Zahlen und Statistiken 2006 - Diakonisches Werk Hannover
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Tätigkeitsbericht des Diakonischen <strong>Werk</strong>es Stadtverband <strong>Hannover</strong> <strong>2006</strong>-2007<br />
sozialen Integrationsprozess. Entsprechend<br />
der Fördergr<strong>und</strong>sätze des BMFSFJ erarbeiten<br />
die Mitarbeitenden mittels Case Management<br />
gemeinsam mit den jugendlichen<br />
MigrantInnen individuelle Integrationswege.<br />
Schwerpunkte in der Arbeit des JMD <strong>Hannover</strong><br />
liegen in der Verzahnung der Beratungsarbeit<br />
mit bildungs- <strong>und</strong> freizeitpädagogischen<br />
Gruppenangeboten <strong>und</strong> Kursen.<br />
Der Unterstützung in Fragen beim Übergang<br />
von der Schule in die Ausbildung oder den<br />
Beruf sowie der Sprachförderung kommt ein<br />
großer Stellenwert zu.<br />
Migrationserstberatung Aufgaben der MEB<br />
sind die bedarfsorientierte Einzelfallbegleitung<br />
sowie die Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung<br />
mit relevanten Diensten <strong>und</strong> Behörden.<br />
Ziel der MEB ist, die gezielte Initiierung,<br />
Steuerung <strong>und</strong> Begleitung des Integrations- -<br />
prozesses von Migrant/innen mit einem auf<br />
Dauer angelegtem Aufenthaltsstatus.<br />
Wie schon in 2005 benannt ist die Beratung<br />
für Neuzugewanderte umfangreich, denn<br />
Menschen, die erst kurze Zeit in Deutschland<br />
leben bedürfen aus vielfältigen Gründen<br />
Hilfestellungen in unterschiedlichen Lebensbereichen.<br />
Im Weiteren wurden<br />
Migrant/innen begleitet, die schon länger in<br />
Deutschland leben, aber weiterhin die Unterstützung<br />
durch einen Fachdienst suchten.<br />
Als spezialisierte Dienste sind der JMD <strong>und</strong><br />
die MEB auf aktive Partner im Gemeinwesen<br />
angewiesen. Die langjährige Arbeit in den<br />
Stadtbezirken 6 <strong>und</strong> 3 sowie stadtübergreifend<br />
in der Burgstraße stellt eine verbindliche<br />
Arbeit zwischen den verschiedenen<br />
Akteuren <strong>und</strong> dem JMD <strong>und</strong> der MEB für die<br />
Zielgruppen sicher. Entsprechend der B<strong>und</strong>eskonzeptionen<br />
soll Integration nach drei<br />
Jahren abgeschlossen sein. Unsere<br />
Erfahrungen zeigen, dass dies in der Kürze<br />
kaum möglich ist.<br />
Die b<strong>und</strong>esweite Jahrestagung der JMD in<br />
Fulda wurde von den niedersächischen JMD<br />
-Walsrode, Rotenburg <strong>und</strong> <strong>Hannover</strong> - in<br />
Zusammenarbeit mit dem Referat Migration<br />
<strong>und</strong> der BAG EJSA inhaltlich geplant <strong>und</strong><br />
durchgeführt. Der JMD <strong>Hannover</strong> stellte in<br />
seinem Workshop „Bildungsarbeit am Beispiel<br />
des JMD <strong>Hannover</strong>“ anhand von drei<br />
Praxisbeispielen vor, wie er den Bildungsbegriff<br />
in der Arbeit vor Ort interpretiert <strong>und</strong><br />
umsetzt.<br />
Die drei sehr unterschiedlichen Projektbeispiele<br />
haben sich aus der Praxis entwickelt<br />
<strong>und</strong> orientieren sich an den Belangen <strong>und</strong><br />
Kompetenzen junger Migrant/innen in der<br />
23<br />
Stadt <strong>und</strong> Region <strong>Hannover</strong>. Der Workshop<br />
bot Platz für ausführliche Diskussion <strong>und</strong><br />
einen Austausch über die vielfältigen Integrationsangebote<br />
in der JMD Arbeit. Ziel war<br />
u.a., Anregungen für die eigene Arbeit vor<br />
Ort zu bieten <strong>und</strong> die Chancen sowie die<br />
Grenzen der Projektarbeit aufzeigen.<br />
Projekt FFIF Für den Zeitraum vom<br />
01.05.<strong>2006</strong> 31-12.<strong>2006</strong> startete in der Abteilung<br />
ProMigration ein neues Projekt für<br />
Flüchtlinge, mit dem auf die langjährige<br />
Flüchtlingsarbeit der Diakonie aufgebaut<br />
wurde.<br />
„FFIF“ steht für Frühzeitige Förderung der<br />
Integrationsfähigkeit von Flüchtlingen durch<br />
Beratung <strong>und</strong> Begleitung. Kernstück des<br />
Projektes ist die Einzelfallhilfe.<br />
In den langen aufenthaltsrechtlichen Verfahren<br />
sind keine Integrationshilfen vorgesehen.<br />
Das bedeutet, die Flüchtlinge leben gesellschaftlich<br />
isoliert, eng im bisherigen Kultur-<br />
<strong>und</strong> Wertesystem verankert. Sie leben oft<br />
jahrelang in Wohnheimen mit ungewissem<br />
Ausgang ihres Asyl- bzw. Aufenthaltsverfahrens.<br />
Erwerbstätigkeit ist nicht gestattet,<br />
vorhandene wie soziale <strong>und</strong> berufliche Kompetenzen<br />
gehen somit verloren.<br />
„FFIF“ führt die Menschen zu Sicherheit im<br />
Umgang mit Rechten <strong>und</strong> Pflichten <strong>und</strong> fördert<br />
Verständnis für das fremde Kultur- <strong>und</strong><br />
Gesellschaftssystem. Wesentlich dabei ist<br />
die Möglichkeit, eine realistische Einschätzung<br />
der Lebensperspektive entwickeln zu<br />
können. In den 8 Monaten wurden 142 Einzelfälle<br />
bearbeitet. Die Herkunftsländer waren:<br />
Aserbaidschan, Bosnien, Elfenbeinküste,<br />
Georgien, Irak, Iran, Kamerun, Kirgistan,<br />
Kongo, Kosovo, Marokko, Montenegro, Nigeria,<br />
Polen, Russland, Serbien, Sudan,<br />
Togo, Türkei, Tschetschenien, Ukraine,<br />
Weißrussland.<br />
Das Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen<br />
Flüchtlingsfond (EFF), der B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit sowie Stiftungsmitteln<br />
gefördert. In Planung ist, FFIF in 2007<br />
fortzuführen. Ein entsprechender Antrag liegt<br />
dem EFF zur Bewilligung vor<br />
HIPPY steht für Home Instruction for Parents<br />
of Preschool Youngsters <strong>und</strong> bedeutet frei<br />
übersetzt Hausbesuchsprogramm für Eltern<br />
mit Vorschulkindern.<br />
HIPPY ist ein präventives Förderprogramm<br />
zur Unterstützung von Eltern, die ihre vier-<br />
<strong>und</strong> fünfjährigen Kinder zu Hause in der<br />
Entwicklung fördern möchten. Altersgerechte,<br />
anregende Spiel- <strong>und</strong> Lernmaterialien<br />
helfen Eltern sich am Bildungsprozess der