Reichweite ist nicht alles - Internet World Business
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2 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
EU macht<br />
Google Ärger<br />
Erst Microsoft, jetzt Google: Die EU-<br />
Kommission eröffnet ein Missbrauchsverfahren<br />
gegen den <strong>Internet</strong>-Konzern.<br />
Darin soll geklärt werden, ob Google seine<br />
marktbeherrschende Stellung bei der<br />
Online-Suche ausgenutzt hat. Ausschlaggebend<br />
waren Beschwerden von Wettbewerbern<br />
wie Preisvergleichsdiensten und<br />
anderen Suchmaschinen. Diese werfen<br />
Google vor, eigene Angebote wie etwa<br />
Google Maps, Google Places oder Google<br />
Shopping vorsätzlich besser zu platzieren<br />
als die Angebote Dritter. Außerdem will<br />
die EU-Kommission prüfen, ob Google<br />
Werbepartnern möglicherweise Ausschließlichkeitsverpflichtungen<br />
auferlegt hat, damit<br />
diese keine Werbung von Wettbewerbern<br />
auf ihren Seiten zulassen. Die Einleitung<br />
des Verfahrens allein bedeutet noch<br />
<strong>nicht</strong>, dass Google sich tatsächlich schuldig<br />
gemacht hat, belegt aber, dass die Wettbewerbshüter<br />
die Beschwerden ernst nehmen.<br />
Sollte die Kommission die Vorwürfe<br />
beweisen können, muss Google mit einer<br />
saftigen Geldbuße rechnen: Sie wird am<br />
Umsatz bemessen und könnte demnach<br />
bei bis zu 1,8 Milliarden Euro liegen.<br />
Google seinerseits reagiert verhalten.<br />
Man werde eng mit der Kommission zusammenarbeiten,<br />
um etwaige Bedenken<br />
auszuräumen, heißt es in einer Stellungnahme.<br />
Google habe sich immer dafür eingesetzt,<br />
Werbung eindeutig zu kennzeichnen<br />
und sowohl Nutzern wie auch Werbungtreibenden<br />
die Hoheit über ihre Daten<br />
zu gewähren. Dennoch – so räumt der Konzern<br />
ein – gebe es immer „auch Möglichkeiten<br />
für weitere Verbesserungen“. cf ❚<br />
TRENDS & STRATEGIEN<br />
Hausaufgabe für Vermarkter<br />
Wirkung mobiler Werbung kann verbessert werden 4<br />
Zusammen wachsen<br />
Fusion der Karaoke-Sites Mikestar und Talentrun 5<br />
„Wir sind <strong>nicht</strong> billig“<br />
Viele Unternehmen, die bei Facebook werben,<br />
machen Fehler, sagt Deutschlandchef Woods 6<br />
Facebook & Co. und die Banken<br />
So agieren Finanzdienstle<strong>ist</strong>er in Social Media 8<br />
„Wir werden Bezahlstandard“<br />
Paypal will bis Ende 2011 etwa 25 Prozent des<br />
deutschen E-Commerce abwickeln 10<br />
MARKETING & WERBUNG<br />
Virals wirken politisch<br />
Die Sieger beim Viral Video Award 12<br />
Branding mit Ad Networks<br />
Specific Media expandiert dank großer Marken 13<br />
Quality Score spielt verrückt<br />
Verwirrung bei Googles Adwords-Kunden 14<br />
Serie: Online-Mediaplanung (Teil 3)<br />
Optimale Verteilung des Online-Mediabudgets:<br />
Die richtige Mischung <strong>ist</strong> entscheidend 16<br />
Partnerprogramme im Trend<br />
Affiliate Marketing im Jahr 2011 wird geprägt<br />
sein von Social Media und Retargeting 18<br />
Keine Angst vor Kundenurteil<br />
Das Bremer Hotel Prizeotel setzt bei seinem<br />
Marketing ausschließlich auf Social Media 20<br />
Ärger um Cyber Monday<br />
Nur wenige Kunden kommen bei Amazons Schnäppchenbörse zum Zuge<br />
Mit Rabatten von bis zu 80 Prozent auf<br />
ausgewählte Artikel hat Amazon<br />
Deutschland in der Vorweihnachtszeit<br />
Kunden<br />
auf sein Portal gelockt.<br />
Die Aktion,<br />
die unter dem Namen<br />
„Cyber Monday“<br />
lief, könnte<br />
dem Online-Händler<br />
jetzt Ärger einbringen,<br />
denn es<br />
häufen sich die Beschwerden:<br />
Viele Kunden<br />
berichten, die angebotenen<br />
Schnäppchen<br />
seien nur wenige Sekunden<br />
verfügbar gewesen. Selbst reaktionsfreudige<br />
Käufer hätten keine Chance gehabt,<br />
etwa eine Sony Playstation 3 für 177,77<br />
Euro zu ergattern – der reguläre Preis im<br />
Amazon-Sortiment für diese Spielekonsole<br />
lag bei Redaktionsschluss bei 299 Euro.<br />
Zwar waren die Angebote von Anfang an<br />
auf zwei Stunden befr<strong>ist</strong>et, doch der Blitzausverkauf<br />
<strong>ist</strong> seitdem in vielen Foren und<br />
Blogs Diskussionsthema. Die Reaktion des<br />
Online-Händlers auf die Kritik fällt dürftig<br />
aus. In einer Stellungnahme verwe<strong>ist</strong><br />
Amazon darauf, dass „viele Tausend Kunden<br />
die Angebote direkt in den ersten<br />
Sekunden zum Start der jeweiligen Aktionen<br />
wahrnehmen und kaufen“, deshalb<br />
seien die Produkte „erwartungsgemäß<br />
sehr schnell vergriffen“.<br />
AKTUELL 6. Dezember 2010 25/10<br />
Sofort ausverkauft waren viele<br />
Angebote am „Cyber Monday“<br />
Wann immer Aktionsware erst aufwendig<br />
beworben wird und dann blitzschnell vergriffen<br />
<strong>ist</strong>, liegt der Vorwurf des Wettbewerbsverstoßes<br />
in der Luft. „Drei Tage<br />
muss der Vorrat halten“, fasst Rechtsanwalt<br />
Hajo Rauschhofer die allgemeine<br />
Rechtsauffassung zusammen, die aber nur<br />
für den stationären Handel gilt. Vermieden<br />
werden soll durch diese Wettbewerbsregel,<br />
dass sich viele Kunden auf den Weg<br />
in ein Geschäft machen und dort dann<br />
statt des Schnäppchens teurere Ware kaufen.<br />
Wie lange ein Online-Händler ein<br />
beworbenes Angebot vorhalten muss,<br />
wurde noch in keiner allgemeinen Richtgröße<br />
festgelegt. „Die Mühe, die es einem<br />
Konsumenten bereitet, in ein bestimmtes<br />
Geschäft zu fahren, in dem er die bewor-<br />
bene Ware am Ende gar <strong>nicht</strong><br />
findet, fällt im Web-Handel<br />
weg“, gibt Rauschhofer zu<br />
bedenken, „Ist eine bestimmte<br />
Ware in einem<br />
Online Shop <strong>nicht</strong> mehr<br />
vorrätig, kann der Kunde<br />
ja mit wenigen Mausklicks<br />
auf einen anderen<br />
Shop ausweichen.“<br />
Auch einen unangemessenen<br />
Druck auf<br />
den Konsumenten, den<br />
das Gesetz gegen den unlauteren<br />
Wettbewerb ebenfalls verbietet,<br />
vermag der erfahrene Jur<strong>ist</strong> auf den ersten<br />
Blick <strong>nicht</strong> zu erkennen: „Schließlich gibt<br />
es immer wieder Restposten, die online<br />
verkauft werden und naturgemäß <strong>nicht</strong><br />
lange verfügbar sind.“ Einen pauschalen<br />
Freibrief will Rauschhofer für derartige<br />
„Cyber Monday“-Aktionen indes <strong>nicht</strong><br />
ausstellen: „Das Problem <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> trivial.“<br />
Will heißen: Es kann durchaus sein, dass<br />
ein Gericht die Kurzzeitangebote von<br />
Amazon als wettbewerbswidrig einstuft.<br />
Von der rechtlichen Bewertung abgesehen<br />
stellt sich die Frage, ob sich der<br />
„Cyber Monday“ für Amazon lohnt. Die<br />
Aktion, die in ähnlicher Form auch in den<br />
USA und in England lief, hat auch dort<br />
bei den Kunden Unmut erzeugt. Die<br />
Kommentare auf der Facebook-Seite des<br />
Handelsriesen reichen jedenfalls von<br />
„Glücksspiel“ bis „Betrug“. fk ❚<br />
Foto: Fotolia / Cybercrisi<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 25/2010 Menschen in diesem Heft<br />
E-COMMERCE<br />
Die Heimwerker kommen<br />
Die Zeit <strong>ist</strong> reif für Baumärkte im Web 22<br />
Online zum richtigen Ski<br />
Intersport Bründl berät mittels Video-Interface 23<br />
Markenware – heiß begehrt<br />
Shopping Clubs gelten als E-Commerce-Trend,<br />
aber der Konsolidierungsdruck wächst 24<br />
Große Pläne für 2011<br />
Fast jeder zweite Online-Händler will nächstes<br />
Jahr sein Budget für Social Media erhöhen 26<br />
Recht: Like Abmahnungen?<br />
Das rechtliche Risiko beim Einsatz des<br />
Like-Buttons von Facebook 31<br />
TOOLS & TECHNIK<br />
Offene Wunden<br />
Probleme bei der Werbeauslieferung will der<br />
BVDW im kommenden Jahr angehen 32<br />
International verkaufen<br />
Intershop bemüht sich um Mehrländer-Shops 33<br />
Usability-Sieger dank Webanalyse<br />
Der „Onlineshop des Jahres“ Leds.de profitiert<br />
von seiner konsequenten Datenerhebung 34<br />
Die richtige Basis für den Shop<br />
E-Commerce-Anwendungen unterscheiden sich<br />
auf den ersten Blick kaum. Es geht um Details 36<br />
Das Teekesselchen-Problem<br />
Semantische Suche hat sich in der Praxis noch<br />
<strong>nicht</strong> durchgesetzt 38<br />
SZENE<br />
Networking in Hamburg und München<br />
Gelungener Auftakt für die INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> After Work 44<br />
MEINUNG<br />
„Project Titan“ und die Folgen<br />
Gastkommentar: Was Facebooks Messaging-<br />
System für das Online Marketing bedeutet 46<br />
RUBRIKEN<br />
Etats Marketing & Werbung 21<br />
Topkampagne: Mut zur Dummheit (Diesel) 21<br />
Krisch-Kolumne: Facebook für E-Commerce 23<br />
Rechtstipp: Versandkosten in Suchmaschinen 31<br />
Techniktipp: Brand Bidding 32<br />
Etats Tools & Technik 33<br />
Dienstle<strong>ist</strong>erverzeichnis 39<br />
Menschen & Karrriere 42<br />
Impressum 42<br />
Stellenmarkt 43<br />
Termine 44<br />
Gehört / Feedback 46<br />
Gregor Bieler,<br />
Deutschlandchef von Paypal, erklärt im<br />
Interview seine Ziele und warum<br />
Paypal Bezahldienststandard wird 10<br />
Oliver Bogatu,<br />
Deutschlandchef von Vente Privée,<br />
erläutert, was einen erfolgreichen<br />
Shopping Club ausmacht 24<br />
Beate Hafeneder,<br />
Country Mangerin Germany Specific<br />
Media, verzeichnet für ihr Werbenetzwerk<br />
mehr Branding-Kunden 13<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hoffmann,<br />
Geschäftsführer von Lumitronix,<br />
wurde mit seinem Webshop Leds.de<br />
„Onlineshop des Jahres“ 34<br />
Swen Krups,<br />
Country Director Germany Epsilon<br />
International, kommentiert das neue<br />
Messaging-System von Facebook 46<br />
Heiko Mock,<br />
Berater DV-Ratio AG, erläutert, was<br />
bei der Gestaltung eines Webshop-<br />
Systems <strong>alles</strong> zu beachten <strong>ist</strong> 36<br />
Marco Nussbaum,<br />
Gründer und Geschäftsführer von<br />
Prizeotel, setzt für sein Designhotel<br />
ausschließlich auf Social Media 20<br />
F. Scott Woods,<br />
Commercial Director Facebook, über<br />
die Fehler der Werbungtreibenden auf<br />
Social-Media-Plattformen 6