dadurch sind wir hier so fest im Geschäft
verankert.
Welche Rolle spielen die Standorte Dubai und Abu Dhabi für Lufthansa
heute?
Eine wichtige Rolle, schließlich fliegen wir seit 36 Jahren beide Städte an.
Dubai hat eine sensationelle Entwicklung in den Bereichen Tourismus und
Handel genommen. Diese dominante
Rolle reflektiert sich
im Bedarf des Luftverkehrs
zwischen Deutschland und
den VAE. Auch immer mehr
mittelständische deutsche Unternehmen
sind hier präsent
und schätzen unser Angebot.
Die Pläne der Regierung von
Abu Dhabi, die Attraktivität
des Standorts zu sichern, indem
Industrie angesiedelt wird, halte
ich für richtig. Es ist interessant
zu sehen, wie sich die nächsten
fünf bis zehn Jahre gestalten
werden.
Discover ME 12
Welche Strategie verfolgt das
Unternehmen aktuell in der
Region?
In der Gesamtbetrachtung
verfolgen wir keine Marktanteilstrategie.
Wir wollen aber in
bestimmten Segmenten weiter unsere
Position halten und ausbauen, vor allem
im Bereich der First und Business
Class. Da hat Lufthansa bereits hier
am Markt Dominanz. Wir trachten
schon danach, mit unseren Flugzeugen
Geld zu verdienen.
PETER POLLAK
General Manager UAE and
Director Gulf, Afganistan & Iraq
Wer fliegt denn hauptsächlich im Business-Bereich mit Lufthansa?
Das ist von Standort zu Standort sehr unterschiedlich. Aufgrund der Internationalität
Dubais nutzen natürlich viele Deutsche, Europäer und auch
Einheimische unsere Angebote. Viele emiratische Familien reisen mit uns nach
Deutschland – zum Urlaub oder aus medizinischen Gründen. So haben wir
trotz der hohen Affinität der Einheimischen zu Emirates und Etihad eine gute
Position am Markt. In anderen Regionen, wie z.B. Kuwait, gelten wir zu einem
gewissen Grad sogar als National Carrier.
Welche Gründe sprechen Ihrer Meinung nach für Lufthansa, im Vergleich
zu lokalen und regionalen Flug gesellschaften?
Auf jeden Fall der Flugplan. Wir bieten 21 Flüge pro Woche von den VAE
nach Deutschland an. Täglich werden die Strecken Dubai-Frankfurt, Dubai-
München und Abu Dhabi-Frankfurt mit zirka 1.000 Sitzplätzen geflogen. Und
die Anbindungen sind unschlagbar: Es gibt unmittelbaren Anschluss an 106
weitere Ziele, vor allem von Frankfurt in viele europäische Städte sowie in die
USA und Kanada. Aber auch unsere First Class, die neuen Business Class-
und unsere Economy Class-Produkte an Bord sind unschlagbar. Lufthansa
hat vor zehn Jahren die Entscheidung getroffen, einen eigenen Terminal in
München zu eröffnen. Somit sind Reaktionen auf Kundenwünsche und Verbesserungen
schnell möglich. In Frankfurt eröffnet am 10. Oktober der neue
Lufthansa-Terminal, der viele zusätzliche Annehmlichkeiten mit sich bringt.
Die Loungefläche von 38.000 m² wird bis Ende 2015 auf 44.000 m² ausgebaut
und es entstehen ganz kurze Umsteigezeiten und Wege für unsere Kunden.
Lufthansa garantiert hohe Nachhaltigkeit an Bord, aber auch am Boden sowie
Pünktlichkeit. Daraus resultiert große Zufriedenheit bei unseren Kunden. Wir
sind kein Superluxusanbieter, aber der Kunde weiß, was er für sein Geld in
allen Bereichen bei uns bekommt. ← [ASB]
Fotos: Lufthansa
PRODUKTNEUIGKEITEN
Lufthansa startet als erste Airline Linienflugbetrieb mit dem Jumbo
Boeing 747-8 Intercontinental
Anfang Juni startete Lufthansa als erste Airline weltweit den Linienbetrieb des neuen
Jumbos Boeing 747-8 Intercontinental auf der Strecke Frankfurt – Washington, D.C. Das
deutlich leisere und verbrauchsärmere Lufthansa-Flaggschiff bietet den Dienst zwischen
den beiden Städten zunächst an sechs Tagen pro Woche (täglich außer dienstags) unter
den Flugnummern LH 418 bzw. LH 419 an. „Die Boeing 747-8 ist ein außergewöhnliches
Flugzeug“, sagte CHRISTOPH FRANZ, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa
AG. „Mit der Aufnahme der 747-8 in unsere Flotte verfügt Lufthansa über ein neues
Produkt, das nicht nur unser Commitment zu Innovationen, Technologie und Effizienz
unterstreicht, sondern auch unseren Kunden ein völlig neues Flugerlebnis bieten wird.
Lufthansa freut sich, das Streckennetz der neuen 747-8 noch in diesem Jahr auch auf
andere US-Ziele und nach Indien auszuweiten.“
Die Boeing 747-8 Intercontinental ist ein Ergebnis der über 50 Jahre währenden
Partner schaft zwischen Boeing und Lufthansa. Als vollkommen neu entwickeltes Flugzeug
baut sie auf den positiven Eigenschaften der bei Lufthansa über 40 Jahre bewährten
Boeing 747-Reihe auf. Die Flügel weisen eine deutlich verbesserte Aerodynamik auf und
haben neu entwickelte Tragflächenenden. Darüber hinaus bietet das Flugzeug spürbare
Verbesserungen bei der Ökoeffizienz: die Gent GEnx-2B-Triebwerke verbrauchen weniger
Kerosin und erreichen bei Treibstoffeffizienz und CO 2 -Emission pro Passagier eine
deutliche Verbesserung um 15 %. Zudem sind die Geräuschemissionen um 30 % geringer.
Die Boeing 747-8 ist 5,6 m länger als das Vorgängermodell Boeing 747-400. Der neue
Lufthansa-Jumbo bietet insgesamt 362 Gästen Platz, davon acht in der First Class, 92 in
der Business Class und 262 in der Economy Class. Bis 2015 erhält Lufthansa 20 Boeing
747-8, davon fünf Flugzeuge im laufenden Jahr. Eingesetzt werden sie auf Strecken von
Frankfurt nach Amerika sowie nach Indien.
Neue Business Class mit horizontalem Bett
Lufthansa-Gäste können an Bord der 747-8 die neue Business Class erleben. Der neue
Sitz bietet herausragenden Liege- und Sitzkomfort, zusätzlichen Stauraum und ein
individuelles Unterhaltungssystem mit deutlich vergrößerten 15-Zoll-Monitoren. Per
Knopfdruck lässt sich der Sitz in ein bequemes Bett mit einer horizontalen Liegefläche
von 1,98 Metern Länge verwandeln. Ganz neu ist die Sitzanordnung in Form eines „V“.
Dabei stehen jeweils zwei Sitze in Richtung einer Mittelachse schräg zueinander. Durch
diese Anordnung der Sitze konnte der Abstand zwischen zwei Sitzen im Schulterbereich
nahezu verdoppelt werden, wodurch Fluggäste der Business Class künftig noch mehr
Privatsphäre haben.
Die Gäste der First Class nehmen im vorderen Teil des Hauptdecks, dem ruhigsten
Ort des Flugzeugs, Platz. Hier finden die Reisenden dank der Außenhautdämmung, den
speziellen, Geräusche reduzierenden Kabinenvorhängen und dem Trittschallschutz im
Flugzeugboden besonders viel Ruhe. Die acht First Class-Sitze lassen sich jeweils zu
einem Bett mit einer Länge von 2,07 m und einer Breite von 80 cm ausfahren und ermöglichen
den Gästen einen tiefen und entspannten Schlaf. Mit der neuen Business
Class, der exklusiven First Class und dem weiterentwickelten Sitz der Economy Class mit
Video Entertainment in jedem Sitz bietet der neue „Jumbo“ den Passagieren damit in
allen Klassen höchsten Reisekomfort.
Lufthansa-Konzern verzeichnet Aufwärtstrend
bei Ergebnisentwicklung im zweiten
Quartal 2012
Die Deutsche Lufthansa AG verzeichnete im zweiten
Quartal dieses Jahres einen Aufwärtstrend bei der
Ergebnisentwicklung. Im Zeitraum von April bis Juni
erwirtschaftete der Konzern einen operativen Gewinn
in Höhe von 361 Mio. Euro und glich damit den Verlust
aus dem ersten Quartal nahezu aus. Positiv wirkten
sich das konsequente Kapazitäts- und Erlösmanagement
im Passagier- und Frachtverkehr, deutliche
Restrukturierungserfolge bei Austrian Airlines
und gute Ergebnisbeiträge der Servicegesellschaften
aus. Letztere steigerten in den ersten sechs Monaten
des Jahres allesamt ihren operativen Gewinn im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den Gewinn des
Konzerns schmälerten jedoch hohe Treibstoffkosten,
der anhaltende Preisdruck, die in Deutschland und
Österreich zu entrichtende Luftverkehrssteuer und
die für Emissionshandelszertifikate anfallenden Entgelte.
Zum Ende des ersten Halbjahres 2012 weist
das Unternehmen ein operatives Ergebnis von minus
20 Mio. Euro aus, 134 Mio. Euro schlechter als im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Die Umsatz erlöse steigerte
der Lufthansa Konzern um sechs Prozent auf
14,5 Mrd. Euro. Das Konzern ergebnis liegt nach sechs
Monaten bei minus 168 Mio. Euro, dies entspricht
einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um
38Mio. Euro. Es beinhaltet ein Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen in Höhe von 36 Mio. Euro,
das den Abschluss des Verkaufs von British Midland
Ltd. widerspiegelt.
SIMONE MENNE, seit dem 1. Juli 2012 Vorstand
für Finanzen und Aviation Services der Deutschen
Lufthansa AG, sagte anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen:
„Mit konsequentem Handeln wollen
wir sicherstellen, dass wir auch in Zukunft für unsere
Kunden investieren können, Arbeitsplätze für unsere
Mitarbeiter erhalten und schaffen können und weiterhin
profitabel wachsen. Auch unbequeme Maßnahmen
sind dabei nicht zu vermeiden, aber: ohne
Kompromisse bei der Qualität. Die positive Ergebnisentwicklung
und gesunkene Stückkosten im zweiten
Quartal machen uns zuversichtlich, dass sich die
Mühe lohnt.“ Im Rahmen des Zukunftsprogramms
SCORE will der Konzern das operative Ergebnis
gegenüber dem Jahr 2011 bis Ende 2014 um mindestens
1,5 Mrd. Euro verbessern.
Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin
eine positive Nachfrageentwicklung und
plant, die restriktive Angebotssteuerung fortzusetzen.
Gleichzeitig bleiben die Entwicklung des Treibstoffpreises
und der Einfluss gesamtwirtschaftlicher
Rahmenbedingungen nur schwer vorhersehbar. Der
Konzern rechnet für das Gesamtjahr unverändert
mit einer Umsatzsteigerung und einem operativen
Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-
Bereich. ←
www.lufthansa.com
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