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wande - Akzente Salzburg

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Personennahe Dienstleistungen,<br />

steigende Bildungsanforderungen<br />

und mehr Internationalität<br />

sind drei der wichtigsten<br />

Entwicklungen für die Zukunft<br />

der Arbeitswelt.<br />

Der Dienstleistungsbereich beschäftigt<br />

schon heute drei von vier Österreicherinnen<br />

und Österreicher. Diese Arbeitsplätze<br />

werden auch in Zukunft dominieren.<br />

Welche Jobs das konkret sein werden, wird<br />

sich aus der Veränderung der Gesellschaft<br />

ableiten.<br />

Einige Beispiele: Ein – weitgehend –<br />

sicherer Trend ist die fortschreitende Alterung<br />

der Gesellschaft. Immer mehr ältere<br />

Menschen werden der Gesellschaft ihren<br />

Stempel aufdrücken. Die Nachfrage nach<br />

Pfl egeleistungen und nach medizinischer<br />

Hilfe wird zunehmen. Aber auch andere<br />

personennahe Dienstleistungen werden<br />

zunehmend nachgefragt werden: Für die<br />

Pfl ege von Gärten oder zur Erledigung<br />

von täglichen Dingen werden immer öfter<br />

Personen engagiert werden. Dieser Trend<br />

wird verstärkt durch die Aufl ösung der<br />

Großfamilien. Kinder arbeiten immer öfter<br />

nicht mehr am Heimatort – und sie hatten<br />

bisher oft bei älteren Menschen zum<br />

Beispiel das Rasenmähen übernommen.<br />

Unsere Gesellschaft wird auch kulturell<br />

pluraler werden. Immer mehr junge<br />

Österreicherinnen und Österreicher mit<br />

Migrationshintergrund werden erwachsen<br />

und treten als KäuferInnen von Dienstleistungen<br />

auf. Das bedeutet, dass der Markt<br />

für diese Gruppe größer wird. Wenn der<br />

Klima<strong>wande</strong>l fortschreitet, was prognostiziert<br />

wird, werden sich die Dienstleistungen<br />

im Tourismus dem anpassen, zum<br />

Beispiel mit dem Versuch, Verluste im<br />

Ein Blick in die Glaskugel oder:<br />

die Zukunft unserer Arbeit<br />

Wintertourismus durch eine Stärkung des<br />

Sommertourismus auszugleichen.<br />

Arbeitsplätze wird es auch in der Industrie<br />

weiterhin geben. Der Charakter dieser<br />

Jobs wird sich aber weiter verändern.<br />

Längst sind die einfachen Tätigkeiten in<br />

der Industrie zurückgedrängt worden<br />

zugunsten von immer mehr qualifi zierten<br />

Arbeitsplätzen. Dieser Trend wird sich<br />

fortsetzen, einfache Tätigkeiten sind in<br />

Österreich in der Industrie kaum konkurrenzfähig.<br />

Die Arbeit in der Industrie wird<br />

sich noch weiter international verschränken:<br />

Durch Firmenübernahmen, aber auch<br />

durch Mobilität innerhalb von Konzernen.<br />

Sprachkenntnisse werden wichtiger,<br />

die beobachtbare Beschleunigung der<br />

Produktzyklen erfordert hohe Flexibilität.<br />

Auch die Industrieprodukte werden immer<br />

fl exibler. „Mass Customization“ steht für die<br />

industrielle Produktion von maßgeschneiderten<br />

Einzelstücken.<br />

Bildung wird ein Schlüssel für die Konkurrenzfähigkeit<br />

Österreichs sein. Die<br />

Kinderzahlen gehen schon seit geraumer<br />

Zeit zurück, die Arbeitsplätze in Aus- und<br />

Fortbildung nahmen trotzdem zu. Die von<br />

den ArbeitnehmerInnen verlangte zunehmende<br />

Mobilität zwischen Berufen zwingt<br />

zu permanenter Weiterbildung.<br />

Im Arbeitsalltag werden hierarchische<br />

Strukturen immer öfter durch Teamstrukturen<br />

ersetzt. Ausländerfeindlichkeit wird<br />

Text: Stefan Wally, Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen, Foto: Shutterstock<br />

BILDUNG<br />

immer kontraproduktiver, da die nachrückenden<br />

Gruppen junger Berufstätiger<br />

kulturell durchmischt sein werden und<br />

immer mehr Österreicher mit Migrationshintergrund<br />

auch Führungspositionen<br />

einnehmen werden. Die in internationaler<br />

Konkurrenz stehenden Unternehmen werden<br />

steigenden Konkurrenzdruck verspüren<br />

und diesen auch an die Arbeitsnehmer<br />

Innen weitergeben. Intelligente Unternehmen<br />

werden versuchen, diesem durch<br />

positive Anreize zu Produktivitätssteigerungen<br />

und Innovation entgegenzutreten,<br />

in manchen Firmen kann sich dies aber<br />

auch banal durch erhöhten Arbeitsdruck<br />

niederschlagen.<br />

Die Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen<br />

werden die Arbeit auch in Zukunft<br />

sehr ernst nehmen. Auch Umfragen und<br />

<strong>Salzburg</strong>er Jugendlichen zeigen eine sehr<br />

hohe Wertschätzung der Arbeit. Geld wird<br />

allerdings nicht das alleinige Ziel sein: fast<br />

drei von vier meinen, dass man Geld in<br />

Zukunft weniger wichtig nehmen soll.<br />

Wer mehr wissen will:<br />

Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen<br />

(2011): Neun Entwicklungen, die<br />

<strong>Salzburg</strong> bis 2030 prägen werden. <strong>Salzburg</strong>.<br />

Hans Holzinger (2010):<br />

Zur Zukunft der Arbeit.<br />

Reihe Zukunftsdossiers Nr. 2. <strong>Salzburg</strong>.<br />

Aufgeschnappt zum Thema Berufe der Zukunft:<br />

Ich denke, dass Pfl egeberufe zunehmend an Bedeutung gewinnen werden, da die<br />

Gesellschaft immer älter wird. Besonders wichtig werden Energie- und<br />

Umweltwissenschaften in der Zukunft. Da die Schonung der Umwelt und die<br />

Gewinnung erneuerbarer Energien schon jetzt ein heikles Thema ist.<br />

Juliana Furthner (16 Jahre, <strong>Salzburg</strong>, WRG)<br />

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