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Festschrift 100 Jahre Albwerk - Alb-Elektrizitaetswerk Geislingen ...

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WMF mit Zeppelin, 31.7.1909<br />

Für viele Elektrizitätswerke in Württemberg<br />

kam es dadurch auch zu<br />

einer völligen Änderung der bisherigen<br />

Unternehmensphilosophie.<br />

Vielfach wurde die Eigenproduktion<br />

von Strom zurückgefahren, während<br />

der Fremdbezug, der Einkauf von<br />

Strom anderer Elektrizitätswerke,<br />

eine steigende Bedeutung erlangte.<br />

Weil das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> gerade im Ersten<br />

Weltkrieg den zunächst steigenden<br />

Strombedarf über die Eigenproduktion<br />

nicht abdecken konnte, erhöhte<br />

sich bei der Genossenschaft der<br />

Stromfremdbezug in erheblichem<br />

Maße. Gegen Ende des <strong>Jahre</strong>s 1918<br />

wurde dann die Württembergische<br />

Landes­Elektrizitäts­AG (WLAG) mit<br />

Sitz in Stuttgart eingerichtet, zu deren<br />

Gründern auch das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> gehörte.<br />

Direktor Schneider, der seine Position<br />

als Schultheiß aufgegeben hatte und<br />

erster Direktor bzw. Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s war, hat als Mitglied<br />

des Gründungsvorstandes die<br />

Gründung und die organisatorische<br />

Einrichtung dieser Aktiengesellschaft<br />

nachhaltig unterstützt. Die WLAG<br />

schuf die Voraussetzung, Elektrizität<br />

auch aus anderen Reichsgebieten,<br />

insbesondere aus dem Süddeutschen<br />

Raum zu beziehen und an Verbundunternehmen<br />

in Württemberg weiterzuleiten.<br />

Während der grundlegenden Wandlungen<br />

der Gesellschaft, der Volkswirtschaft<br />

und der Elektrizitätswirtschaft<br />

traf das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> ein schwerer Schlag.<br />

Am 30.12.1918 kam Direktor Gustav<br />

Schneider durch einen Unfall ums<br />

Leben. Als Führungspersönlichkeit<br />

war er nicht nur federführend an der<br />

Gründung des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s beteiligt,<br />

sondern nutzte seine zahlreichen<br />

Kontakte in Wirtschaft und Politik<br />

erfolgreich für die Weiterentwicklung<br />

der Genossenschaft. Da er seit der<br />

Gründung aktiv für das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong><br />

tätig war, waren ihm die technischen,<br />

wirtschaftlichen und arbeitsmäßigen<br />

Bedingungen bestens vertraut.<br />

Daher ist es selbstverständlich,<br />

dass sein plötzliches Ableben sich<br />

für die Gesamtentwicklung des Unternehmens<br />

in einer schwierigen Zeit<br />

negativ auswirken musste.<br />

Dazu kommt, dass auch der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Hotelier Borst aus<br />

<strong>Geislingen</strong> und Vorstandsmitglied<br />

Schultheiß Buhl aus Hausen verstarben<br />

und somit erfahrene und<br />

bekannte Per sonen der Genossenschaft<br />

nicht mehr zur Verfügung standen.<br />

Positiv war, dass ein langjähriger<br />

Mitarbeiter Schneiders – Ingenieur<br />

Andreas Eckle – in dieser schwierigen<br />

Zeit zum geschäftsführenden Vorstand<br />

bestellt werden konnte.<br />

Andreas Eckle<br />

34 Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918 35

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