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Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Studienreise Israel 2006<br />

Erforschung gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen in<br />

Deutschland und Europa seit Ende des 2. Weltkrieges.<br />

Ein spezielles Augenmerk gelte dabei dem „Blick von Deutschland<br />

gen Osten“, so die Leiterin des Instituts. Mehrere Forschungsprojekte<br />

hätten sich bereits mit der Geschichte der DDR<br />

befasst und der speziellen kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung<br />

nach der deutschen Wiedervereinigung. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt bildet das Thema ‚Migration und Remigration’. Unter<br />

diesem Motto fand bereits im Jahr 2003 eine Konferenz statt, in<br />

deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit den in das Nachkriegsdeutschland<br />

zurückgekehrten Juden stand. Dem Thema<br />

ethnischer Migration und Staatenbildung ist auch das neuste Projekt<br />

des Instituts gewidmet, welches die Identitätsbildung und ethnische<br />

Homogenisierung in weiteren europäischen Staaten wie<br />

Polen und der ehemaligen Tschecheslovakai untersucht.<br />

Die Frage, ob auch das Thema des in Deutschland immer wieder<br />

aufflammenden Rechtsradikalismus eine Rolle in der aktuellen<br />

Forschung in Haifa spiele, verneinte Weiss. Es habe sich eine<br />

„Normalisierung der Beziehungen vollzogen“, was sich momentan<br />

an einer Art „positiven Gleichgültigkeit“ erkennen ließe. Eine sehr<br />

„israelozentrische“ Sichtweise dominiere die öffentliche Diskussion<br />

in Israel. Somit habe auch die Untersuchung von unterschiedlichen<br />

von Deutschland auf Israel, wie beispielsweise durch Filme<br />

und Medienberichterstattung angeregt, am Institut bislang keinen<br />

großen Raum eingenommen. Für die Zukunft sei eine Arbeit in<br />

diesem Bereich aber durchaus vorstellbar.<br />

Auch das in Deutschland sehr umstrittene Thema der Leitkultur<br />

sei bisher nicht Gegenstand der Forschung gewesen. Allerdings<br />

sei diesbezüglich ohnehin eine differenziertere Betrachtung nötig,<br />

so Weiss. Im Gegensatz zu Israel gebe es hierzulande keinen<br />

„Multikulturalismus im eigentlichen Sinne“. Ein solcher sei erst<br />

durch die fortschreitende Zuwanderung entstanden. Dieser Aspekt<br />

müsse in der Diskussion um die Leitkultur beachtet werden.<br />

Doch neben den aktuellen inhaltlichen Schwerpunkten der Forschungseinrichtung<br />

wurde auch bei diesem Treffen das Thema<br />

Partnerschaft angesprochen. Das Institut sieht sich nicht allein als<br />

Forschungsstätte, sondern möchte ebenfalls einen Beitrag dazu<br />

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