wande - Akzente Salzburg
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Julius Schmalz: Genau in den Berufen<br />
haben wir die meisten Lehrlinge ...<br />
Siegfried Pichler: Das ist egal, weil sie<br />
dann oft nicht in dem Beruf verbleiben.<br />
Julius Schmalz: Ich bin nicht der Meinung,<br />
dass eine einzige Ausbildung in der<br />
Jugend eine ausreichende Grundlage für<br />
die gesamte Lebensexistenz ist. Wie oft<br />
muss sich ein Mensch im Leben ändern<br />
und neu orientieren?<br />
Siegfried Pichler: Ja, aber bitte nicht direkt<br />
nach der Ausbildung gleich umorientieren ...<br />
Julius Schmalz: Trotzdem, wenn ich<br />
schon mal eine abgeschlossene Ausbildung<br />
in der Tasche hab, dann ist es<br />
leichter. Es geht um die Ausbildung!<br />
Stefan Oblasser: Wo stehen wir denn in<br />
<strong>Salzburg</strong> in Sachen Gleichberechtigung<br />
bei Mädchen und Burschen – inwieweit<br />
werden Rollenklischees bei der Berufswahl<br />
schon erfolgreich aufgebrochen?<br />
Julius Schmalz: Die Buben sind natürlich<br />
mehr die Techniker – nichtsdestotrotz freut<br />
es mich, wenn ich zum Maler geh und ein<br />
Mädel auf mich zukommt. Schön langsam<br />
brechen alte Klischees auf. Man muss hier<br />
sicher weiterarbeiten: durch Motivation<br />
und Information. Unterschiede zwischen<br />
den Geschlechtern wird’s freilich immer<br />
geben.<br />
Siegfried Pichler: Wenn ich im Poly frage:<br />
was willst denn werden? Dann reißen<br />
60 % der Mädchen beim Beruf Friseurin<br />
die Hände in die Höhe. So viele Lehrplätze<br />
gibt’s schon einmal gar nicht. Ich sag<br />
immer: schaut’s mich an, das ist nicht<br />
die Zukunft ... Warum also? Das ist ein<br />
Imageberuf – genauso Arztassistentin,<br />
das wollen die Mädchen alle werden. Und<br />
genau das sind aber Berufe, in denen man<br />
schlecht verdient.<br />
An diesem Image-Rädchen müssen wir<br />
drehen – und hier müssen wir auch die<br />
Eltern kriegen.<br />
Julius Schmalz: Die Statistik lügt ja nicht:<br />
Platz 1: Bürokauff rau, Platz 2: Friseurin,<br />
Platz 3: Einzelandelskauff rau bzw. Restaurantfachfrau<br />
... bei den Burschen: Mechaniker,<br />
Koch, Maurer, Elektriker ...<br />
Stefan Oblasser: Wenn Sie beide noch<br />
einmal 15 wären, welchen Beruf würden<br />
Sie heute wählen?<br />
Siegfried Pichler: Sportsjournalist wäre<br />
mein Traumberuf. Sport in Kombination<br />
J.Schmalz<br />
K. Schnitzhofer<br />
S. Oblasser<br />
mit Journalismus – aber auch der politische<br />
Journalismus – das fi nde ich sehr<br />
spannend. Wenn es ein Lehrberuf sein soll:<br />
Ich hab Kaufmann gelernt und das würde<br />
ich sicher wieder so machen!<br />
Julius Schmalz: Ich hatte keine Wahl, ich<br />
bin von den Eltern in die Unternehmerebene<br />
„geschupft“ worden. Wir hatten ein<br />
Geschäft, das zu übernehmen war. Ich war<br />
in <strong>Salzburg</strong> in der Berufsschule und hab<br />
dann volontiert – im Aus- und Inland in<br />
Betrieben. Das war schon kurios, obwohl<br />
ich Buchhaltung in der Schule gelernt<br />
hab, bin ich vor den Ablagen gestanden<br />
und hab mich im ersten Moment erst mal<br />
zurechtfi nden müssen in der Praxis ...<br />
Ich bin der Überzeugung: jeder einzelne<br />
Beruf – wenn man den richtig umsetzt,<br />
bietet die Chance, selbständig zu werden,<br />
ein Unternehmer zu werden. Hier sind<br />
wir von der Kammer unterstützend da.<br />
Die Politik gibt den Rahmen vor, aber sie<br />
kann keine Arbeitsstellen schaff en – wir<br />
leben von der Wirtschaft, gemeinsam mit<br />
unseren Unternehmern und da sind wir<br />
ganz nah beisammen, der Herr Präsident<br />
Pichler und ich ...<br />
Siegfried Pichler: Ja, leben und leben lassen<br />
kann ich da nur abschließend sagen.<br />
Und jetzt gemma Foto mochen, oder?<br />
S.Pichler<br />
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