Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Studienreise Israel 2006<br />
Friede und Industrie -<br />
Zusammenhänge im Industriepark Tefen<br />
Führung durch den Industriepark &<br />
das Museum zur Geschichte der<br />
deutschen Juden in Israel, 08.06.2006<br />
Verfasser: Jens Jungblut<br />
Das Grundkonzept hinter den Industrieparks, die Steff Wertheimer<br />
an mehreren Orten in Israel errichtet hat, ist die Verbindung<br />
von Kunst, Bildung und Industrie. Er will mit diesen Parks den<br />
wirtschaftlichen Aufschwung fördern, die persönliche Lebenssituation<br />
der dort arbeitenden Menschen verbessern und somit den<br />
Frieden in der Region fördern.<br />
Die Idee hierbei ist, dass Menschen, die einen gewissen Besitz<br />
und Wohlstand haben, diesen auch erhalten wollen und ihn nicht<br />
durch Aggressionen gegenüber anderen riskieren. Wertheimer<br />
sieht in der hohen Arbeitslosigkeit und der schlechten wirtschaftlichen<br />
Situation der Menschen einen Hauptgrund für das Andauern<br />
des Konfliktes zwischen Israelis und Palästinensern. Er glaubt,<br />
dass ein wirtschaftlicher Aufschwung und die Verbesserung der<br />
eigenen Lebensverhältnisse die Menschen zu einem friedlicheren<br />
und verständigeren Umgang miteinander bewegen sowie die gegenseitige<br />
Akzeptanz erhöhen. Ein Nebenziel hierbei ist es auch,<br />
das Image der Industrie, als „schmutziger Ort“ an dem vor allem<br />
ungebildete Arbeit geleistet wird, zu verbessern.<br />
Die Erfahrung mit den bestehenden Industrieparks gibt Wertheimer<br />
Recht. In den Gegenden, in denen die Industrieparks eröffnet<br />
wurden, stieg der Wohlstand während die Arbeitslosigkeit sank,<br />
gleichzeitig kam es seltener zu Auseinandersetzungen zwischen<br />
den einzelnen gesellschaftlichen Gruppen.<br />
Steff Wertheimer, der Erfinder des, wie er es selbst nennt, „Tefen-<br />
Konzepts“, baute seine erste Firma in Naharijah in den 60er Jahren<br />
auf. Diese expandierte sehr stark und verhalf Wertheimer zu<br />
Geld und Bekanntheit. Er wurde in den 80er Jahren in die Knesset<br />
gewählt, blieb aber nicht lange Abgeordneter. Im Jahr 1984<br />
baute er seinen ersten Industriepark in Tefen auf, der Fabrik,<br />
81