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Tierschutz - Absolut-Hund

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Krankheiten<br />

Eindruck, als wüssten sie überhaupt<br />

nicht, was soeben los war. Um die Intensität<br />

und Häufigkeit der Anfälle<br />

positiv zu beeinflussen, kann es durchaus<br />

hilfreich sein, wenn man dem <strong>Hund</strong><br />

regelmäßige Ruhephasen in einer stressfreien<br />

Umgebung verschafft, ihn notfalls<br />

in einem störungsfreien Raum separiert<br />

(nicht unbedingt isoliert). Dabei<br />

sollte man sehr ruhig mit ihm umgehen,<br />

damit er wirklich zur Ruhe kommen<br />

kann. Ansonsten kann man auch<br />

diese <strong>Hund</strong>e durchaus normal artgerecht<br />

arbeiten und belasten. Dieser<br />

„positive Stress“ ist laut Frau Friedl für<br />

die <strong>Hund</strong>e durchaus in Ordnung.<br />

Grundsätzlich ist die idiopathische Aggression<br />

nicht heilbar, man kann die<br />

Auswirkungen bestenfalls lindern indem<br />

man die eigenen Lebensgewohnheiten<br />

auf den <strong>Hund</strong> ausrichtet. Bei<br />

einem Rüden kann durch eine frühzeitige<br />

Kastration eine Besserung eintre-<br />

56<br />

Foto: Fotolia<br />

Betroffene <strong>Hund</strong>e knurren sich in Rage,<br />

bis es oft kein Halten mehr gibt<br />

der absolut-hund report • 1 / 2011<br />

ten. Hündinnen reagieren auf eine<br />

Kastration eher gegenteilig und werden<br />

oft noch aggressiver. Allgemein<br />

scheint es bei ihnen einfacher zu sein,<br />

über eine Anpassung der Lebensumstände<br />

an die besonderen Anforderungen<br />

an einen solchen <strong>Hund</strong>es, ein relativ<br />

normales Leben zu ermöglichen, als<br />

bei Rüden. Diese kommen leider häufig<br />

an einen Punkt, an dem ein weiteres<br />

Zusammenleben in der Familie<br />

nicht mehr tragbar ist und man eine<br />

Erlösung des <strong>Hund</strong>es zum Wohle aller,<br />

nicht zuletzt zum Wohle des <strong>Hund</strong>es,<br />

wirklich in Erwägung ziehen sollte.<br />

Über Erziehung und Verhaltensumlenkung<br />

ist an die echte idiopathische<br />

Aggression nicht heranzukommen, da<br />

sich die heftigen Anfälle in aller Regel<br />

in den eigenen vier Wänden und in<br />

völlig unvorhersehbaren Situationen<br />

abspielen. Leider wird eine durch fehlende/falsche<br />

Erziehung erlernte Aggression<br />

oft mit dieser idiopathischen<br />

Aggression verwechselt, wodurch so<br />

mancher <strong>Hund</strong> nicht die wohlverdiente<br />

Chance auf eine Verhaltensänderung<br />

bekommt. Für die Halter der betroffenen<br />

<strong>Hund</strong>e ist ein offener Umgang mit<br />

dem Problem wichtig.<br />

Es macht Sinn, den <strong>Hund</strong> auf Stoffwechselstörungen<br />

untersuchen zu lassen,<br />

da diese häufig mit dem Problem einhergehen.<br />

Auch sollte der Züchter<br />

über das Auftreten der idiopathischen<br />

Aggression informiert werden, damit<br />

er Gelegenheit bekommt, in seiner<br />

Zucht darauf zu reagieren und die Vererber<br />

aus der Zucht zu nehmen. Tritt<br />

ein Anfall auf, ist es wichtig, Ruhe zu<br />

bewahren und darauf zu achten, dass<br />

der <strong>Hund</strong> weder sich noch andere verletzen<br />

kann. Wenn der <strong>Hund</strong> noch ansprechbar<br />

ist und sich anfassen lässt,<br />

kann man ihm durch den Anfall helfen,<br />

indem man ihm die Hand auf den Körper<br />

auflegt und ihm so Ruhe und Sicherheit<br />

bietet. Während eines Anfalles<br />

sollte in Gegenwart des <strong>Hund</strong>es<br />

allenfalls ruhig gesprochen und sich<br />

langsam bewegt werden.<br />

Auf Züchterseite wäre es sinnvoll die<br />

betroffenen <strong>Hund</strong>e und Linien aus der<br />

Zucht zu nehmen. Dies allerdings liegt<br />

nach wie vor in der Eigenverantwortung<br />

der Züchter. Es wird oft betont,<br />

dass diese Krankheit heute ausgestorben<br />

sein soll. Allerdings wird immer<br />

wieder von Fällen berichtet, die das<br />

Gegenteil belegen (so wie der eingangs<br />

erwähnte Vorfall im Sommer 2009).<br />

Sicher ist, dass wenn sich auch die Zahl<br />

der betroffenen <strong>Hund</strong>e im Promillebereich<br />

bewegt, jeder <strong>Hund</strong>, der unter<br />

einer idiopathischen Aggression leidet,<br />

einer zu viel ist.<br />

Antje Henze<br />

www.passion4dogs.de<br />

passion4dogs<br />

Inhaberin Antje Henze<br />

58256 Ennepetal<br />

Tel.: 02333 / 631 140<br />

a.henze@passion4dogs.de<br />

Problemhundtherapie,<br />

Welpenfrüherziehung<br />

www.passion4dogs.de

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