„atypischen“ Beruf - Cid-Femmes
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Mireille Biermann, Maurermeisterin<br />
Ich arbeite seit 10 Jahren in einer Baufirma, die vor allem Rohbaus und Außenausbauten erstellt. Inzwischen habe ich<br />
meine Meisterprüfung als Unternehmerin gemacht.<br />
Angefangen habe ich in der Verwaltung. Rechnungen, Löhne, Finanzverwaltung – das war eine interessante und verantwortungsvolle<br />
Arbeit, die mich anfangs zufrieden gestellt hat. Doch ich wollte nicht immer nur mit dem Kopf, sondern<br />
auch etwas „mit den Händen“ tun, etwas Neues lernen. Als der damalige Betriebsleiter und Inhaber der Handwerkskarte<br />
krank wurde, war für mich der Augenblick gekommen, in seine Fußstapfen zu treten.<br />
Auf den Baustellen habe ich die konkreten Arbeiten, die Baustoffe und das „Fachchinesisch“ kennen gelernt, mich informiert,<br />
Fragen gestellt, auch selbst Hand angelegt. Das hat mich motiviert, die Meisterprüfung zu machen.<br />
Sich als Frau am Bau gegenüber den Arbeitern und Kunden zu behaupten, ist eine ständige Herausforderung. Achtung<br />
verschafft man sich dadurch, dass man sich „schmutzig macht“ und sich nicht zu fein ist, auf der gleichen Stufe wie<br />
die Arbeiter bestimmte Probleme zu begreifen und mit ihnen zu lösen. Man muss in Konfrontationen Entscheidungen<br />
treffen können und darf sich nicht alles gefallen lassen. Auch nach 10 Jahren muss ich als Frau noch kämpfen oder stoße<br />
auf Probleme, die, wenn ich ein Mann wäre, leichter zu lösen wären.<br />
Frauen können heute eine Vielzahl von Möglichkeiten nutzen, und sie haben auch Talent für „praktische“ <strong>Beruf</strong>e. Wenn<br />
du dich für einen „Männerberuf“ interessierst, dann lass dich nicht unterkriegen und halte durch!<br />
Nancy Folschette, Elektrikermeisterin<br />
Warum ich den <strong>Beruf</strong> Elektrikerin erlernt habe? Um etwas anderes als Sekretariat oder einen Pflegeberuf<br />
zu machen. Meine Eltern besaßen einen Betrieb und so lag es für mich auf der Hand, mich fürs Handwerk<br />
zu entscheiden. Nach dem Technikerabschluss im Lycée technique des Arts et Métiers habe ich anschließend<br />
die Meisterprüfung gemacht.<br />
Um alle <strong>Beruf</strong>sbereiche kennen zu lernen, bin ich während drei Jahren mit auf die Baustellen gefahren und<br />
habe, wie jeder Elektriker, die in unserem <strong>Beruf</strong> anfallenden Arbeiten geleistet und Schlitze geklopft, Kabel<br />
gezogen, Schalttafeln geklemmt. Ich bin dann immer mehr in unserem Geschäft gebraucht worden und so<br />
kam es, dass ich mich immer mehr um die Koordination der Baustellen kümmerte.<br />
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, und das gefällt mir gut. Beim Verkauf habe ich Kontakt zu Kunden,<br />
ich habe mit der technischen Arbeit auf den Baustellen zu tun und muss als Geschäftsführerin administrative<br />
Arbeiten erledigen.<br />
Ich finde es wichtig, dass Mädchen und Frauen im Handwerk arbeiten. Aber man muss wissen, dass es ohne<br />
einen Schulabschluss nicht geht. Und sogar mit Diplom ist es nicht so einfach, sich als Frau im Handwerk<br />
durchzusetzen. Manchmal fehlt es auch an der Kraft, um bestimmte Arbeiten zu erledigen.<br />
Trotzdem: wichtig ist, den Mut nicht zu verlieren! Dann geht es schon!<br />
Girls‘ Day<br />
Girls‘ Day