VADEMECUM 2012 - sub.unibe.ch - Universität Bern
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Die Sparvorgaben des Kantons<br />
Beinahe im Jahresrhythmus s<strong>ch</strong>nürt der<br />
Kanton <strong>Bern</strong> neue und eins<strong>ch</strong>neidende<br />
Sparpakete. Au<strong>ch</strong> du und die Uni sind von<br />
diesen Sparbestrebungen direkt betroffen.<br />
So hat der Kanton <strong>Bern</strong> im letzten Jahr die<br />
Studiengebühren erhöht, um das drohende<br />
Haushaltslo<strong>ch</strong> des Kantons dur<strong>ch</strong> deine<br />
Bildungsausgaben zu stopfen. Aber: Diese<br />
und jede weitere Sparvorgabe wird die Uni<br />
empfindli<strong>ch</strong> treffen – sowohl bei Erhöhungen<br />
der Studiengebühren als au<strong>ch</strong> im Falle<br />
von Strei<strong>ch</strong>ungen des <strong>Universität</strong>sbudgets.<br />
Früher waren Sparrunden mit Senkungen<br />
des Verwaltungsaufwands und dem<br />
Aufs<strong>ch</strong>ieben von Investitionen ertragbar.<br />
Wird weiter so gespart, muss si<strong>ch</strong> die Uni<br />
überlegen, ob sie Institute oder Fakultäten<br />
s<strong>ch</strong>liesst, um die Sparforderungen zu<br />
erfüllen. Strukturs<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e Kantone wie<br />
<strong>Bern</strong> sind angewiesen auf Investitionen<br />
in die Bildung. Deshalb s<strong>ch</strong>neidet si<strong>ch</strong> der<br />
Kanton ins eigene Fleis<strong>ch</strong>, wenn er bei der<br />
Uni weiter sparen will!<br />
Höhere Studiengebühren können au<strong>ch</strong><br />
dazu führen, dass weniger gut verdienenden<br />
Studierenden der Zugang zum Studium<br />
aus ökonomis<strong>ch</strong>en Gründen verwehrt<br />
wird. Wir stehen für Chancenglei<strong>ch</strong>heit ein<br />
und bekämpfen deshalb die fehlgeleiteten<br />
Sparvors<strong>ch</strong>läge des Kantons auf Kosten der<br />
Studierenden. Hilf uns mit, denn gemeinsam<br />
sind wir stark!<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Bedrohung befür<strong>ch</strong>ten<br />
wir, dass die flä<strong>ch</strong>endeckende Einführung<br />
von Zulassungsbes<strong>ch</strong>ränkungen (Numerus<br />
Clausus) wieder vermehrt diskutiert wird,<br />
wie es z.B. in der Vernehmlassung des neuen<br />
<strong>Universität</strong>sgesetz vorgesehen war, oder<br />
dass bei den Betreuungsverhältnissen, also<br />
auf dem Rücken der Studierenden, gespart<br />
werden soll.<br />
Wir sind ni<strong>ch</strong>t bereit, die Uni kaputt<br />
sparen zu lassen, deshalb wehren wir uns<br />
gegen jegli<strong>ch</strong>e Sparvorgaben seitens des<br />
Kantons. Die Sparpakete rei<strong>ch</strong>en vielen<br />
bürgerli<strong>ch</strong>en PolitikerInnen no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t!<br />
Sie wollen ausserdem Steuerges<strong>ch</strong>enke an<br />
Gutverdienende verteilen. Do<strong>ch</strong> dagegen<br />
wehren wir uns, denn von Steuerausfällen<br />
am ersten betroffen sind Bildungsausgaben<br />
und Investitionen in die Chancenglei<strong>ch</strong>heit!<br />
Das Stipendienwesen<br />
Die Entwicklung des Stipendienwesens ist<br />
in vielen Kantonen besorgniserregend. In<br />
man<strong>ch</strong>en Kantonen ist gar die Rede von<br />
Ersetzung der Stipendien dur<strong>ch</strong> Darlehen.<br />
Dies bewirkt aber, dass die angestrebte<br />
Chancenglei<strong>ch</strong>heit no<strong>ch</strong> vermehrt in Frage<br />
gestellt wird. Studierende aus finanziell<br />
weniger begüterten Familien werden<br />
dur<strong>ch</strong> den zu erwartenden S<strong>ch</strong>uldenberg<br />
von der Aufnahme eines Studiums abges<strong>ch</strong>reckt.<br />
Da aber die Bildung als grundlegendes<br />
öffentli<strong>ch</strong>es und persönli<strong>ch</strong>es Gut<br />
allen Mens<strong>ch</strong>en zugängli<strong>ch</strong> sein muss, ist<br />
es unbedingt nötig, niemanden aus finanziellen<br />
Gründen von der <strong>Universität</strong> als Bildungsstätte<br />
auszus<strong>ch</strong>liessen.<br />
Die SUB setzt alle mögli<strong>ch</strong>en Mittel dafür<br />
ein, die Chancenglei<strong>ch</strong>heit beim Zugang<br />
zur universitären Bildung ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> die<br />
Reduzierung der Stipendiensumme und die<br />
Ersetzung von Stipendien dur<strong>ch</strong> Darlehen<br />
zu gefährden. Zudem bekämpft die SUB<br />
die Einführung von Darlehen anstelle von<br />
Stipendien dur<strong>ch</strong> die Hintertüre: Mehr und<br />
mehr gehen Kantone dazu über, während<br />
dem Master anstatt Stipendien teilweise<br />
oder vollständig Darlehen zu vergeben. Es<br />
darf jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sein, dass der Masterabs<strong>ch</strong>luss<br />
nur no<strong>ch</strong> Studierenden aus sozial<br />
besser gestellten S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten offen steht,<br />
während der Ba<strong>ch</strong>elor zum billigen Massenstudium<br />
degradiert wird.<br />
Für die SUB ist es unverständli<strong>ch</strong>, wieso<br />
die S<strong>ch</strong>weiz 26 vers<strong>ch</strong>iedene Stipendiensysteme<br />
haben muss. Es ist eine Frage der Fairness,<br />
dass Studierende aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Kantonen die glei<strong>ch</strong>en Ausbildungsbeiträge<br />
erhalten. Die SUB setzt si<strong>ch</strong> insbesondere<br />
in Zusammenarbeit mit dem VSS für die<br />
3 POLITISCHE SCHWERPUNKTE DER SUB<br />
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