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Festschrift 100 Jahre Albwerk - Alb-Elektrizitaetswerk Geislingen ...

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Anlaufschwierigkeiten und ihre Beseitigung<br />

Der Beginn der jungen Elektrizitätsgenossenschaft<br />

war relativ bescheiden.<br />

Die Elektrizitätsanlagen des<br />

Preßmarschen Anwesens übernahmen<br />

in geringem Umfang die Stromversorgung,<br />

aber auch mit dem<br />

Erwerb der Baurschen Mühle am<br />

heutigen <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>­Standort an der<br />

Rohrach konnten die Produktions­<br />

und Lieferprobleme nicht beseitigt<br />

werden. Deswegen begann man noch<br />

im Sommer 1910 mit dem Bau einer<br />

neuen Dampfzentrale, die in einem<br />

geräumigen Kessel­ und Maschinenhaus<br />

untergebracht war. Das erforderliche<br />

Investitionsvolumen in Höhe von<br />

1,1 Mio. Mark konnte 1910 zunächst<br />

nicht bereitgestellt werden.<br />

Primär sollte diese Summe im Sinne<br />

von Eigenkapital von den Mitgliedern<br />

durch Einzahlung auf die Geschäftsanteile<br />

von je 200 Mark aufgenommen<br />

werden. Dadurch hätte eine<br />

Gesamthöhe von rund 500.000 Mark<br />

aufgebracht werden können. Der Rest<br />

sollte durch Schuldscheindarlehen vor<br />

allem von Privatpersonen finanziert<br />

werden. Bis Mitte 1910 waren aber<br />

erst 220.000 Mark gezeichnet:<br />

die Gesamtaufwendungen für die<br />

Anlagen und das Leitungsnetz waren<br />

jedoch wesentlich höher. Die Bauaufseher<br />

der Firma Felten­Guilleaume­<br />

Lahmeyer AG meldeten Mitte Oktober<br />

1910 eine Forderung von 125.000<br />

Mark an, die bis zum 1.11. gezahlt<br />

werden sollte; bis zum 31.12. sollte<br />

derselbe Betrag nochmals gezahlt<br />

werden, um die bereits angefallenen<br />

Kosten zu decken. Die Firma drohte<br />

alle Arbeiten einzustellen, wenn die<br />

entsprechenden Überweisungen nicht<br />

getätigt würden.<br />

Die Baufirma hatte bereits 300.000<br />

Mark Baukosten aufgewandt und von<br />

Seiten des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s lediglich <strong>100</strong>.000<br />

Mark überwiesen bekommen.<br />

Nachdem die Forderung der Baufirma<br />

nicht sofort erfüllt werden konnte,<br />

stoppte diese im November 1910<br />

sämtliche Bauarbeiten an den Anlagen<br />

und am Leitungsnetz. Dies war<br />

natürlich Wasser auf die Mühlen der<br />

Gegner einer regionalen Elektrizitätsgenossenschaft<br />

<strong><strong>Alb</strong>werk</strong>. Es kam zu<br />

einer öffentlichen Stimmungsmache<br />

gegen das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> und insbesondere<br />

in der Geislinger Zeitung meldeten<br />

sich jene zu Wort, die von vornherein<br />

geahnt und gewusst hatten, dass das<br />

Projekt scheitern würde. Dabei ging es<br />

allerdings nicht nur um die Frage der<br />

Finanzierung, sondern auch um die<br />

bessere Alternative zwischen einem<br />

städtischen oder regionalen Elektrizitätswerk,<br />

oder einer Lichtversorgung<br />

mit Gas. Es kam zu wenig schönen<br />

Attacken gegen die Führungsorgane<br />

des gerade beginnenden jungen<br />

Unternehmens, die insbesondere<br />

über Leserbriefe in der Geislinger<br />

Zeitung ausgetragen wurden.<br />

Anteilschein aus dem Jahr 1912<br />

28 Anlaufschwierigkeiten und ihre Beseitigung 29

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