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„atypischen“ Beruf - Cid-Femmes

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Forschen und entwickeln<br />

Wie soll unsere Welt in der Zukunft sein und funktionieren? Was braucht unsere Welt in der Zukunft? Schnellere oder umweltfreundlichere Autos,<br />

hautverträglichere Schminke oder wirksamere Medikamente, Hausarbeitsroboter oder einen Missing-Thing-Detector?<br />

Frauen forschen und fi nden Antworten auf diese Fragen! Frauen gestalten so die Zukunft mit.<br />

Wie und wo das passiert? Vor allem durch Forschung und Entwicklung, und das geschieht sowohl in den Hochschulen und öffentlichen Forschungsinstituten,<br />

aber auch in großen Unternehmen, die meistens eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben.<br />

Forscherinnen in und aus Luxemburg - die gibt es wirklich!<br />

Carole Linster, 29 Jahre, Biochemikerin, Forscherin an der Uni Kalifornien in Los Angeles,<br />

USA<br />

Schon als Kind wollte ich die Gesetzmäßigkeiten verstehen, die der Schönheit der Natur und der Vielfalt ihrer Fauna<br />

und Flora zugrunde liegen. Im Lyzeum habe ich mich dann für Chemie und Biologie, insbesondere die Humanbiologie<br />

entschieden. Ich wollte das Funktionieren des menschlichen Organismus verstehen, denn das ist der Schlüssel zum Verständnis<br />

von Krankheiten. Der <strong>Beruf</strong>, in dem ich mich am besten entfalten könnte, war die medizinische Forschung.<br />

Über Krankheiten zu forschen erschien mir die perfekte Möglichkeit, meine eigenen Interessen mit einer für die Allgemeinheit<br />

sinnvollen Beschäftigung zu verbinden und so habe ich das Studium der Biomedizin an der Katholischen<br />

Universität in Löwen begonnen. Dieses Studium bietet den direkten Zugang zur biomedizinischen Forschung. Im 4.<br />

Studienjahr habe ich mich fast ausschließlich einer Forschungsarbeit in einem Biochemielabor gewidmet: so bin ich<br />

innerhalb von nur vier Jahren in die Welt der Forschung eingetaucht. Nach fünf weiteren Jahren der Erforschung der<br />

Bildung des Vitamin C bei Säugern habe ich meinen Doktortitel in der Biomedizin erworben. Seit einem Jahr bin ich in<br />

einem Labor an der Kalifornischen Universität in Los Angeles an der Erforschung des menschlichen Alterungsprozesses<br />

beteiligt. Sowohl beruflich als auch persönlich ist die Zeit in Kalifornien sehr bereichernd.<br />

Ein wichtiger Schritt in der Karriere eines/r Forschers/in besteht darin, eine eigene Arbeitsgruppe zu gründen und seine<br />

eigenen Forschungsprojekte zu definieren. Dazu muss man sein Forschungsgebiet exzellent beherrschen und viel Zeit<br />

investieren. Der lange Weg dorthin macht es für eine Partnerschaft nicht immer leicht, insbesondere wenn der Partner<br />

eine ganz andere berufliche oder wissenschaftliche Ausrichtung wählt. Viele junge Forscherinnen, die eine Familie gründen<br />

wollen, bekommen deshalb ihr erstes Kind erst relativ spät. Der Vorteil, den man jedoch als Wissenschaftler/in hat<br />

ist die große Flexibilität bei den Arbeitszeiten, so dass es einfacher ist, sein Privat- und Familienleben zu organisieren.<br />

Ein/e Forscher/in muss viel arbeiten (ohne unbedingt das große Geld zu verdienen). Routine gibt es in diesem <strong>Beruf</strong> selten,<br />

stattdessen bringt jeder Tag Überraschungen<br />

mit sich. Man braucht Leidenschaft<br />

und Durchhaltevermögen<br />

für diese Arbeit, aber die Freude und<br />

die Befriedigung, die eine Entdeckung<br />

mit sich bringen, lassen einen die<br />

schwierigen Momente vergessen, die<br />

man zunächst überwinden muss, um<br />

zu ihr zu kommen.<br />

Carole Linster

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