wande - Akzente Salzburg
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40<br />
nen Gesundheits- und Krankenpfl ege nur<br />
12,7 % Männer tätig.<br />
Im Schuljahr 2008/09 waren vom Lehrpersonal<br />
an Volksschulen lediglich 10,3 %<br />
männlich (Quelle: Schulstatistik 2008/09).<br />
Das Studium für das Lehramt des Volksschullehrers<br />
(Bachelor- und Diplomstudien)<br />
belegten im Wintersemester 2008/09<br />
nur 7,6 % Männer.<br />
(Quelle: Hochschulstatistik 2008/09).<br />
Der Anteil an qualifi ziertem männlichem<br />
Fachpersonal in Kindergärten im Jahr<br />
2008/09 belief sich auf nur 0,6 %.<br />
(Quelle: Kindertagesheimstatistik 2008/09)<br />
Der Prozentanteil von Männern in den<br />
Bildungsanstalten zur Ausbildung zum<br />
Kindergartenpädagogen betrug im<br />
Schuljahr 2008/09 3,6 %.<br />
(Quelle: Schulstatistik 2008/09)<br />
Um Burschen auch medial gut ansprechen<br />
zu können, wurde eine neue DVD<br />
präsentiert. In dem Video werden vier<br />
junge Männer porträtiert, die in sozialen<br />
Berufen tätig sind. Die Protagonisten des<br />
Films sind bei ihrer Arbeit als Fachsozialbetreuer,<br />
Behindertenbetreuer, angehender<br />
Volksschullehrer und Diplom-Krankenpfl<br />
eger zu erleben. Die jungen Männer<br />
sprechen über ihre Erfahrungen, über die<br />
Reaktionen ihres Umfelds und über ihre<br />
Motivation einen für viele Männer noch<br />
untypischen Beruf auszuüben.<br />
Die DVD „Social Fighters - Der Film über<br />
starke Burschen in sozialen Berufen“ mit<br />
einer Länge von 30 Minuten ist auf der<br />
Webseite www.boysday.at oder unter der<br />
Gratis-Telefonnummer 0800-202074 kostenfrei<br />
bestellbar bzw. über die Homepage<br />
direkt zu sehen.<br />
Über die Homepage: www.boysday.at<br />
sind viele weitere Informationen vorhanden<br />
– unter Service/Ansprechpartne ist<br />
auch ein Link angegeben, wo Burschen<br />
unmittelbar Betriebe aussuchen können,<br />
um am Aktionstag, den 8. November 2012<br />
einen Schnuppertag zu absolvieren. Für<br />
diesen Zweck sind sie an diesem Tag von<br />
der Schule freigestellt.<br />
Kontakt:<br />
Mag. Peter Ruhmannseder,<br />
Koordinator des BOYS’ DAY<br />
der Männerwelten <strong>Salzburg</strong>,<br />
boysday@maennerwelten.at<br />
0650/321 00 43<br />
akzente <strong>Salzburg</strong>,<br />
Bianca Schartner BA, Girls‘ Day<br />
b.schartner@akzente.net,<br />
0664/213 51 14, 0662/84 92 91- 62<br />
Quellen: http://www.fi t-gehaltsrechner.at<br />
http://portal.wko.at/wk<br />
Text: Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt <strong>Salzburg</strong><br />
„Oh, was werd’ ich denn?“<br />
Die Berufsfi ndung junger Frauen beginnt<br />
bereits im Kindergarten<br />
Der drohende Fachkräftemangel am<br />
österreichischen Arbeitsmarkt ist in<br />
aller Munde. Das Lehrstellenangebot<br />
ist jedoch eher klein. Mädchen wählen<br />
immer noch hauptsächlich aus den drei<br />
Berufen „Einzelhandelskauff rau“,<br />
„Friseurin“ und „Bürokauff rau“. Auch junge<br />
Männer wählen „typische Männerberufe“,<br />
wenngleich es bei ihnen ein größeres<br />
Spektrum bei der Berufswahl gibt. Berufs-<br />
und BildungsberaterInnen machen<br />
die Erfahrung, dass Mädchen oft auch<br />
mögliche Vereinbarkeitsfragen zwischen<br />
Familie und Beruf in ihre Berufswahlüberlegungen<br />
einbeziehen. Und sie haben<br />
wenig Wissen über die tatsächliche<br />
Berufsrealität, Aufstiegschancen und<br />
Verdienstmöglichkeiten. Aber FriseurInnen<br />
verdienen im 1. Jahr nach der Lehre<br />
€ 1.186 brutto. Der Lohn von MechanikerInnen<br />
im Eisen- und Metallverarbeitenden<br />
Gewerbe beträgt hingegen € 1.855<br />
brutto. Die Arbeitswelt hat sehr viel zu<br />
bieten. Handwerkliche und technische<br />
Berufe haben heute keine so außergewöhnliche<br />
körperliche Belastung mehr<br />
wie früher. Häufi g wird mit dem Computer<br />
oder mit modernen Maschinen und<br />
Geräten gearbeitet, die körperlich sehr<br />
anspruchsvollen Tätigkeiten sind meist<br />
auf ein Minimum reduziert. Technische<br />
Berufe bieten außerdem oft vielfältigere<br />
Aufstiegschancen. Mädchen haben<br />
zudem im Durchschnitt die besseren und<br />
höheren Schulabschlüsse, aber sie schöpfen<br />
die damit verbundenen Möglichkeiten<br />
berufl icher Karrieren kaum aus.<br />
Hinzu kommt auch ein gewisser gesellschaftlicher<br />
Druck, dass Frauen einen<br />
Beruf haben sollten, der dem Geschlechterrollenbild<br />
entspricht. Das beeinfl usst<br />
junge Mädchen. Sie stellen Interessen,<br />
Neigungen und Fähigkeiten zurück,<br />
um den Erwartungen ihres Umfelds zu<br />
entsprechen. Vor allem in der Pubertät<br />
wird das Interesse an Technik und technischen<br />
Berufen bei Mädchen geringer. Die<br />
Berufswahl erfolgt jedoch nicht zu einem<br />
einzigen Zeitpunkt. Es ist ja nicht so, dass<br />
die Mädchen die Schule abschließen und<br />
sich fragen „Oh, was werd‘ ich denn?“<br />
Einer Berufswahl geht die Berufsfi ndung<br />
voraus und die fängt schon im Kindergarten<br />
an. In diesem Prozess spielen die<br />
Eltern eine ganz große Rolle. Und zwar<br />
durch das, was sie ihren Kindern vorleben<br />
und durch das, was sie implizit an<br />
Geschlechtsrollenbildern vermitteln. Das<br />
erklärt die Expertin Ursula Nissen, Leiterin<br />
des Wissenschaftlichen Referats beim<br />
Vorstand am Deutschen Jugendinstitut<br />
München: „Viele Eltern sind der Meinung,<br />
dass Mädchen in techniknahen Berufen<br />
durchaus Chancen haben, glauben allerdings,<br />
dass das für ihre eigene Tochter<br />
nicht zutriff t“, so Nissen.<br />
Auch Vorbilder sind wichtig, denn<br />
Mädchen sollten sich einfach jeden Beruf<br />
zutrauen. Ihre eigene Motivation ist wichtig<br />
dafür, welcher Beruf für sie geeignet<br />
und zukunftsträchtig ist. Und umgekehrt<br />
geht es auch um eine Aufwertung der<br />
„klassischen Frauenberufe“ und eine bessere<br />
Durchmischung, so dass auch mehr<br />
junge Männer diese Berufe vermehrt<br />
ergreifen. Denn es ist unbestritten, das<br />
„FriseurIn“ oder „Bürokauff rau/mann“ sehr<br />
wichtige Berufe sind.<br />
Aufgeschnappt zum Thema gleiches Gehalt für gleiche Arbeit:<br />
Es ist absurd, dass in unserer angeblich fortgeschrittenen Gesellschaft<br />
diese sexistischen Umstände als normal akzeptiert werden.<br />
Gerald Sommerauer (20 Jahre, Eugendorf, MultiMediaArt/FH Puch)