das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...
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Die hungernden Bewohner eines Slums entschließen sich, in der<br />
Stadt einen Supermarkt zu überfallen. Dort sind Verkäuferinnen<br />
gerade dabei, Lebensmittel zu entsorgen, deren Verfallsdatum<br />
überschritten ist. Die Slumbewohner rauben den Abfall, geraten<br />
allerdings auf dem Rückweg in eine Polizeisperre. Einer von ihnen,<br />
Severin, wird von dem Polizisten Olim angeschossen. Als Olim <strong>das</strong><br />
wertlose Diebesgut sieht – eine einzige Ananas – beginnen ihn<br />
Gewissensbisse zu plagen. Durch einen Lotteriegewinn plötzlich<br />
reich geworden, nimmt er den angeschossenen Severin in sein<br />
neu erworbenes Haus und pflegt ihn, ohne allerdings zu verraten,<br />
<strong>das</strong>s er der Polizist war, der ihn angeschossen hat. Je besser es<br />
Severin in der liebevollen Pflege Olims geht, um so mehr sinnt er<br />
auf Rache an jenem verhassten Polizisten. Frau von Luber, Olims<br />
Haushälterin, weiß die beiden gegeneinander auszuspielen. Am<br />
Ende stehen sie wieder mit leeren Händen da und werden von<br />
der Polizei gesucht. In die Enge getrieben, beschließen sie, sich<br />
umzubringen. Doch der Silbersee, in den sie sich stürzen wollen,<br />
ist zugefroren.<br />
Ähnlich wie in anderen seiner Werke, nutzt der Komponist der Dreigroschenoper,<br />
Kurt Weill, auch im »Silbersee« eine Vielzahl musikalischer<br />
Formen. Und obwohl es sich um ein Theaterstück handelt –<br />
der weitaus größte Teil des Textes wird gesprochen –, ist die<br />
musikalische Ausarbeitung ausgesprochen anspruchsvoll. Intendant<br />
Lars-Ole Walburg begibt sich in dieses genresprengende Wagnis.<br />
<strong>das</strong> wintermärchen<br />
»der silbersee« wurde am<br />
18. februar 1933, drei<br />
wochen nach machtergrei <br />
fung der nazis, uraufgeführt.<br />
schon am 4. märz wurden<br />
alle inszenierungen nach<br />
protesten und boykott dro hun <br />
gen wieder abgesetzt.<br />
der komponist kurt weiLL<br />
(1900–1959) emigrierte kurze<br />
zeit später in die vereinigten<br />
staaten, wo er bis zu seinem<br />
lebensende blieb. georg<br />
kaiser (1878–1945), exponierter<br />
vertreter des expressionistischen<br />
theaters, wurde<br />
aus der preußischen akademie<br />
der künste ausgeschlossen;<br />
seine werke wurden im<br />
mai 1933 verbrannt. 1938<br />
ging er mit seiner familie ins<br />
schweizer exil und blieb<br />
dort bis zu seinem tod 1945.