das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...
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Am 33. Tag der Republik starteten Hubschrauber auf den Äckern. Sie rissen den<br />
Palisadenzaun aus dem Boden, um Zugang zu schaffen für die Wasserwerfer,<br />
die einsatzbereit dahinter lauerten. Hundertschaften der Polizei stürmten <strong>das</strong><br />
Gelände und zerstörten den Traum der Antiatombewegung: die freie Republik<br />
Wendland. Gemeinsam hatten zuvor traditionelle Bauern und linke Aktivisten,<br />
Junge und Alte die Bohrstelle 1004 besetzt und einen eigenen Staat gegründet,<br />
um gegen die Errichtung eines Atommüllendlagers zu protestieren.<br />
Anläßlich des 30-jährigen Jubiläums der Republik wollen wir ihre Prophezeihung<br />
»Turm und Dorf könnt ihr zerstören, aber nicht unsere Kraft, die es schuf!«<br />
aufnehmen und in einem Reenactment mit 100 Teilnehmern dieses Ereignis<br />
nachstellen. Wir laden alle ein, gemeinsam eine eigene Hüttenstadt zu bauen.<br />
Aus Holz, Pappe und Stroh soll mit eurer Hilfe in zehn Tagen am Ballhof<br />
ein Staat nach euren und unseren Vorstellungen entstehen – ein Camp, in<br />
dem wir gemeinsam bauen, schlafen und reden. Wie wollen wir leben?<br />
Welche Einrichtungen brauchen wir? Die Republik soll auch ein Ort der Begegnung<br />
und des Diskurses sein. Sind die Träume der Achtziger wirklich schon<br />
passé, oder sind die Fragen nach einem selbstbestimmten Leben ohne Atommüll<br />
angesichts der Lage in Gorleben und Asse nicht aktueller denn je? Eine<br />
von der Realität ernüchterte Generation der Antiatomkraftbewegung trifft auf<br />
eine noch zu politisierende Jugend in einer gemeinsamen Suche nach der Utopie<br />
von heute, einer Welt nach unseren Maßstäben, einer Welt ohne Atomkraft. In<br />
der Freien Republik am Ballhof soll aber nicht nur gebaut und diskutiert werden.<br />
Jeden Abend werden Veranstaltungen, Konzerte, Theateraufführungen und<br />
Vorträge stattfinden.