Tierschutz - Absolut-Hund
Tierschutz - Absolut-Hund
Tierschutz - Absolut-Hund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Befreiungsaktion der <strong>Hund</strong>e im Animal-Hoarder-Fall in Liebenwalde. Grundsätzlich<br />
bräuchten Behörden mehr Möglichkeiten, bei Verdacht zeitnah eingreifen zu können<br />
– Foto: aktion tier – menschen für tiere e.V., www.aktiontier.org<br />
All diese Dinge sind nicht geeignet, ein<br />
objektives Bild des Problems darzustellen.<br />
Eher wird das Problem durch eine<br />
Darstellung verharmlost, die so sensationell<br />
aufbereitet ist, dass es schon<br />
fast nicht mehr wahr sein kann und dadurch<br />
unglaubwürdig wird. Auf der anderen<br />
Seite wird vieles ins Lächerliche<br />
gezogen oder verharmlost dargestellt,<br />
indem z.B. der Fokus hauptsächlich<br />
darauf gerichtet wird, wie dumm der<br />
Animal Hoarder die Behörden hat aussehen<br />
lassen. Eine wirkliche Sensibilisierung<br />
für das Problem kann so leider<br />
nicht stattfinden.<br />
Was folgt daraus?<br />
Für eine effektive Lösung der jeweiligen<br />
Situation wäre auf jeden Fall schnelles<br />
Handeln von großer Wichtigkeit. Veterinär-Ämter<br />
erteilen oft jahrelang Auflagen,<br />
erteilen Anweisungen, den Bestand<br />
zu verringern und ähnliche Dinge,<br />
die vom Hoarder immer wieder um-<br />
gangen werden können. Im Falle von<br />
Tierhaltungsverboten wird oft einfach<br />
in den Nachbarbezirk umgesiedelt<br />
und von vorne angefangen. Hier wäre<br />
eine wesentlich bessere Vernetzung<br />
der Ämter untereinander nötig. Ohne<br />
Therapien werden alle Initiativen der<br />
Ämter ins Leere laufen. Auch wäre hier<br />
eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
von Tierwissenschaftlern,<br />
Humanwissenschaftlern und Juristen<br />
zum Wohl von Mensch und somit auch<br />
Tier wünschenswert. Leider wird immer<br />
noch unterschätzt, dass es sich hier<br />
um eine wirklich ernstzunehmende<br />
Krankheit handelt, die unbedingt professionell<br />
behandelt werden muss. Die<br />
Anerkennung von Animal Hoarding<br />
als Krankheit und auch entsprechende<br />
Weiterbildung von Amtstierärzten,<br />
psychologischen Diensten, Behörden<br />
und Gesundheitsämtern ist dringend<br />
erforderlich. Daraus sollte sich ein Netzwerk<br />
entwickeln, in welchem ein Informationsfluss<br />
stattfindet, der einem<br />
<strong>Tierschutz</strong><br />
Animal Hoarder die Fortsetzung seines<br />
Handelns an neuem Wohnort erschwert<br />
oder im günstigsten Fall unmöglich<br />
macht.<br />
Als Maßnahmen zur Prävention, damit<br />
es erst gar nicht zu solch schlimmen<br />
Zuständen, wie sie häufig durch die<br />
Presse gehen, kommen muss, wäre es<br />
nötig, Anzeichen aufzuzeigen, an welchen<br />
man Animal Hoarding schon im<br />
Anfangsstadium erkennen kann. Außerdem<br />
bräuchten die Behörden mehr<br />
Möglichkeiten, schon beim geringsten<br />
Verdacht auf Animal Hoarding eingreifen<br />
zu können. Ermittlungen müssten<br />
zügig vorangetrieben werden und<br />
dann auch zeitnah nötige Entscheidungen<br />
getroffen werden. Es bleibt zu hoffen,<br />
dass zumindest an diesem Punkt<br />
durch die jüngsten Ereignisse auf dem<br />
Anwesen der TV-Moderatorin Sonja<br />
Zietlow in der Eifel, welches durch die<br />
Art der Tierhaltung einer ehemals in<br />
Fernsehen und <strong>Tierschutz</strong>kreisen beund<br />
anerkannten Tierschützerin, verwüstet<br />
wurde, hier ein Schritt in die<br />
richtige Richtung eingeleitet wurde.<br />
Frau Zietlow hatte, nachdem die Zustände<br />
auf dem„Zarenhof“ genannten<br />
Anwesen bekannt wurden, ihre Popularität<br />
dazu genutzt, die Aufklärung<br />
dieses Geschehens, bei welchem man<br />
durchaus auch von einer Form des Animal<br />
Hoardings ausgehen kann, voranzutreiben<br />
und Druck auf die zuständigen<br />
Behörden auszuüben.<br />
Autor: Antje Henze<br />
www.passion4dogs.de<br />
Quelle: Deutscher <strong>Tierschutz</strong>bund e.V.<br />
Bildquellen:<br />
aktion tier – menschen für tiere e.V.,<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.aktiontier.org<br />
1 / 2011 • der absolut-hund report 33