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Es ist ein Montagmorgen. Ein Sommertag im Jahre 1945. Der Himmel ist blau, <strong>das</strong> Wasser<br />

silbern, der Hijiyama-Berg leuchtet grün. Hiroshima wurde bislang von Luftangriffen verschont.<br />

Zuviele Einwohner, dachten die Einwohner, waren nach Amerika ausgewandert und<br />

verschonten daher ihre Stadt. Zur gleichen Zeit sagte der amerikanische Präsident zum<br />

britischen Premierminister: »Ziele für einen Atom bom benabwurf sind Hiroshima, Kokura,<br />

Niigata und Nagasaki. Wir dürfen keine Luftangriffe auf diese vier Städte unternehmen. Ich<br />

möchte sehen, was die Atombombe aus einer unversehrten Stadt macht.« »Das ist eine gute<br />

Überlegung«, antwortete der britische Premierminister.<br />

Hidehiko spielt mit seiner Schwester Verstecken, da – sieh nur – ein Fallschirm! Am Fallschirm<br />

hängt etwas, <strong>das</strong> wie eine schwarze Tonröhre aussieht. Für 45 Sekunden sinkt der Fallschirm<br />

langsam herab, und dann in einer Höhe von 580 Metern... Das kurze Aufflackern eines großen<br />

Blitzes. Die Temperatur des Feuerballs beträgt 12000 Grad. Es wird dunkel wie am Abend.<br />

Vom Himmel rieseln Papierfetzen und Holzstücke herab. Aus der blühenden Handels- und<br />

Universitätsstadt ist binnen Sekunden »Hiroshima« geworden.<br />

Hisashi Inoue, geboren 1934, führender Vertreter der japanischen Literatur- und Theaterszene<br />

und Vorsitzender des japanischen P.E.N.-Clubs, hat ein Stück geschrieben aus dem<br />

Blick dreier 12jähriger Jungen über den 6. August 1945 und seine Folgen: über die Ankunft<br />

der amerikanischen Forscherteams, der Kaugummi verschenkenden Soldaten, über die Überlebenden<br />

und ihre kaum einlösbare Aufgabe, »bei Verstand zu bleiben«. Es ist der Tag einer<br />

neuen Zeitrechnung. Es ist der Tag, der vor Augen führt, <strong>das</strong>s die Menschheit die technische<br />

Möglichkeit besitzt, sich auf einen Schlag auszulöschen. Marc Prätsch, der neue Leiter des<br />

Jungen Schauspiels, wird mit dieser europäischen Erstaufführung den Ballhof Eins eröffnen.<br />

Er verknüpft diesen eindringlichen Text mit Elementen des Butoh-Tanzes und einem Epilog<br />

über den an dieser militärischen Aktion beteiligten amerikanischen Piloten Claude Eatherly.

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