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Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Studienreise Israel 2006<br />

der selbst aus Deutschland nach Israel emigriert ist, möchte damit<br />

die Geschichte und den Beitrag der deutschen Juden im bzw.<br />

am Staat Israel erhalten.<br />

In der fünften Immigrationswelle kamen 15.000 Juden aus<br />

Deutschland und 7.000 aus Österreich und der Tschechoslowakei<br />

nach Israel. Diese brachten ca. 20 Mio. Pfund Sterling an Kapital<br />

mit. Die meisten waren gut gebildet und gehörten in ihren Ursprungsländern<br />

zur gehobenen Mittel- bzw. Oberschicht. Aufgrund<br />

der hohen Anzahl an AkademikerInnen mussten viele Jekkes<br />

andere, als ihre erlernten Berufe ausüben. So waren sie oftmals<br />

in der Landwirtschaft oder handwerklichen Berufen tätig.<br />

Allerdings sind große Teile der politischen Kultur des jungen<br />

Staates Israel ohne den Beitrag der deutschen Juden nicht denkbar.<br />

Hier sei vor allem erinnert an den Aufbau des Justiz- und <strong>Universität</strong>swesens<br />

in Israel.<br />

Das Museum wurde in den 70er Jahren in Naharijah von Hans<br />

Herrmann Hammerstein gegründet und 1990 nach Teffen verlegt.<br />

Es ist das einzige Museum in Israel, das sich der Geschichte der<br />

Jekkes widmet. Es befasst sich thematisch jedoch nicht nur mit<br />

der Situation der Jekkes in Israel, sondern auch mit ihrer sozialen<br />

und kulturellen Ausgangslage. Hierauf aufbauend werden berühmte<br />

Persönlichkeiten europäischer Geistesgeschichte anhand<br />

ihrer Lebensläufe präsentiert. Das Bild wird durch Alltagsgegenstände<br />

sowie Fotos aus den Heimatländern, wie auch aus Israel,<br />

komplettiert.<br />

In der Gesamtbetrachtung waren die Jekkes sehr wichtig für die<br />

wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Staates Israel, hatten<br />

jedoch aufgrund der Sprachbarriere nur wenig Einfluss auf die<br />

israelische Politik. Heute sind die Jekkes alle über 70 Jahre alt<br />

und die nachfolgende Generation ist voll in die israelische Gesellschaft<br />

integriert. Die meisten Enkel sprechen kein Deutsch mehr<br />

und auch das Bewusstsein als Jekkes ist verschwunden und wurde<br />

durch eine israelische Identität ersetzt. Somit ist es umso<br />

wichtiger die Einflüsse der Jekkes auf Israel zu bewahren und zu<br />

dokumentieren, um ihr Erbe auch für die Urenkel-Generation zu<br />

bewahren.<br />

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