Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Studienreise Israel 2006<br />
22<br />
Das Tote Meer —<br />
Nicht nur eine Wirtschaftsregion<br />
2. Juni 2006<br />
Verfasser: Christian Schulze<br />
Das Tote Meer (hebr. Yam HaMelach „Salzmeer”; arab. Bahr al-<br />
Mayyit „Meer des Todes“) grenzt an Israel, Jordanien und das<br />
Westjordanland und liegt 417 m unter NN. Damit ist es die tiefstgelegene<br />
Landstelle der Erde. Die Besonderheit des Toten Meeres<br />
liegt im hohen Mineraliengehalt von 340g /pro Liter Wasser.<br />
Dies wird bedingt durch die ständige Verdunstung der Zuflüsse<br />
aufgrund des ariden Klimas und dem Fehlen eines Abflusses.<br />
Lediglich Algen- und Bakterienvorkommen ist es möglich in diesem<br />
Ökosystem zu überleben<br />
Für die Region ist die Tourismusbranche von zentraler Bedeutung<br />
und in den letzten Jahren hat sich dort eine moderne Kur- und<br />
Urlaubsindustrie entwickelt und etabliert. Jährlich kommen ca.<br />
500.000 Touristen zum Toten Meer, dessen Wasser sich vor allem<br />
zur Linderung von Hautkrankheiten (Bsp.: Schuppenflechte,<br />
Neurodermitis) und Asthma eignet.<br />
Ein weiterer wirtschaftlicher Faktor ist der blühende Handel mit<br />
Kosmetik- und Heilprodukten die aus den Mineralien des Toten<br />
Meeres gewonnen werden. Der Konzern „Dead Sea Works“ produziert<br />
jährlich 1.8 Mio. t Pottasche, 50.000 t Salz, 25.000t Magnesium<br />
und 180.000 t Brom.<br />
Aufgrund chronischen Wassermangels ist das Tote Meer seit den<br />
70er Jahren in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt und verliert<br />
jedes Jahr einen weiteren Tiefenmeter. Insgesamt ist es um ein<br />
Drittel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Verursacher<br />
dieses Prozesses sind vor allem Israel und Jordanien, die den<br />
Zuflüssen zu viel Süßwasser für Tourismus, Bewässerungslandschaft,<br />
Industrie und private Haushalte entziehen.<br />
Zur Bekämpfung der Wasserproblematik wird die Möglichkeit einer<br />
Pipeline, die Wasser vom Roten Meer ins Tote Meer beför-