Tierschutz - Absolut-Hund
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Krankheiten<br />
Eindruck, als wüssten sie überhaupt<br />
nicht, was soeben los war. Um die Intensität<br />
und Häufigkeit der Anfälle<br />
positiv zu beeinflussen, kann es durchaus<br />
hilfreich sein, wenn man dem <strong>Hund</strong><br />
regelmäßige Ruhephasen in einer stressfreien<br />
Umgebung verschafft, ihn notfalls<br />
in einem störungsfreien Raum separiert<br />
(nicht unbedingt isoliert). Dabei<br />
sollte man sehr ruhig mit ihm umgehen,<br />
damit er wirklich zur Ruhe kommen<br />
kann. Ansonsten kann man auch<br />
diese <strong>Hund</strong>e durchaus normal artgerecht<br />
arbeiten und belasten. Dieser<br />
„positive Stress“ ist laut Frau Friedl für<br />
die <strong>Hund</strong>e durchaus in Ordnung.<br />
Grundsätzlich ist die idiopathische Aggression<br />
nicht heilbar, man kann die<br />
Auswirkungen bestenfalls lindern indem<br />
man die eigenen Lebensgewohnheiten<br />
auf den <strong>Hund</strong> ausrichtet. Bei<br />
einem Rüden kann durch eine frühzeitige<br />
Kastration eine Besserung eintre-<br />
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Foto: Fotolia<br />
Betroffene <strong>Hund</strong>e knurren sich in Rage,<br />
bis es oft kein Halten mehr gibt<br />
der absolut-hund report • 1 / 2011<br />
ten. Hündinnen reagieren auf eine<br />
Kastration eher gegenteilig und werden<br />
oft noch aggressiver. Allgemein<br />
scheint es bei ihnen einfacher zu sein,<br />
über eine Anpassung der Lebensumstände<br />
an die besonderen Anforderungen<br />
an einen solchen <strong>Hund</strong>es, ein relativ<br />
normales Leben zu ermöglichen, als<br />
bei Rüden. Diese kommen leider häufig<br />
an einen Punkt, an dem ein weiteres<br />
Zusammenleben in der Familie<br />
nicht mehr tragbar ist und man eine<br />
Erlösung des <strong>Hund</strong>es zum Wohle aller,<br />
nicht zuletzt zum Wohle des <strong>Hund</strong>es,<br />
wirklich in Erwägung ziehen sollte.<br />
Über Erziehung und Verhaltensumlenkung<br />
ist an die echte idiopathische<br />
Aggression nicht heranzukommen, da<br />
sich die heftigen Anfälle in aller Regel<br />
in den eigenen vier Wänden und in<br />
völlig unvorhersehbaren Situationen<br />
abspielen. Leider wird eine durch fehlende/falsche<br />
Erziehung erlernte Aggression<br />
oft mit dieser idiopathischen<br />
Aggression verwechselt, wodurch so<br />
mancher <strong>Hund</strong> nicht die wohlverdiente<br />
Chance auf eine Verhaltensänderung<br />
bekommt. Für die Halter der betroffenen<br />
<strong>Hund</strong>e ist ein offener Umgang mit<br />
dem Problem wichtig.<br />
Es macht Sinn, den <strong>Hund</strong> auf Stoffwechselstörungen<br />
untersuchen zu lassen,<br />
da diese häufig mit dem Problem einhergehen.<br />
Auch sollte der Züchter<br />
über das Auftreten der idiopathischen<br />
Aggression informiert werden, damit<br />
er Gelegenheit bekommt, in seiner<br />
Zucht darauf zu reagieren und die Vererber<br />
aus der Zucht zu nehmen. Tritt<br />
ein Anfall auf, ist es wichtig, Ruhe zu<br />
bewahren und darauf zu achten, dass<br />
der <strong>Hund</strong> weder sich noch andere verletzen<br />
kann. Wenn der <strong>Hund</strong> noch ansprechbar<br />
ist und sich anfassen lässt,<br />
kann man ihm durch den Anfall helfen,<br />
indem man ihm die Hand auf den Körper<br />
auflegt und ihm so Ruhe und Sicherheit<br />
bietet. Während eines Anfalles<br />
sollte in Gegenwart des <strong>Hund</strong>es<br />
allenfalls ruhig gesprochen und sich<br />
langsam bewegt werden.<br />
Auf Züchterseite wäre es sinnvoll die<br />
betroffenen <strong>Hund</strong>e und Linien aus der<br />
Zucht zu nehmen. Dies allerdings liegt<br />
nach wie vor in der Eigenverantwortung<br />
der Züchter. Es wird oft betont,<br />
dass diese Krankheit heute ausgestorben<br />
sein soll. Allerdings wird immer<br />
wieder von Fällen berichtet, die das<br />
Gegenteil belegen (so wie der eingangs<br />
erwähnte Vorfall im Sommer 2009).<br />
Sicher ist, dass wenn sich auch die Zahl<br />
der betroffenen <strong>Hund</strong>e im Promillebereich<br />
bewegt, jeder <strong>Hund</strong>, der unter<br />
einer idiopathischen Aggression leidet,<br />
einer zu viel ist.<br />
Antje Henze<br />
www.passion4dogs.de<br />
passion4dogs<br />
Inhaberin Antje Henze<br />
58256 Ennepetal<br />
Tel.: 02333 / 631 140<br />
a.henze@passion4dogs.de<br />
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