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LIVING / LIFESTYLE TEXT & FOTOS CHRISTIAN CERNY-WOLF 66 FOKUS I HOME & BUSINESS APRIL/MAI 2010
„Wie in einer Kapelle“ Parkett, Kerzenleuchter, Heiligenbilder Entertainerin Tini Kainrath wohnt, wie sie ist: prunkvoll und kitschig, esoterisch, sehr individuell und ständig auf Veränderung bedacht in einer restaurierten Altbauwohnung im 6. Stock mit Blick über den Donaukanal in den 2. Bezirk. RANK UND SCHLANK. Tini Kainrath ist aus der Wiener Szene einfach nicht mehr wegzudenken. Omnipräsent im TV, gab sie doch erst kürzlich als „Dancing Star“ ihr Debüt. Durch das viele Training hat sie Gewicht verloren und bis heute noch weiter reduziert: Frau Kainrath ist rank & schlank, wie wir sie noch nie gesehen haben. Sie wohnt in Wiens nobelstem Bezirk, in der Inneren Stadt. Die Wohnung mit Blick über den Donaukanal in den 2. Bezirk hat sie 1986 von ihrem Vater übernommen. 67 m 2 perfekt auf die Sängerin und Schauspielerin abgestimmt. Sie kommt Minuten zu spät: „...pünktlich darfst bei mir nicht sein“, lächelt sie. Wir fahren mit dem neuen Aufzug in den sechsten Stock. Tini sperrt die Tür auf, und wir stehen gleich in ihrer Wohnküche. „Eine Wand musste fallen – überhaupt muss ich ständig umbauen.“ Fertig wird die Wohnung nie. LIEBLINGSSTÜCK. Sofort springt einem ein gigantischer wunderschöner Kristallluster ins Auge. „Den hab ich vor sieben Jahren bei einem Trödler gekauft.“ Er ist ihr absolutes Lieblingsstück. Überhaupt liebt sie Luster, die hängen überall: im Vorzimmer, im Bad, im Schlafzimmer. Im türkis gestrichenen Wohnzimmer prangt eine überdimensionale Reispapierlampe an der Decke. „Nur fürs Klo fehlt mir noch ein Luster. Doch kommt Zeit, kommt Luster.“ Frau Kainraths Toilette ist sehenswert. „Hier schaut’s aus wie in einer Kapelle“, allerdings in einer multireligiösen – denn an den Wänden finden sich Marienstatuen, indische Gottheiten und ein Sudoku, falls es mal fad wird. „Die Toilette ist für mich ein meditativer Raum“, sagt sie. Doch einen erklärten Lieblingsplatz hat sie in der Wohnung natürlich auch – das ist ihr Wohnzimmerfenster. „Ich liebe diese alten Kastenfenster.“ Dort sitzt sie dann, sinniert und raucht. Sonst herrscht in der Wohnung Rauchverbot, bei einer Sängerin selbstredend. „Ich bin ein relativ unordentlicher Mensch, und deshalb halte ich den Wohnstil so ruhig wie möglich.“ Viel Weiß, glatte Flächen „mit haufenweise Zeug drauf“. Die Bilder an den Wänden sind von ihrer Mutter Monika. „Ihr habe ich gesagt, ich Künstlerisches Erbe. Tini Kainraths Mutter Monika ist Malerin: Über dem Pianino hängt ein Aquarell der Künstlerin „in Blau, weil ich dort einfach was Blaues wollte“. Sonst findet man in der – wieder einmal – frisch restaurierten Altbauwohnung unter manch anderem Interessanten ein afrikanisches Bild und einen Marc-Chagall-Druck an den mitunter azurblauen Wänden. brauche was Blaues, und nun hängt ein blaues Aquarell über dem Pianino.“ Aber auch ein Chagall-Druck hängt im Wohnzimmer und ein afrikanisches Bild, „die Leihgabe eines Freundes“. „Ich bin ein relativ unordentlicher Mensch.“ Tini Kainrath Orientteppiche liegen auf den alten Parkettböden und im Wohnzimmer steht noch ein kitschiger, ein Meter hoher Engelbrunnen aus Stein, „der eigentlich in einen Garten gehört, aber ich wollt ihn in der Wohnung haben". � APRIL/MAI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 67
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