31.12.2012 Aufrufe

das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...

das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...

das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Menschen aus allen Teilen<br />

dieser Erde haben hier ihre Heimat gefunden. Sie leben hier. Sie arbeiten<br />

hier. Wir gehören zusammen. Aber nach wie vor gibt es Regeln,<br />

die festlegen, wer dazu gehören darf und wer nicht. Es könnte sein,<br />

<strong>das</strong>s diese Kriterien mehr über uns selbst aussagen <strong>als</strong> über die, die<br />

sie ausschließen. Trotz der wachsenden Bereitschaft, sich für Globalisierung<br />

und Multikulturalismus zu öffnen, werden jährlich viele tausend<br />

Menschen aus Europa abgeschoben. Auch in Hannover gibt es<br />

viele Menschen, die laut Gesetz nicht hier leben dürfen. Sie erhalten<br />

kein Asyl. Sie sind keine EU-Bürger. Sie sind Roma aus dem Kosovo,<br />

sie sind Kriegsflüchtlinge aus Afrika, sie stammen aus der Türkei, aus<br />

China, Syrien und vielen anderen Ländern. Meist sind es Armut, Krieg<br />

und Verfolgung und die Sehnsucht nach einem menschenwürdigen<br />

Leben, die sie nach Deutschland treiben. Oft gibt es Gründe, warum<br />

man sie nicht gleich wieder dorthin schicken kann, wo sie herkommen.<br />

Sie werden geduldet. Und Duldung ist nach Definition des deutschen<br />

Aufenthaltsrechts nichts weiter <strong>als</strong> eine »vorübergehende Aussetzung<br />

der Abschiebung«. Aber was unterscheidet diese Menschen<br />

wirklich von uns? Warum müssen sie gehen? Wie fühlt es sich an,<br />

wenn man alle drei Monate damit rechnen muss, in der Nacht von der<br />

Polizei abgeholt zu werden? Warum soll ein junger Mann in ein Land<br />

zurück, <strong>das</strong> er nur aus dem Fernsehen kennt? Wer entscheidet eigentlich,<br />

wer hier bleiben darf und wer nicht? Nach welchen Kriterien?<br />

Und wer führt die Abschiebungen durch?<br />

der autor bJörn<br />

bicker macht sich in<br />

hannover und anderswo<br />

auf die suche<br />

nach erfahrungen<br />

und geschichten, die<br />

von diesem leben<br />

auf abruf erzählen.<br />

es entsteht ein<br />

theaterstück, <strong>das</strong> die<br />

stimmen derer verdichtet,<br />

die tag täglich<br />

mit duldung und<br />

abschiebung zu tun<br />

haben – ein stück<br />

über die frage, wer<br />

zu uns gehören<br />

soll und wer nicht.<br />

nach »trollmans<br />

kampf – mer zikrales«<br />

ist »deportation <strong>ca</strong>st«<br />

bickers zweites<br />

auftragsstück für <strong>das</strong><br />

schauspiel hannover.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!