Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Studienreise Israel 2006<br />
62<br />
Besonderheit oder Normalisierung?<br />
Die Deutsch-Israelischen Beziehungen<br />
5. Juni 2006<br />
Verfasserin: Katrin Kräuter<br />
Einleitung:<br />
"Die deutsch-israelischen Beziehungen werden für uns immer<br />
einen besonderen Charakter haben. Das Existenzrecht des Staates<br />
Israel und die Sicherheit seiner Bürger wird immer unverhandelbare<br />
Grundposition deutscher Außenpolitik bleiben. [...]Dass<br />
Israel uns heute als verlässlicher Partner empfindet, ist keineswegs<br />
selbstverständlich[...]", so der ehem. Bundesaußenminister<br />
Joschka Fischer vor den Vereinten Nationen in New York 2005<br />
(60. Jahrestages der Befreiung der NS-Konzentrationslager). Fischer<br />
spricht hier schon das besondere oder spezielle Verhältnis<br />
Deutschland-Israel an.<br />
Ist Israel heute der größte Handelspartner im Nahen Osten und<br />
Deutschlands zweitwichtigster Verbündeter (nach den USA), so<br />
hat es lange gedauert, bis sich die Beziehung etablieren konnte.<br />
Grund hierfür sind die Ereignisse des Zweiten Weltkrieg, die Katastrophe<br />
der Shoa, bei der über 6 Mio Juden ermordet wurden.<br />
Das komplexe Verhältnis, dass sich im Laufe der Zeit zwischen<br />
den beiden Staaten entwickelt hat, gründet sich mittlerweile auf<br />
der Kooperation in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und<br />
Wissenschaft. Gleichzeitig befindet sich das zwischenstaatliche<br />
Verhältnis in einem komplexen System von Beziehzungen verschiedener<br />
Akteure, beispielsweise auf internationaler Ebene wie<br />
der Europäischen Union oder den USA und der UNO, und deren<br />
Entscheidungen in Blick auf Nahost.<br />
Dass die größte bilaterale Freundschaftsbeziehung die deutsch<br />
israelische Gesellschaft mit über 4.000 Mitgliedern ist, spricht für<br />
die Normalisierung der deutsch israelischen Beziehungen.<br />
Gleichzeitig wird das Verhältnis aber immer speziell bleiben, bei<br />
der sich Deutschland zwischen „Moral und Realpolitik" zu bewegen<br />
scheint.<br />
Anhand einiger Thesen soll im folgenden Text diskutiert werden,