Reichweite ist nicht alles - Internet World Business
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12 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
ADIDAS<br />
Milliarden Euro für Online<br />
Adidas verlagert seinen Media-Mix und<br />
setzt künftig auf Online als Lead-Medium.<br />
Insbesondere mit <strong>Internet</strong>-Clips, -Spielen<br />
und sozialen Plattformen will der weltweit<br />
zweitgrößte Sportartikelhersteller die Zielgruppe<br />
der 14- bis 19-Jährigen erreichen.<br />
Adidas gibt jährlich etwa 1,5 Milliarden<br />
Euro für Werbung aus. Nike und Puma<br />
sind im Web ebenfalls sehr aktiv. häb<br />
OTTO<br />
Travestie-Ulk auf Facebook<br />
Unverhofft kommt oft: Das hat nun auch<br />
Otto erfahren. Für einen Model Contest auf<br />
der eigenen Facebook-Fanpage wurden die<br />
User aufgefordert, Bilder von sich hochzuladen,<br />
die andere Fans bewerten sollten. Sieger<br />
wurde der Koblenzer Student Sascha,<br />
der grell geschminkt in Frauenkleidern als<br />
Brigitte posierte. Mit solch einem Klamauk<br />
hatte Otto <strong>nicht</strong> gerechnet, hat ihn aber<br />
auch <strong>nicht</strong> unterbunden. Der Lohn: Täglich<br />
wuchs die Fangemeinde um rund 10.000<br />
auf am Ende 160.000 Fans. häb<br />
Bin ich schön? Sascha, alias Brigitte, <strong>ist</strong><br />
der Sieger des Otto-Model-Contest<br />
BMW<br />
Erster Sponsor für MSN-Apps<br />
BMW <strong>ist</strong> der erste Sponsor der neuen<br />
Microsoft-Apps „MSN Deutschland“ und<br />
„MSN Kino“ auf dem Windows Phone 7.<br />
Beide Services gehören seit dem Start von<br />
Windows Phone im Oktober zu den am<br />
häufigsten heruntergeladenen mobilen<br />
Apps im Marketplace. Mit seinem wöchentlichen<br />
Bewegtbildformat „BMW TV“<br />
auf MSN <strong>ist</strong> BMW bereits seit Jahren Werbepartner<br />
von Microsoft Advertising. häb<br />
SOCIAL MEDIA ACADEMY<br />
Kein Geld für Mitarbeiter<br />
Laut einer Studie der Social Media Academy<br />
(SMA) messen 63 Prozent von knapp 100<br />
befragten Konzernen Social Media eine<br />
hohe Bedeutung für die Unternehmenskommunikation<br />
bei. Fast 40 Prozent wollen<br />
dafür aber kein extra Budget aufrufen,<br />
sondern den Bereich intern durch eigene<br />
Mitarbeiter abdecken. Eine Analyse von<br />
Jobscout24 bestätigt dies: Nur bei 14 Prozent<br />
der 12.000 Job-Angebote im Bereich<br />
PR & Marketing werden explizit Social-<br />
Media-Kenntnisse verlangt. häb<br />
Anzeige<br />
Sie brauchen<br />
Content Management<br />
Software?<br />
Sie finden sie in der Dienstle<strong>ist</strong>er-<br />
Datenbank der INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />
www.internetworld.de/dienstle<strong>ist</strong>er<br />
Possierliche Panther<br />
Luxusmarken wie Cartier werben verstärkt im Netz<br />
Es <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> mehr zu übersehen: Immer<br />
mehr Luxusmarken werben mit aufmerksamkeitsstarken<br />
Kampagnen im<br />
Netz – beispielsweise Cartier. Mit einem<br />
Homepage-Event auf Yahoo inszenierte<br />
das Luxuslabel seine Winter-Tale-Kollektion<br />
und stellt darin Accessoires, eine<br />
Diamanten-Kollektion<br />
und Luxusuhren in den<br />
Vordergrund. Zielgruppe:<br />
„Männer und Frauen,<br />
die an Luxury Watches,<br />
Fashionable Accessoires<br />
und Diamanten<br />
interessiert sind“ und<br />
im Jargon als „Wealthy<br />
City Siders“ bezeichnet<br />
werden, übersetzt etwa<br />
„vermögende Städter“.<br />
Der Auftritt <strong>ist</strong> so einfach wie wirkungsvoll<br />
gestaltet. Ein Panther läuft vom Rectangle<br />
Banner am rechten Bildrand der<br />
Website in den Content-Bereich und sorgt<br />
so für Aufmerksamkeit. Der Blick des<br />
Users wird automatisch ins Rectangle gelenkt,<br />
in dem er wiederum zum Klick aufgefordert<br />
wird – und dann geht der Vorhang<br />
auf: Im Fullscreen-Format taucht der<br />
User in die Welt der teuren und schönen<br />
Dinge ein und begibt sich mit dem Pant-<br />
MARKETING & WERBUNG<br />
her auf Entdeckungstour.<br />
Urteil: stylish, lässig,<br />
cool. Die Kampagne<br />
(Agentur: Zenith Optimedia)<br />
lief in Großbritannien,<br />
Italien, Frankreich,<br />
Spanien, Hongkong,<br />
den USA und<br />
auch in Deutschland.<br />
Vor Cartier haben bereits Dior, Ralph Lauren,<br />
Chanel, Nina Ricci, Cacharel, Burberry<br />
und Hugo Boss ihren Weg von den<br />
Hochglanzzeitschriften ins Web gefunden.<br />
„Es wird deutlich, wie ansprechend High-<br />
End-Produkte im <strong>Internet</strong> mit maßgeschneiderten<br />
Werbelösungen inszeniert<br />
werden können – ,Art‘ wird großgeschrieben“,<br />
beschreibt Heiko Genzlinger, stellvertretender<br />
Geschäftsführer & Commercial<br />
Director Yahoo, den Trend. häb ❚<br />
6. Dezember 2010 25/10<br />
Politische Virals wirken<br />
Bestes Viral: Der Greenpeace-<br />
Spot macht gegen Nestlé und<br />
Palmöl-Verwendung mobil<br />
Die Sieger des Viral Video Award überzeugten durch starke Botschaften<br />
Greenpeace hat gezeigt, wie groß die<br />
Wirkung von politischen Virals <strong>ist</strong>.<br />
Mit dem auf Youtube und auf Facebook<br />
verbreiteten Spot „Nestlé, kein Palmöl aus<br />
Urwaldzerstörung“ zwang die Umweltorganisation<br />
den weltweit größten Nahrungsmittelkonzern<br />
in die Knie – und<br />
wurde dafür beim Viral Video Award 2010<br />
als bestes Viral ausgezeichnet.„Der Greenpeace-Spot<br />
<strong>ist</strong> das Video mit dem größten<br />
Einfluss und der höchsten Viralität“, so das<br />
Urteil der Jury. Darüber hinaus habe der<br />
Film <strong>nicht</strong> nur viele Menschen für das Problem<br />
der Palmölproduktion sensibilisiert,<br />
sondern auch sein Ziel erreicht: „Das Beispiel<br />
hat gezeigt, dass Virals tatsächlich etwas<br />
bewirken.“<br />
Zur Erinnerung: Zunächst versuchte<br />
Nestlé den Spot, der zeigt, wie die Verwendung<br />
von Plamöl den Lebensraum von<br />
Orang-Utans zerstört, zu ignorieren. Die<br />
Bestes politisches Viral: Der Polarbär<br />
thematisiert die Klimaveränderung<br />
Da staunt der Panther: Cartier wirbt<br />
im Winter Wonderland für Bling-Bling<br />
Reaktionen der User auf Facebook und<br />
Co. waren allerdings so heftig, dass sich der<br />
Konsumgüterriese äußern musste.<br />
Überhaupt belegt der in diesem Jahr<br />
zum dritten Mal vergebene Viral Video<br />
Award die These, dass Virals für politische<br />
Botschaften an die Verbraucher und für<br />
NGOs (Non Profit Organisations) geradezu<br />
prädestiniert sind.<br />
Das zeigen auch die anderen Gewinner.<br />
Die in diesem Jahr erstmals von der Heinrich-Böll-Stiftung<br />
vergebene Auszeichnung<br />
für das beste politische Viral mit den<br />
Themen Klima, Demokratie und Gerechtigkeit<br />
erhielt der Spot „Polar Bear“. Darin<br />
symbolisieren tot vom Himmel fallende<br />
Eisbären die klimaschädliche Auswirkung<br />
von Flugreisen. Der bereits international<br />
mehrfach prämierte Spot stammt von der<br />
britischen Umweltschutzorganisation Plane<br />
Stupid und wurde von der Agentur<br />
Publikumsliebling:<br />
Das Viral „Nice<br />
Game“ behandelt<br />
die Problematik<br />
der Kindersoldaten<br />
Sonderpreis: Die<br />
virale Inszenierung<br />
des 30-jährigen<br />
Post-It-Jubiläums<br />
gefiel besonders<br />
Mother London Advertising Agency mit<br />
extrem geringem Budget realisiert. „Der<br />
Spot vermittelt in kürzester Zeit ohne viele<br />
Worte und mit extrem starken Bildern<br />
eine klare Botschaft, die hängen bleibt“, so<br />
die Begründung der Jury.<br />
Der Publikumspreis wiederum ging an<br />
„Nice Game“ von Tilman Egel. Die Kurzanimation<br />
des Fotografen behandelt das<br />
Thema Kindersoldaten. Insgesamt beteiligten<br />
sich fast 20.000 User am Online-<br />
Voting. Last but not least erhielt die „Ode<br />
to a Post-it Note“ für die originelle und<br />
berührende Thematisierung der Frage<br />
„Wo komme ich her?“ einen Preis.<br />
Der Viral Video Award <strong>ist</strong> fester Bestandteil<br />
des internationalen Kurzfilmfestivals<br />
in Berlin. Preisgeber waren neben<br />
der Heinrich-Böll-Stiftung die Berliner<br />
Landesinitiative Projekt Zukunft und<br />
Ritter Sport. häb ❚<br />
Handel wirbt<br />
digitaler<br />
Klassische Handelswerbung bleibt zwar<br />
die Nummer eins im Media-Mix deutscher<br />
Einzelhändler, muss aber deutliche<br />
Einbußen zugunsten neuer Werbeformen –<br />
etwa im <strong>Internet</strong> – hinnehmen. Das ergab<br />
der EHI Marketingmonitor 2010/11. Demnach<br />
<strong>ist</strong> Online Marketing die am stärksten<br />
wachsende Disziplin – mit einem Plus von<br />
85 Prozent im Vergleich zur Vorjahreserhebung.<br />
Über die Hälfte der von Händlern in<br />
diesem Bereich investierten Mittel fließen<br />
in die Pflege der eigenen Website. Nur zwei<br />
Prozent entfallen auf die Trenddisziplinen<br />
Mobile und Social Media Marketing.<br />
In die klassischen Werbemittel Katalog,<br />
Flyer und Printanzeigen werden aktuell<br />
nur noch 58 Prozent des Werbeetats investiert,<br />
2007 waren es noch 70 Prozent. Für<br />
2013 werden dafür sogar nur noch 53 Prozent<br />
des Budgets kalkuliert und bereits 47<br />
Prozent sollen für neuere Marketing-<br />
Maßnahmen ausgegeben werden, so die<br />
Prognose der diesjährigen Befragung. Insgesamt<br />
werden in den nächsten Jahren stabile<br />
Werbebudgets – nach Hochrechnungen<br />
des Einzelhandelsinstituts derzeit<br />
rund elf Milliarden Euro – erwartet. 42<br />
Prozent der Befragten gehen sogar von einer<br />
weiteren Steigerung aus. Befragt wurden<br />
Marketing-Verantwortliche von 41<br />
deutschen Handelsunternehmen. häb ❚