06.01.2013 Aufrufe

Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studienreise Israel 2006<br />

tan Süleyman I. die Stadt Tiberias. Er und seine Tante Dona Gracia<br />

Nasi schufen einen jüdischen Staat unter türkischer Herrschaft,<br />

der jedoch nur kurz bestand. Die heutige Altstadt wurde<br />

um 1738 errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung<br />

als jüdische Siedlung wegen der verstärkten jüdischen Einwanderung<br />

(Alijah) zu. 1940 hatte die Stadt 12.000 Einwohner, je<br />

zur Hälfte Araber und Juden. Als es 1948 zum israelischen Unabhängigkeitskrieg<br />

kam, flohen die Araber aus der Stadt, die zuvor<br />

über Jahrhunderte mit den Juden in Toleranz nebeneinander gelebt<br />

hatten. Seitdem ist Tiberias eine rein jüdische Stadt. Heute<br />

hat Tiberias den Status einer Entwicklungsstadt.<br />

Die Fahrt zu den Golanhöhen führte an den heißen Schwefelquellen<br />

und den Ruinen der Bahnstrecke vorbei, die einst Damaskus<br />

und Haifa verband<br />

Die Golanhöhen<br />

Schon in der Antike wurden die Golanhöhen besiedelt. Wie in Masada<br />

während des jüdischen Aufstandes (65-72 n. Chr.) am Toten<br />

Meer gab es in Gamla eine Festung der Zeloten, die allerdings<br />

von den Römern schon im Jahr 67 eingenommen wurde.<br />

Bekannt wurden die Golanhöhen im 20. Jahrhundert mit der Eroberung<br />

durch Israel im Sechs-Tage-Krieg. Im Vorfeld hatte Syrien<br />

versucht, Teile des Wassers vom Golan direkt in den Fluss<br />

Yarmuk abzuleiten (wodurch es für Israel nicht mehr nutzbar gewesen<br />

wäre); außerdem waren Siedlungen am Fuß der Höhen<br />

wiederholt unter syrischen Beschuss geraten. Während der Eroberung<br />

wurde ein Großteil der ursprünglichen Bevölkerung vertrieben.<br />

Syrien konnte Teile des Golans im Jom-Kippur-Krieg 1973 zunächst<br />

zurückerobern. Diese Gebiete gingen jedoch wieder verloren.<br />

Die 1967 vorläufig von den Israelis eroberte Stadt Kuneitra<br />

blieb jedoch in syrischer Hand. Im Jahr darauf schlossen Israel<br />

und Syrien ein Waffenstillstandsabkommen; außerdem wurde<br />

eine Pufferzone unter UN-Kontrolle (UNDOF) eingerichtet. Seit<br />

1981 hat Israel die Golanhöhen annektiert; diese Annexion wurde<br />

1982 auf einer UN-Sondersitzung für nichtig erklärt, trotzdem ist<br />

es den Vereinten Nationen bislang nicht gelungen, Israel zum Ab-<br />

86

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!