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Tierschutz - Absolut-Hund

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verhältnis gesetzt: 80 Prozent Verstand,<br />

20 Prozent Herz!<br />

Wenn die Tierschützer wieder vernünftiger<br />

werden, dem gesunden Menschenverstand<br />

Raum geben und zeitgleich<br />

eine gesunde Portion Skepsis entwickeln,<br />

werden sie viele Dinge aufdecken,<br />

bevor sie wie im Fall Zarenhof<br />

eskalieren: Wie kann es sein, dass eine<br />

einzige Frau 70 <strong>Hund</strong>e, darunter viele<br />

Doggen, ganz allein versorgt und betreut?<br />

Ja, wie kann es schon sein, dass<br />

sie eine solche Menge <strong>Hund</strong>e zusammen<br />

in einem Haus hält? Und 70 ist<br />

nur das Extrem. Man kann schon nicht<br />

glauben und ich konnte mich auch<br />

von den für die <strong>Hund</strong>e nachteiligen<br />

Folgen selbst überzeugen, wenn zwei<br />

Frauen angeben, sich um 20 (plus /minus)<br />

in einem Haus umherlaufende<br />

<strong>Hund</strong>e zu kümmern; die Hälfte davon<br />

wieder großrassig, immer wieder noch<br />

aufgestockt durch ganze Welpen-<br />

Würfe.<br />

Wirft man dann gesunden Menschenverstand<br />

und Professionalität zusammen,<br />

kann man auf wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse wie die des sozialen<br />

Stresses zurückgreifen, um selbst einzusehen,<br />

dass solche Haltungen nicht<br />

dem Wohl der <strong>Hund</strong>e dienen können!<br />

Auch hier hilft uns die Zarenhof-Dokumentation,<br />

belegt sie doch in vielen<br />

Berichten anschaulich, was dieser Gruppenstress<br />

z. B. für Welpen bedeutet.<br />

Die Fälle sind endlos: Derzeit recherchiere<br />

ich über einen kleinen Verein,<br />

bei dem die erste Vorsitzende zeitgleich<br />

die Tierheimleiterin ist (Interessens-<br />

konflikt!) und angibt, zusammen mit<br />

zwei Ein-Euro-Jobbern insgesamt 100<br />

Tiere zu versorgen – und ihren Mann<br />

als Pflegefall! Jede mit gesundem<br />

Menschenverstand außerhalb des <strong>Tierschutz</strong>es<br />

stehende Person weiß, dass<br />

so etwas schlicht und einfach nicht<br />

möglich ist! Warum wissen das die Tierschützer<br />

nicht?<br />

Auf der pragmatischen Ebene führt<br />

dieses Primat des gesundes Menschenverstandes<br />

zusammen mit der Professionalität<br />

dann zwangsläufig dorthin,<br />

die pseudo-privaten Tierhaltungen von<br />

Tierschützern zahlenmäßig drastisch<br />

zu begrenzen. Wo genau man die Grenzen<br />

setzt, muss diskutiert werden.<br />

Aber mehr als zehn in einem Haushalt<br />

frei umherlaufende Katzen sind schon<br />

verhaltensbiologisch kaum mehr vertretbar<br />

(vgl. Rosemarie Schär mit ihrem<br />

Diktum, dass die Wahrscheinlich von<br />

<strong>Tierschutz</strong><br />

Unsauberkeiten bei einem Bestand von<br />

zehn Katzen bei 100 Prozent liegt). Für<br />

die <strong>Hund</strong>ehaltung gab es mal eine sehr<br />

anschauliche Orientierung: Nicht mehr<br />

<strong>Hund</strong>e als Hände in einem Haushalt!<br />

Wenn zwei Personen zehn im Haus lebende,<br />

frei herumlaufende <strong>Hund</strong>e versorgen<br />

müssen, haben sie schon mehr<br />

als genug zu tun. Ob bei dieser Be-<br />

Sonja Zietlow,Tierschützerin und Fernsehmoderatorin beim Ortstermin am Zarenhof<br />

im Oktober 2010: „Seit demVorfall ermitteln einTeam von BESCHÜTZERinstinkte,<br />

mein Mann und ich unermüdlich nach den Hintergründen, wie es zu<br />

dieser Situation kommen konnte und was man machen kann, damit so etwas<br />

nicht noch einmal passiert.“ www.derzarenhofinfo.com – Foto: Sonja Zietlow<br />

standsgröße wirklich alle <strong>Hund</strong>e jeden<br />

Tag auf ihren Spaziergang kommen, ist<br />

schon fraglich, wenn man voraussetzt,<br />

dass niemand mit mehr als zwei <strong>Hund</strong>en<br />

gleichzeitig verantwortungsbewusst<br />

nach draußen gehen kann. Im<br />

Notfall hat er eben nur zwei Hände<br />

und kann maximal zwei <strong>Hund</strong>e gleichzeitig<br />

halten.<br />

Das Primat des gesunden Menschenverstandes<br />

muss dann auch zu einer<br />

kritikfähigen Haltung gegenüber den<br />

Angeboten der Veterinärmedizin füh-<br />

1 / 2011 • der absolut-hund report 25

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