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„atypischen“ Beruf - Cid-Femmes

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Nadine Moos, mécanicienne-conductrice<br />

engin moteur bei der CFL<br />

Nach meinem Abschlussdiplom (CATP mit Schwerpunkt<br />

Elektronik) suchte ich eine Arbeit, die meinen Fachkenntnissen<br />

entsprach. Ich bewarb mich bei der CFL und wurde<br />

zu den Aufnahmeprüfungen zugelassen. Diese habe ich<br />

erfolgreich bestanden. Während 28 Monaten erhielt ich<br />

eine praktische und theoretische Ausbildung auf verschiedenen<br />

Maschinen und wurde unterrichtet über die Gesetze<br />

und Regeln im Schienenverkehr in Luxemburg, Frankreich,<br />

Deutschland und Belgien. Darauf folgten die Abschlussprüfung<br />

sowie die Nominierung zur Lokführerin. Damit<br />

bin ich in eine männliche Domäne eingebrochen und<br />

wurde die erste und, leider noch immer einzige, Luxemburger<br />

Lokführerin. Wahrscheinlich liegt das daran, dass<br />

ein technischer <strong>Beruf</strong> Voraussetzung ist, um die Laufbahn<br />

zum Lokführer anzutreten. Luxemburger Lokführer fahren<br />

nicht nur im nationalen Eisenbahnnetz sondern auch über<br />

die Grenzen hinaus. Ich fahre z.B. bis nach Trier/Schweich,<br />

Gouvy, Athus; andere Lokführer auch noch weiter. Nach<br />

der Aufteilung der CFL in „Cargo“ (Gütertransport) und<br />

„Voyageur“ (Personentransport) fahre ich aber nur noch<br />

Personenzüge.<br />

Sowohl meine private Umgebung als auch meine männlichen<br />

Arbeitskollegen reagieren durchweg positiv auf die<br />

weibliche Kollegin, und ich fühle mich im Team voll integriert.<br />

Für mich ist es aber nichts Besonderes mehr; ich<br />

mache meine Arbeit so wie die männlichen Kollegen<br />

auch.<br />

Es ist ein abwechslungsreicher und verantwortungsvoller<br />

<strong>Beruf</strong>, der viel fordert aber auch viel bietet: abwechselnd<br />

eine andere Lok auf einer anderen Strecke zu einer anderen<br />

Uhrzeit; bei verschiedenen Kollegen ist in ihrem Dienst<br />

eine Übernachtung im Ausland vorgesehen; andere haben<br />

Sprachkurse in flämisch erhalten … Als Lokführerin nimmt<br />

man auch regelmäßig an Fortbildungen teil. Um auf dem<br />

neuesten Stand zu bleiben, muss ich durch einen Wissenstandstest<br />

meine internationalen Führerscheine regelmäßig<br />

erneuern und mich Änderungen anzupassen wissen.<br />

Der <strong>Beruf</strong> des Lokführers/der Lokführerin bietet auch Aufstiegsmöglichkeiten<br />

wie z.B. als Ausbilder/in.<br />

Dieser <strong>Beruf</strong> bringt natürlich auch Nachteile mit sich – wie<br />

z.B. Schichtarbeit an Feiertagen, Wochenenden und nachts<br />

(dies hat natürlich auch gewisse Vorteile). Abschließend<br />

kann ich aber sagen, dass meine Entscheidung richtig war,<br />

und meine Arbeit mir Spaß macht.<br />

Zu all diesen <strong>Beruf</strong>en gibt es <strong>Beruf</strong>sinformationsblätter im BIZ<br />

oder Informationen bei der Handwerkskammer (Chambre des<br />

métiers) (s. Infoseiten in der Heftmitte). Oder du wendest dich<br />

an die MitarbeiterInnen im SPOS deiner Schule.<br />

Folgende Ausbildungsberufe im Handwerk könnten für<br />

Mädchen ebenfalls interessant sein:<br />

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Elektrikerin, Elektronikerin und Electronicienne de<br />

véhicules automoteurs;<br />

Installateurin (Installateure de chauffage, de ventilation<br />

et de climatisation);<br />

Lagerverwalterin (Magasinière du secteur automobile);<br />

Mechanikerin (Zweiradmechanikerin, Automechanikerin);<br />

Karosseriemechanikerin;<br />

Dachdeckerin;<br />

Druckerin;<br />

Schlosserin usw.<br />

Girls‘ Day

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