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Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Studienreise Israel 2006<br />

Der gesamte Fußboden der Kirche war mit bunten Mosaiken bedeckt.<br />

Sie sind insbesondere in den Seitenschiffen erhalten und<br />

zeigen in quadratischen Rahmen Motive aus Flora und Fauna,<br />

darunter Trauben, Feigen, Granatäpfel, Fische, Vögel und Wasservögel.<br />

Die Tierdarstellungen wurden wahrscheinlich von Anhängern<br />

der ikonoklastischen Bewegung in der frühen arabischen<br />

Zeit (7. Jh.) fast vollständig zerstört. Am Ostende des Kirchenschiffes<br />

liegt eine erhöhte Apsis, die über zwei Stufen zu erreichen<br />

ist und von zwei quadratischen Seitenräumen flankiert wird.<br />

Ein Raum wurde als Baptisterium genutzt. Dies ergibt sich aus<br />

einer griechischen Inschrift, die den Raum dem Abt Stephanos<br />

zurzeit Kaiser Mauritius' (Ende des 6. Jh.) weiht. Dem Kirchenbau<br />

wurden Seitenflügel angefügt; im Nordflügel befand sich eine Ölpresse,<br />

die wohl heiliges Öl für die Pilger herstellte. Südlich der<br />

Kirche lag eine Kapelle mit einem Mosaikfußboden, unter der sich<br />

eine Krypta mit den Gräbern der Klostermönche befand. Innerhalb<br />

des Klostergeländes wurden die Wohnquartiere der Mönche,<br />

eine Herberge für die Unterbringung von Pilgern sowie zahlreiche<br />

Hausratsutensilien gefunden. Auf dem Hügel im Süden über dem<br />

Kloster wurden die Überreste einer kleinen Kapelle gefunden, die<br />

eine Höhle mit Mosaikfußboden umschloss. Vor der Kapelle lag<br />

ein zirka sieben Meter hoher Felsen, der von einer Schutzmauer<br />

eingefasst war, die den Verfall des Steins verhindern sollte. Diese<br />

Anlage markiert wahrscheinlich die Stätte, an der das im Neuen<br />

Testament erzählte Wunder stattgefunden hat. Das Kloster wurde<br />

Mitte des 8. Jahrhunderts durch ein Erdbeben zerstört und aufgegeben.<br />

Die Ausgrabungen der Stätte wurden von D. Urman und<br />

V. Tzaferis für die Israelische Antikenbehörde durchgeführt.<br />

Besuch des Kibbuz En Gev<br />

Als drittes stand der Besuch eines Kibbuz am Rande des Sees<br />

Genezareth auf dem Programm. Kibbuz (KIBUZ, haKibúz = der<br />

Kibbuz) ist die hebräische Bezeichnung für eine kollektive Siedlung.<br />

Der Kibbuz steht für ein ländliches Gemeinwesen, dass auf<br />

den Prinzipien gegenseitiger Hilfe und sozialer Gerechtigkeit beruht;<br />

ein sozialwirtschaftliches System, in dem Menschen Arbeit<br />

und Besitz teilen; die Verwirklichung des Gedankens: ,,Jeder gibt<br />

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