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Auto nach Bedarf: CarSharing - Flotte.de

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40<br />

Management<br />

Nein, wir befin<strong>de</strong>n uns nicht auf <strong>de</strong>m Oktoberfest. Genauer genommen haben wir – vielleicht gleichermaßen wie unsere Leserklientel<br />

– etwas Neues an <strong>de</strong>r Zapfsäule ent<strong>de</strong>ckt: E10. Wird jetzt etwa auch das Tanken „grün“? Was es genau damit auf sich hat, wer davon<br />

Gebrauch machen kann, und was sich dadurch än<strong>de</strong>rn soll, hat <strong>Flotte</strong>nmanagement an dieser Stelle einmal zusammengetragen.<br />

„O‘zapft is!“<br />

Seit <strong>de</strong>m 1. Januar kann an <strong>de</strong>utschen Tankstellen<br />

die neue Benzinsorte E10 getankt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Zeit ist dieser Treibstoff noch nicht flächen<strong>de</strong>ckend<br />

verfügbar; die Mineralölkonzerne<br />

zielen allerdings auf einen sukzessiven Ausbau<br />

ihres Angebots von E10 ab. In letzter Zeit haben<br />

viele Berichte zu Wi<strong>de</strong>rsprüchen geführt,<br />

und man fragt sich zu Recht, ob die Einführung<br />

neuer Treibstoffe tatsächlich sinnvoll ist.<br />

Was ist E10?<br />

E10 bezeichnet eine Benzinsorte, die bis zu<br />

zehn Prozent Bioethanol enthält – im Vergleich<br />

dazu hat das herkömmliche Benzin einen Anteil<br />

von fünf Prozent. Das E steht <strong>de</strong>m<strong>nach</strong> für<br />

Ethanol, die Zahl Zehn für <strong>de</strong>n prozentualen<br />

Bioethanol-Anteil. Es han<strong>de</strong>lt sich schlicht<br />

um einen neuen Biokraftstoff aus Alkohol, <strong>de</strong>r<br />

durch Fermentation und Destillation aus <strong>nach</strong>wachsen<strong>de</strong>n<br />

Rohstoffen wie Getrei<strong>de</strong> gewonnen<br />

wird. Bei herkömmlichen Bezinsorten, beispielsweise<br />

Super, steht an <strong>de</strong>n Zapfsäulen <strong>nach</strong><br />

wie vor die Bezeichnung „Super“. Der Treibstoff<br />

E10 wird an <strong>de</strong>n Zapfsäulen entsprechend<br />

kenntlich gemacht, um Fehlbetankungen zu<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 1/2011<br />

Quelle: BMU<br />

vermei<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n USA, USA Australien o<strong>de</strong>r<br />

Neuseeland kann man E10 schon seit längerem<br />

tanken. Im Nachbarland Frankreich wur<strong>de</strong> E10<br />

bereits im April 2009 unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

„Super Carburant SP95-E10“ eingeführt. E10<br />

eignet sich ausschließlich für Benziner. Die<br />

größten Produzenten von E10 in Deutschland<br />

sind <strong>de</strong>rzeit die börsennotierten Unternehmen<br />

Leipziger Verbio AG und die Südzucker-Tochter<br />

Cropenergies AG.<br />

Warum E10?<br />

Hintergrund für die Einführung ist die EU-<br />

Richtlinie Erneuerbare Energien (2009/28/EG).<br />

Sie legt die Anfor<strong>de</strong>rungen an Nachhaltigkeit<br />

von Biokraftstoffen fest und wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung<br />

im <strong>de</strong>utschen<br />

Recht verankert. Biokraftstoffe senken die<br />

Abhängigkeit vom Erdöl. Langfristig gesehen,<br />

könnten sie zur Versorgungssicherheit beitragen<br />

und dadurch auch einen weiteren Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Energiepreise abschwächen. Europaweit<br />

zielt man auf einen Anstieg von Biokraftstoffen<br />

am gesamten Kraftstoffverbrauch; in <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>srepublik sollen bis 2014 pro Jahr 6,25<br />

Prozent Bioethanol <strong>de</strong>n Energiegehalt <strong>de</strong>cken.<br />

Bioethanol kann insofern auch ein Beitrag zum<br />

Klimaschutz sein, als es weniger CO2-Emissionen<br />

verursacht als herkömmlicher Treibstoff.<br />

Der BDBe (Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bioethanolwirtschaft<br />

e. V.) begrün<strong>de</strong>t die Einführung<br />

<strong>de</strong>s „grünen“ Kraftstoffs anhand <strong>de</strong>r Verbrauchszahlen:<br />

Der <strong>Bedarf</strong> in Deutschland liege<br />

bei bis zu 20 Millionen Tonnen Benzin pro Jahr.<br />

Bei einer flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Verwendung von<br />

E10 könnten bis zu zwei Millionen Tonnen<br />

<strong>de</strong>s herkömmlichen Benzins eingespart<br />

wer<strong>de</strong>n; das entspreche CO2-Einsparungen<br />

zwischen rund 2,3 und 3,6 Millionen<br />

Tonnen. Mittelfristig strebe die <strong>de</strong>utsche<br />

BBioethanolwirtschaft<br />

eine Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

BBioethanol-Anteils<br />

auf 20 Prozent an, um<br />

ddas<br />

Potenzial <strong>de</strong>s neuen Biokraftstoffs für<br />

d<strong>de</strong>n<br />

Klimaschutz und die Energieversorgung<br />

no noch besser ausschöpfen zu können.<br />

Wer We kann E10 tanken?<br />

Nach Na Angaben <strong>de</strong>s ADAC sind bis zu 90 Prozent<br />

zen <strong>de</strong>r benzinbetriebenen PKW E10-tauglich.<br />

lich Insgesamt sind zirka drei Millionen<br />

Fahrzeuge Fah davon ausgeschlossen und müssen<br />

<strong>nach</strong> nac wie vor mit <strong>de</strong>r Bestandsschutzsorte E5<br />

betankt beta wer<strong>de</strong>n. Dies betrifft insbeson<strong>de</strong>re<br />

Mo<strong>de</strong>lle, Mod die vor 2000 gebaut wur<strong>de</strong>n sowie<br />

Fahrzeuge Fahr mit Direkteinspritzsystemen <strong>de</strong>r<br />

ersten erste Generation. Da Bioethanol an<strong>de</strong>re chemische<br />

misc Eigenschaften als Benzin habe, könne<br />

es llaut<br />

BDBe bei manchen Fahrzeugen zu chemischen<br />

Reaktionen (beispielsweise Korrosion)<br />

im Motor und im Kraftstoffsystem kommen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re poröse Aluminiumbauteile, Dichtungen<br />

und Leitungen aus Kunststoff vertragen<br />

daher kein E10. Neufahrzeuge sollen in <strong>de</strong>r<br />

Regel E10-tauglich sein.<br />

An <strong>de</strong>r Zapfsäule steht <strong>de</strong>r Name mit <strong>de</strong>m Zusatz<br />

E10 o<strong>de</strong>r SuperE10. Fahrzeughersteller und<br />

Fachwerkstätten geben Auskunft darüber, ob<br />

das entsprechen<strong>de</strong> PKW-Mo<strong>de</strong>ll E10 verträgt. Es<br />

gibt aber auch eine Liste auf <strong>de</strong>r Internetseite<br />

<strong>de</strong>r Deutschen <strong>Auto</strong>mobil Treuhand GmbH, die<br />

alle Informationen zu <strong>de</strong>n Fahrzeugen sowie<br />

sämtliche Service-Nummern <strong>de</strong>r Hersteller enthält.<br />

Informationen im Internet unter folgen<strong>de</strong>n<br />

Links:<br />

www.adac.<strong>de</strong>/e10<br />

www.bdbe.<strong>de</strong><br />

www.vda.<strong>de</strong><br />

www.bmu.<strong>de</strong>/e10<br />

www.vdik.<strong>de</strong><br />

www.dat.<strong>de</strong>/e10

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