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Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Studienreise Israel 2006<br />

Ein Umbruch im palästinensischen Denken einhergehend mit<br />

dem Ausbruch der ersten Intifada 1987 brachte eine neue Sicht,<br />

nämlich die der Koexistenz mit Israel. Ein Teil der Palästinenser<br />

erkannte „we can not undo Israel, we have to coexist with Israel“.<br />

PASSIA machte es sich in diesem Sinne zum Ziel einen Dialog<br />

anzustreben, Dokumentationen, Studien, Publikationen herauszugeben<br />

und Konferenzen zu organisieren um die andere Seite<br />

zwar nicht zwangsläufig zu akzeptieren, aber zumindest kennenzulernen<br />

– auch um ihrer selbst willen, um die eigene Position<br />

besser verstehen und reflektieren zu können.<br />

Im Folgenden soll mittels des Vortrags von Dr. Mahdi Abdul Hadi<br />

ein vertiefter Einblick in die palästinensische Sichtweise und Deutung<br />

des israelisch-palästinensischen Konflikts gegeben werden.<br />

Dabei bleibt auch eine Bewertung der Friedensverhandlungen in<br />

der Vergangenheit nicht unberücksichtigt, was die Schwierigkeiten<br />

bei einer Lösung des Nahost-Konflikts aufzeigt. Anhand der<br />

Darstellung von Mahdi Abdul Hadi wird deutlich, wie wichtig es<br />

ist, die jeweilige Geschichtsdeutung beider Konfliktparteien zu<br />

erkennen und zu begreifen. Dr. Mahdi Abdul Hadi`s Darstellung<br />

der Entwicklung des Konflikts bis heute<br />

“A question, first of all, of land”<br />

In erster Linie ist die Frage Palästinas eine Territorialfrage, die<br />

(beginnend mit dem ersten Weltzionistenkongress) über hundert<br />

Jahre alt ist und einen langen Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit<br />

eines souveränen palästinensischen Staates beinhaltet.<br />

Während der gesamten Zeit hat sich die palästinensische Bevölkerung<br />

mit vielen Widersprüchlichkeiten konfrontiert sehen müssen.<br />

Unter dem britischen Mandat war unklar, was mit dem Land Palästina<br />

geschehen sollte, denn die Briten führten Gespräche mit<br />

drei Parteien mit jeweils unterschiedlichem und teilweise widersprüchlichem<br />

Inhalt. Zum einen sollte 1915 eine Vereinbarung mit<br />

dem britischen High Commissioner von Ägypten den Palästinensern<br />

die Gründung eines unabhängigen arabischen Großreichs<br />

mit Palästina als Teil zusichern. Schon im Jahre 1916 verfolgten<br />

die britischen und französischen Besatzungsmächte dann aber<br />

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